Auf der Suche und am Ziel?

Die Höflichkeit gebietet eine kurze Vorstellung neuer Forenuser.
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Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Tag, alle zusammen,

es erscheint mir selbst merkwürdig, aber ich habe den Eindruck, ich fände endlich zu mir.

Nach meiner Loseisung aus den Fängen der christlichen Kirche - man wird ja nicht vorher gefragt - gefiel es mir lange sehr gut, mich einen Satanisten zu nennen. Ich bin Hedonist und halte nicht viel von weltfremder Spiritualität, da passte das ganz gut hinein.

Je mehr Kontakt ich aber zu Vertretern des Heidentums pflege, desto unvernünftiger erscheint mir diese Wahl - und desto logischer wirkt das klassische Heidentum; zumal ich das Selbstverständnis des hiesigen Vereins tatsächlich energisch nickend gelesen habe.

Es gibt so viel, was wir noch lernen müssen - es gibt so viel, das ich noch lernen will.

Darum bin ich jetzt hier und bleibe vielleicht.

Es grüßt aus Niedersachsen
ein Kreuz in Klammern - jenseits der 30, das sei gesagt.

Suchend. Auch sich.
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Markus Nicklas
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Markus Nicklas »

Hallo und guten Tag!

Willkommen hier.

Inspiriert durch Deine Verwendung "klassisches Heidentum" ist mir ein Witz eingefallen. Willst Du den lesen?

:)
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Das hängt ganz von der Pointe ab. Danke für’s Willkommen!
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Aethelstan1984
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Aethelstan1984 »

Auch von mir herzlich Willkommen! Was verstehst du denn unter "klassisches Heidentum"?
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Auch vielen Dank! :)
Das klassische Heidentum meine ich hier - in Bezug auf meine eigene Historie - als Abgrenzung zu neueren Erscheinungen der Popkultur, etwa den Satanismus, der sich ja nun nicht gerade auf alte Traditionen oder auch nur ein besonders vernünftiges Bild von sich und der Natur beruft.
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Aethelstan1984
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Aethelstan1984 »

[+] hat geschrieben: 14.07.2020, 09:57 Auch vielen Dank! :)
Das klassische Heidentum meine ich hier - in Bezug auf meine eigene Historie - als Abgrenzung zu neueren Erscheinungen der Popkultur, etwa den Satanismus, der sich ja nun nicht gerade auf alte Traditionen oder auch nur ein besonders vernünftiges Bild von sich und der Natur beruft.
Ah, jetzt verstehe ich. Der Eldaring hat sich ja das "moderne Heidentum" auf die Fahnen geschrieben. Das fusst natürlich zum einen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über Glaube und Praxis der heidnischen Vergangenheit, steht allerdings vor der schwierigen Aufgabe diese beiden Aspekte in die Moderne zu übertragen.
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Die Integration in die Moderne stelle ich mir eigentlich vergleichsweise einfach vor, wenn man die heidnischen Götter so versteht wie „moderne Christen“ den ihren: eben eher sinnbildlich als Eigenschaften von Mensch und Natur als als tatsächlich eigenständige Wesen. Und das ist eben einer der reizvollen Aspekte für jedenfalls mich: Jeder der germanischen Götter hatte schon immer und hat bis heute eine Entsprechung (von Stärke über Ruhe bis hin zur List), der keine Naturwissenschaft widersprechen könnte und die uns trotzdem alle - in unterschiedlichem Maße - durchs Leben führt.

Ich würde den „Glauben“ im „modernen Heidentum" daher eher philosophisch als wortgetreu betrachten, weiß aber schon vor dem Druck auf „Absenden“, dass es dazu wahrscheinlich selbst hier Kontroversen gibt. ;)
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Aethelstan1984
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Aethelstan1984 »

Ich weiß gar nicht, ob diese Sichtweise auf die Götter im Verein so kontrovers ist. Viele sehen das so wie du.
Allerdings stellt sich für mich bei einer solchen Identifikation ja die Frage, inwiefern es dann überhaupt noch Sinn macht die Götter anzurufen? Ich persönlich glaube nicht, dass man Götter und Naturkräfte bzw. menschliche Eigenschaften in eins setzen kann.
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Das Anrufen der Götter im Fall dieser Identifikation ergibt durchaus Sinn - das kriegen ja auch christlich Sozialisierte hin: „Gott sei Dank“, wenn es doch nur (zum Beispiel) um persönliches Geschick ging. Ebenso kann man der eigenen Ruhe, der eigenen Stärke oder der eigenen List, um bei den willkürlichen Beispielen von weiter oben zu bleiben, für Erfolg in bestimmten Situationen danken, indem man sie personifiziert und eben vergöttlicht betrachtet.

Über die Sinnhaftigkeit des Bier- oder Metopfers, das man nicht bloß in sich selbst, mithin: auf den Sitz dieser Götter, gießt, zu diskutieren wäre da schon interessanter.
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Aethelstan1984
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Aethelstan1984 »

Ich tue mich schwer damit den Menschen als höchstes und letztgültiges Prinzip zu akzeptieren. Das ist eine Glaubensfrage, die man ganz unterschiedlich diskutieren kann. Ich denke jedoch, dass man viel dadurch gewinnen kann, wenn man diese Abstraktion von sich selbst vornimmt. Ich habe beim Blot nicht das bestreben irgendeine Eigenschaft von mir selbst anzurufen.
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Tjoralf Andreason
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Tjoralf Andreason »

Willkommen hier im Forum und viel Spaß beim Kontakte knüpfen und stöbern.

Welche Art des Satanismus hast du denn gelebt?

Die Nornis Ætt hatten mal zum Thema Satanismus einen interessanten Beitrag gebracht.
Liebe Grüße aus der märkischen Heide :mrgreen:
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Mein Dank auch dir, Tjoralf Andreason,

ich hatte mich im Wesentlichen an LaVey orientiert - die Grundsätze seiner Religion sind ein ganz guter Wegweiser im Jahr 2020 und werden, wenn konsequent gelebt, abseits irgendwelcher Messen von den Mitmenschen oft nicht mal als solche wahrgenommen. Allerdings schwebt darüber immer auch die Aura des Popkulturellen, was ja keineswegs wirklich ein Versehen war. So gesehen ist das eigentlich nichts als eine pubertär-wütende Form des "fliegenden Spaghettimonsters" oder des "unsichtbaren rosafarbenen Einhorns". Und manche werden halt später erwachsen als andere. ;)

Man kann sicherlich aus jeder Religion etwas für sein Leben mitnehmen, und ich erlaube mir, ein paar der satanischen Tugenden auch künftig beizubehalten. So weit scheint mir der Sprung zum modernen Heidentum inhaltlich freilich nicht, wenn man den Dualismus von Mensch- und Göttlichem nicht mit einer harten Grenze versieht (das ist ein Aspekt des von mir oben Geschriebenen, über den ich selbst noch ernsthaft nachdenken muss), nur scheint man hier dem Okkultismus um des bloßen Effekts Willen nicht viel abgewinnen zu können. Und das ist nur einer der Gründe ... dazu kommt, dass es nicht lange erfüllt, das Selbstbewusstsein daraus zu stärken, dass man nicht zu denen da (= Christen) gehört.

Der von dir genannte Artikel fasst das ganz gut zusammen, lese ich gerade: "Provokativer, showhafter, oberflächlicher und restlos kommerzialisierter „Kinosatanismus“". Um so erstaunlicher, dass mir diese Gemeinschaft hier erst so spät begegnet ist. Vielleicht treibe ich mich in den falschen Ecken des Internets herum. :)
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Markus Nicklas
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Markus Nicklas »

[+] hat geschrieben: 14.07.2020, 09:27 Das hängt ganz von der Pointe ab. Danke für’s Willkommen!
:( leider schon wieder vergessen
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von [+] »

Orrrr!
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Markus Nicklas
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Re: Auf der Suche und am Ziel?

Beitrag von Markus Nicklas »

:) Guck, Beharrlichkeit ist hilfreich.

"Meine Gottheit stellt sich als Irrtum vor"
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