Bedeutung/Interpretation von Runen

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Schwanenfuß
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Bedeutung/Interpretation von Runen

Beitrag von Schwanenfuß »

Hallo liebe Leute,

mich interessiert zur Zeit die Bedeutung bzw. Interpretation von Runen, denn bisher habe ich keinen wirklichen Zugang zu ihnen finden können, bis auf zwei, die mich aus irgendeinem Grund ansprechen, ich aber keine Ahnung habe, wieso. Daher möchte ich mich nun ein bisschen näher damit auseinander setzen. Ich könnte jetzt Bücher wälzen, aber ich befürchte, dass ich dann bei 3 Büchern auch 3 unterschiedliche Bedeutungen dargelegt bekomme. Außerdem interessiert es mich viel mehr, wie euch die Runen bei Benutzung entgegentreten, also wie ihr sie empfindet und daraus eine Bedeutung ableitet.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir Antworten auf die Fragen...

1. Wie arbeitet ihr mit Runen
2. Wie interpretiert ihr die einzelnen Runen / welche Bedeutung haben sie für euch?

...geben könnt.

Danke schon mal und viele Grüße,
Cari
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Markus Nicklas
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aktuell habe ich den Text der Kvasir-Herren übersetzt,

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Schwanenfuß','index.php?page=Thread&postID=145020#post145020']1. Wie arbeitet ihr mit Runen
2. Wie interpretiert ihr die einzelnen Runen / welche Bedeutung haben sie für euch?[/quote]

den Kenneth Eriksson, der einige Ansätze zur Interpretation als auch der historischen Einordnung bietet.

Mein Runensatz ist in einem ausgehöhlten Stück Holunder gelagert, aus dem ein Freund von mir eine Dose gebaut hat. Da drin liegen die Zeichen, ein Satz Halbedelsteine, eine Türkisperlenkette und andere Dinge. Morgens öffne ich die Dose, teile die Zeichen in vier Haufen, würfle und nehme den, den die Zahl trift.
Dann hab ich sechs Zeichen, würfle nochmal und ziehe das Entsprechende.

:)
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Christoph Schlingensief
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Baldur
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Beitrag von Baldur »

Hi Cari,

da eine Antwort zu finden, ist gar nicht zu einfach. Das beginnt schon mit den Begriffen, welches Futhark du verwendest bzw. verwenden möchtest.
Es gibt nämlich eine Vielzahl von verschiedenen Runenalphabeten die auch teilweise verschiedene Bedeutungen in den Zeichen haben.
Vielleicht könntest du einmal näher präzisieren, was du genau machen willst, dann kann man ein wenig konkreter werden.

Wie gesagt, Runen sind "Ein weites Land" um es mal so auszudrücken.

asaheil ok vana
Baldur
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Schwanenfuß
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Beitrag von Schwanenfuß »


Mein Runensatz ist in einem ausgehöhlten Stück Holunder gelagert, aus dem ein Freund von mir eine Dose gebaut hat. Da drin liegen die Zeichen, ein Satz Halbedelsteine, eine Türkisperlenkette und andere Dinge. Morgens öffne ich die Dose, teile die Zeichen in vier Haufen, würfle und nehme den, den die Zahl trift.
Dann hab ich sechs Zeichen, würfle nochmal und ziehe das Entsprechende.

:)
Hallo Adolfo,
vielen Dank für deine Antwort. Und welchen Schluss ziehst du für dich dann daraus, welche Rune du so gezogen hast?

Viele Grüße
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Schwanenfuß
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Beitrag von Schwanenfuß »

Hi Cari,

da eine Antwort zu finden, ist gar nicht zu einfach. Das beginnt schon mit den Begriffen, welches Futhark du verwendest bzw. verwenden möchtest.
Es gibt nämlich eine Vielzahl von verschiedenen Runenalphabeten die auch teilweise verschiedene Bedeutungen in den Zeichen haben.
Vielleicht könntest du einmal näher präzisieren, was du genau machen willst, dann kann man ein wenig konkreter werden.
Hallo Baldur,

auch dir herzlichen Dank für deine Antwort. Ich beschränke mich vorerst auf das ältere Futhark mit 24 Zeichen. Zu erst ein mal möchte ich herausfinden, welche Bedeutung die einzelnen Runen überhaupt haben, um dann entscheiden zu können, für was sie mir von Nutzen sein könnten. Mich interessiert eure individuelle Erfahrung und Arbeitsweise mit den Runen und deren Bedeutung, da ich dann auf einen breiter gefächerten Erfahrungsschatz zugreifen kann.
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Schwanenfuß
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Beitrag von Schwanenfuß »

Interessant finde ich auch, wie sich die Bedeutung für euch offenbart hat? Einfach durch die Definition, die ihr in einem Buch gelesen habt, oder auf anderem Wege?
Boduos

Beitrag von Boduos »

Ich bin durch Zufall damit groß geworden. Wir hatten eine hervorragende Bibliothek im Ort. Zum Verdruß meiner Eltern.

Ich hätte ja dazu ein Idee die ich als Gast einfach mal in den Raum werfe:

Ihr könntet, da sich ja ausreichend Expertise in dieser Gemeinschaft befindet, eine Runen AG machen. Jeden Mond wird eine Rune gezogen und die Teilnehmenden bekommen dazu Aufgaben um sich selbst mit den Runen zu konfrontieren und geben dieses Feedback zurück. Das könnte man wiederum für die Allgemeinheit zusammenfassen und immer wieder erweitern, weil nach zwei Jahren wäre man zwangsläufig das erste Mal mit einem Futhark durch. Die Ergebnisse könnten schriftlich sein, aber auch als Bild, Video oder Ton. Ich erinnere da an die Runenlieder von Wardruna oder die Rungengesänge von Freyja Aswynn.

Nur mal so als Einwurf. Ich hätte da noch ein paar Ideen zu, weiss aber nicht wie ihr darüber denkt.
Zuletzt geändert von Boduos am 24.04.2017, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Ylva
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Beitrag von Ylva »

Boduos, welche Bücher haben dich bezüglich der Runen besonders geprägt?
Boduos

Beitrag von Boduos »

die Edda, aber in so einem ""Märchen und Volkssagen"Märchen"-Format, Tegtmeier. Irgendso ein Buch vom Tegtmeier. Die entsprechende Seite im Brockhaus. In Ermangelung von Wikipedia.
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Markus Nicklas
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am besten gar keinen,

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Schwanenfuß','index.php?page=Thread&postID=145024#post145024']Und welchen Schluss ziehst du für dich dann daraus, welche Rune du so gezogen hast?[/quote]


Schwanenfuss :)

denn ich finde, dass das Zeichen mir lediglich eine Inspirationsquelle ist. Mehr oder weniger deutlich. Und manchmal auch lediglich ob meines Wunsches gezogen, den Zeichen bestimmt Aufmerksamkeit zu widmen. Manchmal kommt der Impuls dazu auch von außen, so wie jüngst durch die Kvasir-Übersetzung. Allerdings achte ich entschieden darauf, nicht jemanden um seine Meinung zu meiner Aktion zu bitten.

Zeichen kommen. Zeichen gehen. :)
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Göndul
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Beitrag von Göndul »

Hallo Cari,

ich habe vor vielen Jahren viele Runenbücher gelesen und immer wieder auch Runen orakelmäßig konsultiert, muss aber sagen: Insgesamt fand ich für's
Orakeln das Tarot und bei vielen Themen/ Fragestellungen besonders das I-Ging aussagekräftiger und nützlicher. Nun orakel ich schon seit bestimmt einem
Jahrzehnt gar nicht mehr, weil ich einfach keinen Bedarf dafür habe (habe andere Kanäle für meine Zwiegespräche mit ... wem auch immer). Und auch für Magie habe ich in dieser Phase meines Lebens gar keine Verwendung.

Und ja, auch ich fand diese Vielzahl von Büchern letztlich nicht hilfreich: Viel zu viel Gelaber um die individuellen Assoziationen der jeweiligen Autoren, mit Zuordnungen von Göttern, mythischen Wesen, Edelsteinen, Getränken, Pflanzen, den großen Arkana... neoplatonisches Korrespondenzuniversum bla bla bla...

Eigentlich ist zum älteren Futhark meines Erachtens alles gesagt mit den überlieferten Runengedichten und der von unserem Mitbegründer Alex verfassten Runenreise:
http://www.eldaring.de/pages/artikel/ru ... uthark.php

Diese wenig umfangreichen Quellen und sonst nichts weiter würde ich auch jedem "Einsteiger" empfehlen. Wer sich wirklich für Runen interessiert oder sogar Magie damit betreiben will, kann ja noch ein, zwei wissenschaftliche Fachbücher wie z.B. Klaus Düwels "Runenkunde" lesen und sollte sich dann auf seine individuelle intuitiv-meditative Reise zu den Runen machen.


Ich selbst konsultiere meine Runenstäbe nur noch einmal im Jahr: Während der Rauhnächte ziehe ich jeden Tag eine aus dem Bündel und ordne sie den Monden im kommenden Jahr zu. Wenn dann der entsprechende Monat kommt, denke ich zwischendurch immer wieder mal an die Rune und die Vorstellungen, die ich damit assoziiere.
Woher kommen diese Vorstellungen?
Es ist eine Kombination aus den überlieferten Runengedichten mit ihren (Sinn-)Bildern und vielen Erfahrungen, die ich in meinem Leben gesammelt habe und mit diesen Bildern verbinde.
Zum Beispiel geht mit diesem Neumond gerade für mich eine Eiwaz-Zeit zu Ende, in der ich mich u.a. damit befasst habe, was es für mich in meiner gegenwärtigen Situation bedeutet, fest verwurzelt zu sein und den Bogen zu spannen für einen guten, treffsicheren Schuss...

So oder so ähnlich.

Gruß von
Gundula.
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*
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Wahrheit ist
das Spiel der Fische
im Gedächtnis
der Wüste
~~~~~~~~~~~~
www.WunschUndWege.de


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Boduos

Beitrag von Boduos »

Nice to know:
Das Wappen der Stadt Hameln zeigt im Mühlstein eine Othala Rune und das auch schon sehr lange. Man hat lange angenommen, das dies ein Halteeisen sein soll, aber es ist dann wohl doch eine Othala. Steht auf jeden Fall so in der Stadtchronik von Hagmala.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hameln
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volker
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Beitrag von volker »

Mit Verlaub, da möchte ich widersprechen, in dem Mühlstein ist viel eher die Befestigungsklammer zu erwarten als eine Rune. Auch Mühlsteine hatten eine Befestigungsnabe, mussten sie sogar haben. Das erinnert mich irgendwie ein bisschen an die vielen Runen die so mancher in Fachwerkbauten zu sehen glaubt. Da ist wohl oft eher der Wunsch Vater des Gedanken, weil es sich oft um ganz einfache geometrische Strukturen oder anders erklärbare Zeichen handelt.
Boduos

Beitrag von Boduos »

Naja, das kommt ja nicht von mir sondern ist aus der offiziellen Stadtchronik Hamelns. Ich find die Information nur interessant. Vielleicht gibt es einen Bezug zum Donarshain zu Hagmala?
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volker
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Beitrag von volker »

Auf der von Boduos in Beitrag 12 selbst verlinkten Wikipediaseite der Stadt Hameln wird doch unter dem Punkt Wappen ganz klar von : " silberner Mühlstein, belegt mit einem aufrecht gestellten blauen Mühleisen" , ausgegangen. Habe ich da einen Hinweis zu einer Rune überlesen ? Wo wäre der Hinweis denn ?
Aber egal, wenn es jemandem in seiner persönlichen Interpretation oder Arbeit von/mit Runen behilflich ist, in diesem Wappen eine Rune erkennen zu wollen, o.k., jeder nach seiner Facon, mag ja durchaus hilfreich sein.
Zuletzt geändert von volker am 26.04.2017, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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