Fleischkonsum damals sowie heute

Diskussionen rund um das Thema Götter und Heidentum
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Gaahl
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Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Gaahl »

Moin in die Runde,
ich hoffe das ich mit meiner Frage in der richtigen Kategorie gelandet bin.
Ich beschäftige mich momentan sehr viel mit dem Thema Ernährung, insbesondere Fleischkonsum, Vegetarismus sowie Veganismus.
Jeder hat zu diesem komplexen Thema unterschiedliche Ansichten, die einen weniger "radikal" als die anderen.

Mich interessiert hierbei auch die Ernährungsweise unserer Ahnen, da insbesondere hier der Wohlstands-Charakter entfällt.
Die Natur und all die Lebewesen spielen im Heidentum eine außerordentlich wichtige und kulturelle Rolle, anders als z.B im Christentum.
Und letztendlich wird ein Lebewesen teils brutal getötet um anschließend von uns gegessen zu werden.
Hier entwickelt sich bei mir eine Diskrepanz, seit ungefähr einem Jahr versuche ich vegetarisch zu leben - mit nur sehr bescheidendem Erfolg.
Ich kriege in regelmäßigen Abständen Appetit auf ein Stück Fleisch, hadere aber oftmals mit dem Gedanken der Tötung eines Lebewesens für meinem Konsum.

Ich frage mich dann häufig wie es unsere Vorfahren damals wohl gesehen haben und wie ihr es heute noch seht?
Esst ihr bewusst Fleisch?
Oder nutzt ihr die mittlerweile extrem breite Auswahl an pflanzlichen Alternativen für die Deckung aller möglichen Vitamine sowie Nährstoffe?

Danke im Voraus für Eure Beiträge !
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Blumenfee
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Blumenfee »

Das ist wohl von Volk zu Volk unterschiedlich. Gerade habe ich aus einem Sarmaten-Artikel gelernt, dass die Archäologen die Knochen von Reitervölkern identifizieren, weil diese wegen der fast ausschließlichen Ernährung mit Milch und Fleisch eine festere Struktur haben als diejenigen der Sesshaften in den ersten Jahrhunderten d.Z.. In der Dokumentation über die Stellung von Frauen bei Arte letzten Samstag wurde dargestellt, dass nach der "Neolithischen Revolution" (Entstehung der sesshaften Ackerbauerkultur) weitgehend Männer Fleischmahlzeiten bekamen, weshalb sie kräftiger und größer als Frauen wurden - auch durch archäologische Funde belegt.
In der römischen Kultur mussten den Göttern zu bestimmten Terminen Tiere geopfert werden, um den Frieden mit den Göttern zu sichern. Die Opfertiere wurden bis auf ungenießbare und unverwertbare Reste im Opfermahl aufgegessen, für viele Römer waren dies die einzigen Fleischmahlzeiten, denn bei den großen öffenlichen Opferungen wurde das Fleisch in der Regel an die Bevölkerung verteilt. Es gibt Hinweise, dass auch Germanen und Kelten zu bestimmten Festtagen Tiere opferten.
Deshalb ging der Fleischkonsum mit der Christianisierung erst einmal eher zurück, er war suspekt, denn es bestand immer der Verdacht, es könne sich um heidnisches Opferfleisch handeln. Erst als die Erinnerung an das Heidentum weitgehend verschwunden war, wurde bei Christen vermehrt Fleisch gegessen, allerdings bis in die Neuzeit als Luxusmahlzeit für Begüterte oder Feiertage. Noch in der Generation meiner Eltern (und das waren mütterlicherseits Bauern mit eigenen Tieren) und in meiner Kindheit gab es Fleisch nur am Sonntag.

Gruß
Blumenfee
Tjoralf Andreason
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Tjoralf Andreason »

Oh, ein spannendes Thema.

Fleisch scheint mir, aus historischer Perspektive, ein prestigeträchtiges Nahrungsmittel gewesen zu sein. In der "Jäger-und-Sammler"-Zeit eben ein Indiz für Jagdgeschick, Können und Mut. Nach Sesshaftwerdung und der Domestizierung von Viehtieren und Hirtentätigkeiten ebenso, wenn auch eher unter dem Aspekt des Wissens und Könnens eben jener Tätigkeiten, dem Reichtum, derartige Tiere zu halten, bzw. sie zu Schlachten und das Fleisch zu teilen.

Das Sammeln von Pflanzen erfordert zwar auch Fachwissen, war jedoch unterm Strich weniger anstrengend und gefährlich (mal vom berühmten Säbelzahntiger hinterm Busch abgesehen) als das Jagen, Stellen und Töten panischer Tiere. Zumal Pflanzen ihrer Natur her eher Ortsfest sind und ihr Wiederfindungswert mir spontan größer erscheint als mobile Tierchen, mal von Faultieren oder Wombats abgesehen, die ich aber gedanklich mal eben vernachlässigen will.

Summa Summarum ist eine J-u-S-Gesellschaft durchschnittlich nach gut 2 Stunden tätigkeit mit dem allem abgedeckt, was den Tagesbedarf der Gesellschaft mit Nahrungsmitteln angeht. (Storl schrieb das mal und Dr. Lesch erwähnte diese Zahl auch mal in einem Format, hieß glaub ich "Weg der Menschheit", oder so, lief mal auf arte/3sat).
Der Ackerbau, Gartenbetrieb und Viehwirtschaft hingegen ist ja etwas längerfristig angelegt und ist dementsprechend anfällig für Störungen, Ernteausfälle, Dürren, Überschwemmungen, Nahrungskonkurenten, Krankheiten, etc.

Zum Thema Opferfleisch, ich kann mich nicht mehr ganz entsinnen, wo ich es las, vielleicht ist es auch ein Ammenmärchen, aber ich glaube gelesen zu haben, dass daraufhin das kirchliche Verbot vom Verzehr von Pferdefleisch ausging, da Pferde als bevorzugte Opfertiere für Wotan/Odin genutzt wurden, bzw. dem einäugigen die Knochen und Felle gelassen wurden, die Opfernden das Fleisch vertilgten. Bis in die heutige Zeit hinein gilt es offenbar als Tabu, Pferdefleisch zu essen.
Liebe Grüße aus der märkischen Heide :mrgreen:
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Aethelstan1984
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Aethelstan1984 »

Gaahl hat geschrieben: 09.03.2020, 11:47
Die Natur und all die Lebewesen spielen im Heidentum eine außerordentlich wichtige und kulturelle Rolle, anders als z.B im Christentum.
Und darin liegt schon der zentrale Denkfehler. Tatsächlich spielt die Natur als Schöpfung Gottes im Christentum eine ganz entscheidende Rolle und es ist daher in der christlichen Ethik ein zentrales Thema, wie mit der Natur umgegangen werden darf. Im Moment ist das Thema "Tierethik" ein großer Forschungsbereich der christlichen Theologie. Die Basis bildet auch hier die biblische Überlieferung, die sich die grundlegende Frage stellt, inwiefern sich Tiere vom Menschen eigentlich unterscheiden.
Das Christentum ging ja aus dem Judentum hervor und hat sich, genauso wie das Judentum, vor allem dadurch von der nichtchristlichen bzw. nichtjüdischen Umwelt abgehoben, als dass es in den Speisevorschriften wesentlich regulierter war: Das Essen von Schweinefleisch (in den Anfangszeiten haben auch Christen kein Schwein gegessen), die Unterscheidung zwischen anderen zur Ernährung geeigneten Tieren und nicht geeigneten etc. pp. Neben den Speisevorschriften hat man sich im Christentum seit der Antike die Frage gestellt, ob Tiere nicht ebenso wie Menschen "beseelt" sind. Es gab daher nicht wenige Heilige, die vegan gelebt haben.

Im germanischen Heidentum gibt es bekanntermaßen keine schriftliche Normierung wie die biblischen Schriften. Deshalb muss man hier versuchen aus den Quellen zu rekonstruieren, ob es Speisegebote gab, oder nicht. Es zeigt sich hier, wie immer, ein vielfältiges Bild: Das Essen von Fleisch war insbesondere in Skandinavien eine Notwendigkeit. Desto nördlicher man blickt, umso größer wurde der prozentuale Konsum von Fleisch in der täglichen Ernährung. Das ist heute in weiten Teilen immer noch der Fall. Fisch und Fischprodukte waren Grundnahrungsmittel, allerdings wurden natürlich auch alle anderen Nutztiere gegessen. Wie immer in der frühmittelalterlichen Gesellschaft (und nur von der spreche ich hier, weil hier die literarische Überlieferung beginnt), war der Fleischkonsum abhängig von der sozialen und ökonomischen Schicht: Wer es sich leisten konnte, hat mehr und unterschiedliches Fleisch verzehrt als die ärmere Bevölkerung.
Heil Baldur, Heil Siegvaters Sohn,
der die Schöpfung wird leiten, wenn Wotan fällt
Heil dem Lichtbringer,
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Stefaniefuerst
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Stefaniefuerst »

Sehr interessant hier. Dankee
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Heidan Frihals
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Heidan Frihals »

Zum Fleischkonsum in früheren Zeiten wurde hier ja schon viel Richtiges geschrieben. Aber ehrlich gesagt, beschäftige ich mich nicht sonderlich damit, ob unsere Ahnen damals viel oder wenig Fleisch gegessen haben. Heute ist das Thema für mich allerdings wichtig, denn ich war immer begeisterter Fleischesser und habe alles beim regionalen Metzger geholt, dessen Tiere von zwei nahegelegenen Höfen kommen. Seit einem Krankenhausaufenthalt im Sommer, der nicht nicht unbedingt mit Fleischkonsum zu tun hatte, hat sich bei mir komischerweise etwas geändert. Wurstaufschnitt esse ich eigentlich gar nicht mehr und bei warmen Mahlzeiten nehme ich gerne die vegetarische Variante, wenn sie schmackhaft ist. Ich bin jetzt kein Vegetarier aber mein Fleischkonsum hat sich bestimmt um 70% reduziert und ich esse Fleisch nun sehr bewusst. Und dann schmeckt es manchmal nicht mal.
Das alles kommt auch meinem Gewissen als Tierliebhaber entgegen, denn, da bin ich ehrlich, in Sachen Fleisch hatte ich da immer die Schere im Kopf (Tierwohl & Fleischkonsum). Ich weiß nicht, wo die Reise hingeht, aber aktuell fühle ich mich so ganz wohl, habe gestern erst wieder vegetarisch das Sonntagsessen der Familie gekocht und habe für die Weihnachtsfeier der Firma (wir bekommen das Essen mit nachhause) die vegetarische Variante bestellt. Alles ohne das Gefühl, etwas zu verpassen.
Naht in Ehrfurcht, naht in Andacht,
Und was unhold, bleibe ferne;
Unsre Zeugen sind die Götter,
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volker
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von volker »

Ich glaube, dass Fleischkonsum in früheren Zeiten eine Frage des sich leisten Könnens war.
Nicht mehr und nicht weniger. Von ein paar vereinzelten griechischen Philosophen in Südeuropa mal abgesehen.
Eine religiöse Frage war dies in Mitteleuropa wohl meiner Meinung nach nie gewesen.
Das ist es auch heute nicht, heute ist es eine persönliche Entscheidung.
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Sonnenstern
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Sonnenstern »

Ich muss sagen, ich sehe auf diese Frage von einer quasi entgegengesetzten Seite, tendiere selbst eher zu Carnivorismus.
Für ein gesundes, spirituelles Verständnis der Natur ist es, denk ich, unumgänglich einzusehn, dass Leben immerzu mit Tod einhergeht, das eine geht nicht ohne das andere. Man kann nicht leben ohne zugleich unzählige Leben zu nehmen. Das heißt nicht, dass wir diese Opfer nicht schätzen sollten, ganz im Gegenteil, jedes Leben ist heilig, ob Tier oder Pflanze und ebenso ists das eigene. Entsprechend sollte man sich, das eigene Leben schätzend so gesund wie möglich ernähren, und das inkludiert meiner Meinung nach durchaus höhere Mengen an Fleisch und anderen tierischen Produkten aus guter und lokaler Haltung oder wildlebenden Beständen.
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Krabat LodenLuemmel
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Krabat LodenLuemmel »

Für mich ist die Ernährung immer eine Sache der Bewusstheit. Seit ich klein bin habe ich erlebt, dass Tiere die uns als Nahrung dienen dafür sterben müssen, dort wo ich dies sehen konnte wurden die Tiere auch ordentlich behandelt. Seit ich selber jage weiß ich auch wie es sich anfühlt ein Leben bewusst zu nehmen, deswegen schätze ich auch noch sehr das Brauchtum rund um das erlegte "Stück". Die Alternativen, die man uns als viel besser als den "primitiven" Verzehr von Aas in der Werbung und der Politik schmackhaft machen will, kommen häufig genug aus fragwürdiger Herstellung oder haben weite Transportwege hinter sich.
Wir versuchen möglichst auf Industriefleisch zu verzichten und kaufen möglichst lokal. man sollte sich einfach Gedanken um seine Ernährung machen, vielleicht auch die Ahnen fragen. Wo kommen die Lebensmittel her? Wie wurde mit der Natur für deren Gewinnung umgegangen? Wenn man dann für sich eine Entscheidung trifft, mit der man gut leben kann, soll das wohl passen, Immerhin sind wir (fast) frei.
LG
K.L.
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Hagen
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Hagen »

Als Veganer würde ich mich nicht bezeichnen, aber als jemand der überwiegend vegan kocht.
Als Veganer ist es ja nicht nur Fleischverzicht, auch der Verzicht auf Leder, Honig, etc. Neben dem logischen Verzicht auf Fisch, Milch, etc.
Meine "Kosmetika" 😉 auf Tierversuchsfrei umzustellen war dabei noch der einfachste Schritt.
Honig/Met habe ich beibehalten, wobei ich gerade beim Honig regional und Bio einkaufe und ganz sicher kein Mexiko Mist.
Leder spare ich auch aus so weit es geht, bei Schuhen muss es manchmal ein Kompromiss sein. 🤷🏻‍♂️
Die wenigen Ausnahmen beim Fleisch und es sind wirklich nur seltene Ausnahmen, sind Wild, Fisch und Eier die mit Sicherheit nicht aus Massentierhaltung kommen. Man kann von der Demeter Ideologie halten was man will, aber deren Ansprüche finde ich, was die Produktion von Lebensmitteln angeht 100% OK. Ist zwar teuer, gibt es dafür eben auch nicht so oft.

Im historischen Kontext sehe ich die Verwendung von tierischen Lebensmitteln eher so, als dass es in den Zeiten der Altvorderen eben nötig war um gesichert durch die Zeit der Eisriesen (Winter) zu kommen und das haltbar machen, Lagern und die Verfügbarkeit von anderen Lebensmitteln nicht so gut möglich war wie heute.
Und da die Natur ein zentraler Punkt meiner pantheistischen Harangehensweise an meinen Asatru-"Glauben" ist, kann ich deren Zerstörung durch Massentierhaltung auch definitiv nicht gutheißen! 🤘🏻
bjoern
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von bjoern »

Hallo,
spannendes Thema - das oft zu Kontroversen führt, die leider zu häufig persönlich werden, ich hoffe dass dies hier nicht geschieht.

Ich habe mit im Zuge der Beschäftigung mit dem Buddhismus vor ein paar Jahren angefangen, erst vegetarisch und mittlerweile so gut wie vegan zu ernähren - und es passt auch hervorragend zu meiner sykretisch buddistisch/Asatru Kosmologie.
Indigene Völker mögen Fleisch verzehren und tierische Produkte nutzen, sind aber ganz anders in die Naturrythmen eingebettet als der Zivilisationsmensch. Von dem dortigen Respekt dem Tier gegenüber ist in der sog. zivilisierten Welt wenig zu spüren.
Ich finde es schlichtweg pervers und auch nicht mit einer Naturreligion vereinbar, wie hierzulande mit Tieren umgegangen wird und was nötig ist, damit Fleisch auf den Teller kommt.
Bin allerdings kein militanter Veganer (auch wenn das anders klang da oben), ich finde jeder sollte essen und leben wie er mag - denke aber auch, dass es zum Heide-sein dazu gehören sollte, sich über diese Punkte Gedanken zu machen und ggf. auch unbequeme Konsequenzen zu ziehen.

Liebe Grüße,
Björn
Mustela
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Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Mustela »

Hallo Björn,
bjoern hat geschrieben: 08.07.2022, 14:17 Ich finde es schlichtweg pervers und auch nicht mit einer Naturreligion vereinbar, wie hierzulande mit Tieren umgegangen wird ... .
Den Satz kann ich zu 100% unterstützen.
Meine Konsequenz daraus ist aber eher politisch, in Richtung Öko-Tierhaltung.
Es gibt gute Gründe in unserer Biologie, die nahelegen dass der Mensch ein Allesesser ist.
Daher halte ich es nicht für sinnvoll, komplett auf Fleisch zu verzichten. Aber wenn man Fleisch isst, dann sollte es aus artgerechter Haltung stammen oder Wild aus der Nachbarschaft sein. Das gilt genauso für andere tierische Produkte.
Unter diesen Bedingungen finde ich das Essen von Fleisch oder die Verwendung anderer tierischer Produkte (z.B. auch Leder) vollkommen in Ordnung.
Mustela
Beiträge: 88
Registriert: 08.04.2022, 07:55

Re: Fleischkonsum damals sowie heute

Beitrag von Mustela »

Da es ja ursprünglich um den historischen Kontext ging:
Die archäologischen Funde sprechen ja eindeutig dafür, dass die Menschen in den letzten paar Jahrtausenden regelmäßig Fleisch gegessen haben - selbst wenn man davon ausgeht dass Knochen in den Funden überrepräsentiert sein könnten weil sie schlicht und einfach haltbarer sind als pflanzliche Stoffe.
Aber sicherlich gab damals nicht so ein Überangebot an billigem Fleisch wie heute, und die Entscheidung ob Fleisch gegessen wurde oder nicht dürfte häufig alles andere als freiwillig gewesen sein.
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