Simek - Religion und Mythologie der Germanen

Literatur, sonstige Medien und quellenbasierte religionswissenschaftlich/historische Diskussionen zum Thema germanisches Heidentum
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Leif
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Beitrag von Leif »

Ich möchte mich für Waldtochters Meinungsäußerungen wirklich bedanken, allen voran auch dafür, wie sie ihre Standpunkte vertritt: klar, direkt, wohlgesetzt und überzeugend. Man kann tatsächlich nur feststellen, hier sowie in anderen Diskussionen, geteilter Ansicht gegenüber anderen zu bleiben. Woran sich hoffentlich auch nichts ändern wird.

Mitlesende (wenn auch stille) Grüße, Leif
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krischan
Eldaring-Ahne
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Beitrag von krischan »

Als ich das gelesen hatte fand ich es auch ärgerlich und undifferenziert. Zum Verständnis muß gesagt werden, das der akademische Betrieb ziemlich zähflüssig ist was aktuelle Beurteilungen anbelangt. Der Eldaring besteht seit ca. 15 Jahren. In etwa so lange ist auch die Reaktionszeit in der akademische Diskurse aktualisiert werden. Simek hat das sicherlich eben diesen alten Diskursen entnommen die wiederum auf Feldstudien basieren die 20 Jahre und älter sein können - einer Zeit als das neue Verständnis alten Heidentums religionswissenschaftlich noch nicht präsent war. Stefanie von Schnurbein ist dafür ein Paradebeispiel. Sie mußte direkt zur Erweiterung ihres Horizontes getragen werden und auch dann fällt es ihr noch schwer sich von liebgewonnenen Pauschalurteilen zu lösen. Simek ist nebenbei auch Theologe, was mMn. bei seiner Behandlung der Menschenopferproblematik durchzuschlagen scheint. Damit soll ihm nichts unterstellt werden, aber im Zweifelsfall tendiert die Deutung eines Themas eben dahin, wo die eigene weltanschauliche Befindlichkeit beheimatet ist. Ob er das heute noch so schreiben würde, wäre eine interessante Frage.


Mittlerweile ist das neue Heidentum auch religionswissenschaftlich interessant geworden. Feldstudien, Hausarbeiten und unvoreingenommene Publikationen zum Thema werden mehr. Es ist ein Vereinsziel das zu fördern und das geschieht ja auch.
Haganrix
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Beitrag von Haganrix »

[quote='Khorud','index.php?page=Thread&postID=143544#post143544']In meinen Augen sind viele Heiden eher Rollenspieler als überzeugte Heiden und da sollten die Gründe, warum man Heide wird eine Rolle spielen. Die Wenigsten werden sich philosophisch mit der Natur der Götter befassen, wie sie die Umwelt formen und sogar universelle Prinzipien widerspiegeln.[/quote]


Ja, also den Eindruck habe ich auch. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, daß wir nach wie vor keine Lehrstühle haben, intellektuell sind wir immer noch so "enthauptet" wie nach der Zerstörung des Serapeums oder der Zwangsschließung der Akademie, gefolgt von dem Edikt Kaiser Justinians, wonach niemand im Reich mehr Philosophie unterichten durfte.
Zuletzt geändert von Haganrix am 18.11.2016, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
Der Geist schaut alles zugleich, während die Rede eines nach dem Anderen erzählt (Salustios, Von den Göttern und der Welt, Kapitel IV, Abschnitt 9).
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Waldtochter
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Beitrag von Waldtochter »

@Haganrix, meinst du Lehrstühle im Sinne von Priestern oder im Sinne von Stühlen, wo nordische Mythologie gelehrt wird?

In letzterem Fall gibt es einige in ganz Deutschland, noch mehr in Skandinavien und allmählich mehr in südlichen Staaten wie Italien und Spanien.
Maxim
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Beitrag von Maxim »

Ich denke eher, er meint ersteres: Lehrstühle für "Priester", aber dann eben nicht unbedingt für Priester im christlichen Sinne, sondern eher Priester-Philosophen, wie Kaiser Julian sie sich vorstellte, die einerseits für ihren jeweiligen Kult zuständig waren, andererseits aber eben auch geschult waren in den heidnischen Lehren wie den Neuplatonismus und Stoizismus.
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Markus Nicklas
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danke, ...

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Waldtochter','index.php?page=Thread&postID=143556#post143556']ein rennomierter Wissenschaftler uns alle mal mit der Nazikeule erschlägt[/quote]

mei, wer grobe Klötze setzt ... doch warum geschieht das? Warum kommen immer wieder diese Anwürfe, und was kann ich tun oder lassen, um ihnen den Nährboden zu entziehen?

Auch und gerade in wissenschaftlichen Kreisen hat die Befassung mit dem Erbe des Nationalsozialismus seine Zeit. Genau so wie in der Gesellschaft. Genau so wie in Familien und im Einzelnen. Das mal eben so ad acta zu legen - "Gnade der späten Geburt" - halte ich für Augenwischerei. Wie kann ein Mensch heute noch Johanna Haarer als Inspiration empfinden? Wohl gemerkt: Ein junger Mensch von maximal 35 Jahren. Da ist etwas schief gelaufen. Da ist etwas nicht gründlich angesehen worden. Das ist zu korrigieren, und das betrifft viele Gesellschaftsfelder.

Ich erwarte von keinem, dass er sich mit Lust und Eifer an die Schau auf diese Periode der Geschichte macht - dass es überhaupt geschieht kommt bei mir aus den Momenten der Einsicht, dass in mir, in mir Ursachen zu finden sind. Korrekt: Momente. Und ich gebe gerne zu, dass sie bisweilen recht aberwitzig motiviert gewesen sind - eine, mehrere hübsche Frauen in der Therapiegruppe zum Beispiel.

Ich finde, besonnenes, gemächliches Hinschauen hilfreich ist. Karl Banghard beispielsweise leistet aktuell Erstaunliches finde ich, indem er Oerlinghausen, die Geschichte des Ortes und Instrumentalisierung aufklärt.

Mit Herrn Simek geht es mir da wie mit dem Herrn Giordano (oder *Grusel* Helmut Schmidt) - im reifen oder hohen Alter lassen die eine Sau raus, die mir aus anderen Lebensphasen zu stammen scheint. Schade doch verständlich.


[quote='krischan','index.php?page=Thread&postID=143578#post143578']Mittlerweile ist das neue Heidentum auch religionswissenschaftlich interessant geworden. Feldstudien, Hausarbeiten und unvoreingenommene Publikationen zum Thema werden mehr.[/quote]

... und das ist einer der Gründe, weswegen ich diese Gruppierung von Menschen schätze.

Schönen Sonntag zusammen :)
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
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Markus Nicklas
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Oerlinghausen, die Geschichte des Ortes

Beitrag von Markus Nicklas »

... ist nicht nur ein Kaff in Ostwestfalen, sondern hatte in der Strategie der Nazis, "germanische" Typisierung zu instrumentalisieren Vorbildfunktion, wenn ich Herrn Banghard richtig verstanden habe, und das bedeutet, dass staatlich höchste Stellen darum wetteiferten, wer es besser, richtig macht, und welche Bilder nun wo zum Einsatz kommen. Dabei ist zu bedenken, dass seinerzeit das Bild in ihrer massenmedialen Anwendung noch ein ganz anderes Gewicht hatten als heute.
Nur wenige Jahre zuvor ist es beispielsweise noch verpönt gewesen, sich auf dem Lande zu einem Gruppenfoto zusammen zu finden, weil das Müßiggang bedeutete und, wie allgemein bekannt, :) ist Müßiggang aller Laster Anfang, was Ausdruck des protestantischen Arbeitsethos ist.

Es wird meiner Ansicht nach noch mindestens zwei Generationen brauchen, damit mehr Entspannung im Schauen und dem Umgang mit der Sicht auf die deutsche Vergangenheit möglich ist, denn gerade das Schweigen, Wirtschaftswunder, "sozialistischer Realismus" haben verständlicherweise einen Umgang im Gespräch mit dem Wahn des Nationalsozialismus erschwert.

Ich bin der Überzeugung, dass das zu schaffen ist. Ich kann und will meinen Beitrag dazu leisten. :) Es geht darum die persönliche Geschichte zu kennen, die der Eltern, der Großeltern oder sogar Urgroßeltern. Das ist kein theoretisches Unterfangen. Das erfordert gerade im Umgang mit Leuten, die des Redens bisher nicht so mächtig sind, Einfühlungsvermögen.

Viel Glück! :)
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
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Waldtochter
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Beitrag von Waldtochter »

Auch und gerade in wissenschaftlichen Kreisen hat die Befassung mit dem Erbe des Nationalsozialismus seine Zeit. Genau so wie in der Gesellschaft. Genau so wie in Familien und im Einzelnen. Das mal eben so ad acta zu legen - "Gnade der späten Geburt" - halte ich für Augenwischerei. Wie kann ein Mensch heute noch Johanna Haarer als Inspiration empfinden?
Ich kenne niemanden, der Frau Haarer gut findet. Ganz grundsätzlich - und ich gehöre wohl zur jungen Generation - habe ich Zeit meines Lebens nicht eingesehen, welche Schuld ICH MIR mit dem Nationalsozialismus aufgelastet hätte. Mal von meiner Herkunft abgesehen, die mich höchstens zur Hälfte schuldig machen könnte, finde ich überhaupt keinen Grund, warum man den Kindern von heute noch ständig vorbeten muss, sie seien verantwortlich für all die Toten.
Soll das Geschichtsaufarbeitung sein?
Das steht einfach nur dem anderen Extrem des Verschweigens gegenüber, aber man sollte meinen, dass 70 Jahre nach dem Krieg irgendwo auch ein gesunder Umgang allmählich möglich werden müsste.
Wie kann ein Mensch heute noch Johanna Haarer als Inspiration empfinden? Wohl gemerkt: Ein junger Mensch von maximal 35 Jahren. Da ist etwas schief gelaufen. Da ist etwas nicht gründlich angesehen worden. Das ist zu korrigieren, und das betrifft viele Gesellschaftsfelder.
Gut, Madame Haarer war mit dem Nationalsozialismus eng verknöpft, aber wir sollten auch nicht so scheinheilig tun. Wenn man sich anschaut, was Individuen wie Karl "der Große" "Großes" geleistet haben, dann kommt mir persönlich viel eher das Kotzen, weil er im Gegensatz zu Haarer nicht nur ne Ideologie vertreten hat, sondern Menschen tötete und es im Gegensatz zu NS und Co. aber immer noch keinen wirklichen Eingang in die Geschichte gefunden hat, sondern seine Darstellung weiterhin größtenteils heldenhaft ist.
Sowas ist bedenklich.



Nichtsdestoweniger sehe ich nicht, wo die Reduzierung Simeks auf quasi einen senilen Tattergreis eine annehmbare Erklärung bietet. Der Mann ist nicht doof, der hat studiert und beschäftigt sich Zeit seines Lebens mit dem Phänomen Heidentum. Wenn er keine Ahnung hat, wie die Anhänger ticken und seine aktuellen Studien noch aus Heinrich Himmlers Feder stammen, dann hat er ganz schlicht nicht das Fundament, um darüber zu schreiben. Ganz einfach. Wer über etwas nicht Bescheid weiß, der schreibt darüber keine wissenschaftliche Arbeit.
Und ein zweiter Punkt, der einem ab dem ersten Tag an jeder Uni, ach was! Schule! - eingebläut wird: In wissenschaftliche Arbeiten gehört keine eigene Meinung und wenn muss sie als solche kenntlich gemacht werden.
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Markus Nicklas
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wenn ich danke heisst das, dass ich zum Ausdruck bringe gele

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Waldtochter','index.php?page=Thread&postID=143593#post143593']Schuld ICH MIR mit dem Nationalsozialismus aufgelastet hätte. Mal von meiner Herkunft abgesehen, die mich höchstens zur Hälfte schuldig machen könnte, finde ich überhaupt keinen Grund, warum man den Kindern von heute noch ständig vorbeten muss, sie seien verantwortlich für all die Toten.[/quote]

Für mich bist Du keinen Deut schuldig. Nein. Der Hase liegt im Pfeffer der transgenerationalen Übertragung, und auch da, in dubio pro reo, spreche ich Dich frei, da die Dynamik dieser Wirkung erst in den schätzungsweise vergangenen 30 Jahren erforscht wird.

Lies bitte, wenn Du willst in meinem Blog die posts "Fleischmann-Findung" und wenn Dir etwas nicht klar ist, dann frag mich bitte mittels PN oder ich rufe Dich an.
Ich glaub dass in meiner Flatrate Ferngespräche mit Südtirol drin sind.

Wenn Du allerdings tatsächlich verstehen willst, was da Sache ist, weswegen es richtig ist, dass Herr Simek so auf den Putz hat, dann ist das, Waldtochter, Dein Thema. Herr Simek ist Jahrgang 1954, dass heisst, dass er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit voll betroffen ist.

Der Schatz liegt im Gespräch von und über persönliche Geschichte - nicht im Nachlabern politisch korrekter, ideologisch makelloser Ansichten.

Hut ab vor Deiner Hingabe.

Bestens, m

:)
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
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TaJu7
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Beitrag von TaJu7 »

hi,

ich kenne den prof. nur vom namen und bin ehrlich gesagt nicht schmerzlich verwundet worden durch die hier aufgeführten Zitate...
es ist wohl wahr dass es national-rassistisch orientierte (bzw. gestörte) menschen gibt, die sich der germanischen Mythologie verbunden fühlen.
ob jetzt dieser Menschenschlag bei den aktiven Asatru in der überzahl ist oder nicht, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen...
(das würde mich nur traurig machen wenn es mehr rechte wären)

es würde mich eher interessieren welcher Glaubensrichtung sich der herr simek zugehörig fühlt...wenn er zum Beispiel ein bibeltreuer Christ ist, würden mich diese aussagen gar nicht wundern (vielleicht wurde er erst vor kurzem von JESUS errettet) :P
vielleicht sieht er diese Gefahr von rechts und musste sich distanzieren aus Gewissensgründen...
nur weil er auf dem gebiet eine Grösse ist, heisst es nicht das er Asatru leute gut findet egal ob universal oder völkisch...
es wäre schön gewesen, wenn er den ER erwähnt hätte als "Nazifreier Verein" aber der ER ist trotz seiner Vereinsgrösse, wohl doch nicht erwähnenswert...
ich bin jedenfalls froh dass es solche Vereine gibt, ohne politische Vollpfosten...

alles liebe
taju
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Järv
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Simek mag ich nicht

Beitrag von Järv »

Hey Leute,

habe zwar die bücher von ihm gelesen, aber aufgrund seiner Aussagen zum Asatru habe ich sie nicht behalten.

Seine Haltung beeinflußt unbewusst den Inhalt seiner Bücher.

Hole mir immer gerne die Werke von Arnulf Krause.

Gruß

Järv
Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.
Dakota Sprichwort
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Ulson
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Beitrag von Ulson »

Hey Adolfo!

Ich kann mit dieser https://www.journal-fuer-psychologie.de ... ew/268/310 Form der "psychologischen Erbsünde" nichts anfangen - was anderes ist das für mich nicht. Ich dachte wir machen uns als Heiden von diesen Dingen frei?!

P.S. Diese Theorien mögen ja durchaus richtig sein, aber von "Schuld" usw. zu sprechen, das finde ich einfach fehl am Platze wenn es um die Aufarbeitung der Fehler von vorangegangenen Generationen geht.
Zuletzt geändert von Ulson am 21.11.2016, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Markus Nicklas
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... ist nur ein Angebot ...

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='TaJu7','index.php?page=Thread&postID=143602#post143602'].wenn er zum Beispiel ein bibeltreuer Christ ist[/quote]

Katholik

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Simek


[quote='Ulson','index.php?page=Thread&postID=143608#post143608']Ich dachte wir machen uns als Heiden von diesen Dingen frei?![/quote]

Bedaure, doch ich zähle mich nicht zum "Wir". Mei, das sind keine theoretischen Ansätze mehr, sondern, wenn Du beispielsweise Bessel von Kolk guckst, geht es nicht um irgendeine wissenschaftliche Erklärung zur Erbsünde, die ich für inakzeptabel halte, sondern schlicht und einfach um moderne Forschung, und die Möglichkeit für akut Betroffene sich von traumatischen Erlebnissen zu erholen. Wo das nicht der Fall ist, besteht das Risiko, dass das Trauma weiter gegeben wird. Das hat nichts mit Schuld zu tun. Das bedeutet, dass der Traumatisierte seine unbewältigten Erlebnisse unbewusst weiter gibt, und das ist ihm nicht anzulasten. Immerhin ist da jemand, der überlebt hat.

Doch bleiben wir bei Herrn Simek und seinen statements.

Schönen Abend! :)
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Christoph Schlingensief
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Ulson
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Beitrag von Ulson »

Adolfo, dass sehe ich ja ähnlich. Habe ja auch geschrieben, dass diese Theorien ja durchaus richtig sein mögen. Und ich finde das Thema sogar höchst interessant. Viele der z.B. in dem von mir verlinkten Artikel beschriebenen Vorkommen konnte ich sogar an diversen mir bekannten Personen beobachten.

Allerdings frage ich mich a) warum man in dem Zusammenhang dann überhaupt von einer Schuldfrage sprechen muss? Bei einem Kind das von einem PTBS kranken Irak-Veteran missbraucht wird, spricht man ja auch nicht von einer kollektiven Schuld etc. und b) um wieder auf Simek zurückzukommen... Schön für Herrn Simek, wenn er irgendetwas in seiner Familiengeschichte aufarbeitet. Aber das sollte ja nun noch lange nicht legitimieren, sich dann dementsprechend über Leute zu äußern, die er offensichtlich gar nicht kennt.
Zuletzt geändert von Ulson am 21.11.2016, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Markus Nicklas
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weil sie nicht anders können

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Ulson','index.php?page=Thread&postID=143619#post143619']Allerdings frage ich mich a) warum man in dem Zusammenhang dann überhaupt von einer Schuldfrage sprechen muss? Bei einem Kind das von einem PTBS kranken Irak-Veteran missbraucht wird, spricht man ja auch nicht von einer kollektiven Schuld etc. und b) um wieder auf Simek zurückzukommen... Schön für Herrn Simek, wenn er irgendetwas in seiner Familiengeschichte aufarbeitet. Aber das sollte ja nun noch lange nicht legitimieren, sich dann dementsprechend über Leute zu äußern, die er offensichtlich gar nicht kennt.[/quote]

das Beispiel mit dem Veteranen ist überdeutlich, doch leider trifft es zu, und dabei kommt vor allem zum Ausdruck, dass jemand, der durch etwas betroffen ist, was ursächlich nichts mit ihm zu tun hat zum Teil des Geschehens wird. Meine eigene Geschichte ist so. Und zwar durch meine beiden Eltern.

Deine Ansicht über Herrn Simek trifft zu, was diese seine Worte betrifft, doch die sind gesagt, und wohl möglich schon von anderen Einsichten überholt.
Manchmal ist es :D jedoch wichtig für eine Person, dass sie ungezügelt raus lassen kann, was sie denkt, damit "der Darm mal so richtig richtig richtig durchgespült ist".

In jedem Fall gehört das in einen therapeutischen Kontext - als Gottheiten schweben mir dabei Widar und Wali vor und der Begriff "Verwahrlosung"

:)
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Christoph Schlingensief
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