Tugend der Gastfreundschaft

Diskussionen rund um heidnische Kultpraxis und Heidentum im Alltag
Boduos

Tugend der Gastfreundschaft

Beitrag von Boduos »

Hallo Forum

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Gastfreundschaft in der Odyssee und ich habe mich gefragt wie es einerseits um die Gastfreundschaft bei den Germanen und Nord bestellt war und wie es heute bei Asatru, Vanatru und Rokkatru bestellt ist. Vielleicht ist das ja spannender als der Runenkalender.

Gruß, Boduos
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Baldur
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Beitrag von Baldur »

Hallo Bodous,

von den verschiedenen Tugenden über die verschiedenen Kulturen und Zeiten sind heute im Asatru die sogenannten hehren Tugenden, 9 an der Zahl, übrig geblieben.
Gastfreundschaft ist eine davon. Dies ging in früheren Zeiten sogar soweit, dass der Gastgeber für die Sicherheit des Gastes/der Gäste zu sorgen hatte.
Geschah dem Gast während seines Aufenthalt etwas, konnte der Gastgeber bis zum Tode hin, zur Verantwortung gezogen werden.

Ich habe mich eine Zeit lang sehr intensiv mit Tugenden befasst und alles in eine Sendung unseres Heidenradios verpackt, die Sendung kann auch heute aus dem Archiv abgerufen werden.
Deshalb würde ich dir ans Herz legen, hör dir vorerst die Sendung einmal an, da erfährst du so ziemlich alles, was über Tugenden zu recherchieren war.
Der Link bringt dich direkt ins Archiv zu Sendung: https://cba.fro.at/72968

Im Übrigen denke ich, dass Gastfreundschaft auch in heutiger Zeit noch eine hohe Bedeutung hat.

asaheil ok vana
Baldur
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Boduos

Beitrag von Boduos »

Hallo Baldur

Das kann man nicht herunterladen?
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Baldur
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Beitrag von Baldur »

Leider nein, da wir urheberrechtlich wegen der Musik in den Sedungen nur Streaming enablen dürfen.

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Waldtochter
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Beitrag von Waldtochter »

von den verschiedenen Tugenden über die verschiedenen Kulturen und Zeiten sind heute im Asatru die sogenannten hehren Tugenden, 9 an der Zahl, übrig geblieben.
Von "übrig geblieben" kann leider keine Rede sein, da diese 9 Tugenden eine sehr moderne Erfindung ohne jegliches antikes Gegenstück bei den Germanen/Wikingern/alten Heiden sind. Sie wurden vom Troth zusammengestellt und sind bar jeder historischen Wurzel. Die Mitglieder haben sich zwar auf Quellen wie auf Sagas (allerdings keine heidnische Literatur :rolleyes: ) und die Eddas berufen, aber das nur zum Ideensammeln.
Genau genommen kommt die "Tugend" begehe Totschlag in den Quellen weit öfter vor als Gastfreundschaft o.Ä.
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Vailos
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Beitrag von Vailos »

War es nicht so, dass diese "9 Tugenden" vor allem aus der Havamal extrahiert wurden?

Leider ist da als 10. Tugend die Weisheit abhanden gekommen. Spielte in Sagas und Havamal ja eine sehr wichtige Rolle, in der Neuzeit anscheinend nicht mehr so sehr....
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Waldtochter
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Beitrag von Waldtochter »

Hávamál und Sagas, laut Angaben von Kveldulf Gundarsson.

Aber in dem Fall müsste man sagen, dass die wichtigste Tugend die Vorsicht sein müsste, denn dazu wird von allem am meisten geraten.
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Armin
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Beitrag von Armin »

Ja, aber ist es nicht so, daß wir eigentlich keine Buchreligion sind? Die neun Tugenden sind soch eher so etwas wie philosophische Leitsätze (zum Gebrauch nicht nur für die Jugend... haha, wer die Anspielung versteht, bekommt einen Keks :P) die es ernst zu nehmen gilt. Wenn ich mich nicht täusche, hat auch Tacitus (ja, ich weiß...) schon von der Gastfreundschaft der Germanen geschwärmt.
Preusselchen
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Beitrag von Preusselchen »

[quote='Armin','index.php?page=Thread&postID=145839#post145839']philosophische Leitsätze (zum Gebrauch nicht nur für die Jugend...[/quote]Kommt mir bekannt vor, kann es aber nicht zuordnen... :o
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Werdandi
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Beitrag von Werdandi »

Die Frage war ja nicht, woher die Tugenden kommen sondern wie es um die Tugend der Gastfreundschaft heutigentags bestellt ist. Im Kern jedenfalls.
Ich kann dazu ja nur von mir ausgehen,so wie ich ,bzw wir, das handhaben.
Gastfreundschaft bedeutet uns, daß Jeder Gast,gleich ob nun unser Versicherungsvertreter oder ein Freund, erst einmal etwas zu trinken und auch zu Essen angeboten bekommt. Er soll sich wohl fühlen, zur Ruhe kommen und dann kann man über das Anliegen sprechen,daß derjenige hat.
Im Grunde ist es das auch schon.
[font='Comic Sans MS, sans-serif']Erst wenn die Drachen wieder frei fliegen, ist mein Tun in dieser Welt beendet. Dann kehre ich Heim zu dir,um die Fäden des Wyrd neu zu spinnen.[/font]
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Armin
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Beitrag von Armin »

@Preusselchen:

Oscar Wilde, 35 philosophische Leitsätze zum Gerauch für die Jugend :D
Boduos

Beitrag von Boduos »

Die Frage ist ja auch, wem man Gastfreundschaft gewährt. Was wären die Bedingungen um die Gastfreundschaft zu erlangen? Das ist ja eine zweiseitige Geschichte
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lynxaett
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Beitrag von lynxaett »

Was wärst du denn bereit, an Bedingungen zu akzeptieren, um anderswo in der Welt Gastrecht zu haben?
Boduos

Beitrag von Boduos »

Am Wichtigsten wäre es wohl die Gastfreundschaft nicht länger zu beanspruchen als der Gastgeber schadlos gewähren kann.

Nach alter Sitte bringt der Gast dem Gastgeber Geschenke mit. Sachgaben, Speisen, Lieder und Geschichten oder seine Arbeitskraft. Damit Geben und Nehmen ausgeglichen sind und keiner in des anderen Schuld steht.
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Annette
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Beitrag von Annette »

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