Wie denkt ihr über das Christentum?

religionswissenschaftliche und historische Themen ausserhalb des germanisch/skandinavischen Kontexts
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Eira
Herdwart
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Wie denkt ihr über das Christentum?

Beitrag von Eira »

hi literatomorph,
<BR>ich weise gern zum wiederholten mal *gebetsmühleraushol* darauf hin, dass man 1. zwischen menschen christlichen glaubens und der instituion kirche unterscheiden muss und es 2. DIE christen [tm] genausowenig gibt wie DIE asatruar oder sonstige anhänger irgendwelcher religionen. man kann heutzutage nicht mehr millionen menschen einfach gleichschalten.
<BR>vanaheil
<BR>Eira
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Herdwart Sachsen-Anhalt
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literatomorph
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Wie denkt ihr über das Christentum?

Beitrag von literatomorph »

Ich sprach von den Menschen die sich ernsthaft zum Christentum bekennen und die ich kennengelernt habe.
<BR>So einfach stricke ich mir keine Feindbilder.
<BR>Ich gehe an jeden Menschen erstmal ohne Vorurteile ran.
<BR>Gruß
<BR>Philipp
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Invere Ing
pla1nswalk3r
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Beitrag von pla1nswalk3r »

Moin!
<BR>
<BR>Also, Hass ist wirklich ein zu hartes Wort, aber eine gewisse Abneigung hege ich schon gegen das Christentum. Zum einen, weil durch das Christentum eine Menge Kultur und Wissen zerstört wurde und zum anderen, weil das Christentum in unserer Umgebung eine viel zu große Rolle spielt und immer wieder Hochgejubelt wird (Ostern, Weihnachten, Bibelverse im Fernsehen, das Wort zum Sonntag und sowas). Dadurch kommen doch die meisten Leute garnicht auf die Idee, dass es noch was anderes gibt, bis auf die Muslems, von denen immer mal in den Nachrichten berichtet wird, aber das sind ja eh immer die Bösen...
<BR>Es darf und sollte jeder glauben, was er/sie möchte, aber dann sollte auch kein Glaube im Vordergrund stehen.
<BR>
<BR>Asaheil ok vana!
Gast

Wie denkt ihr über das Christentum?

Beitrag von Gast »

Ich war selbst früher gläubige Christin, bis sich meine Spiritualität immer mehr Richtung Asatru wandte.
<BR>Wichtig ist, dass man zwischen Christentum und Kirche unterscheidet. Die Bergpredigt ist gut und befolgenswert, aber dass die Kirche(n) ihren Missionierungsanspruch nicht einstellt(/en), ist engstirnig und in der Fußgängerzone einfach nervtötend <IMG SRC='images/forum/smilies/icon_razz.gif' alt='Razz'>
<BR>Zu sagen, \"die Christen\" seien \"unsere Feinde\", halte ich für Schwachsinn. Auf was für Seiten bist du da eigentlich gelandet, Rabenschrey? Klingt nach Leuten, denen tierisch langweilig ist und die verzweifelt ein Feindbild suchen <IMG SRC='images/forum/smilies/icon_rolleyes.gif' alt='Rolling Eyes'>
<BR>
<BR>Viele Grüße,
<BR>Ulfrun
Dreki
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Beitrag von Dreki »

praktisch ist das christentum übrigens trotzdem:
<BR>wenn irgendwo kein platz mehr frei ist, machts ein kumpel von mir so, dass er hingeht und sagt: \"hallo ich würde mich gern mit ihnen über gott unterhalten.\" klappt meistens um sich platz zu verschaffen :P
Jodock
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Beitrag von Jodock »

Ich persönlich hasse alle christen die meinen sie wärn was besseres und dass sind leider relativ viele. z.b. unser pfarrer und alle erwachsenen wie meine eltern. wennse mich in meinem glauben in ruhe lassen und mich durch ihren glauben nicht zu sehr beschränken kann ich mit ihnen leben. hab ja selber christliche freunde.
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Eira
Herdwart
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Beitrag von Eira »

hi Jodock,
<BR>dein problem ist nicht das christentum, sondern das heranwachsen. probleme mit ihren eltern und anderen erwachsenen haben alle jungen menschen, christen oder nicht.
<BR>vanaheil
<BR>Eira
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Herdwart Sachsen-Anhalt
Schwertglanz
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Beitrag von Schwertglanz »

ich denke, man darf das Christentum nicht verallgemeinern, dazu ist es als Weltreligion und mit all seinen Abspaltungen zu verschieden.
<BR>Es sind wie überall Menschen eben. Es gibt innerhalb des Christentums gerade in letzter Zeit sehr bedenkkliche Strömungen (siehe beispielsweise die Reportage \"Jesus junge Garde\")
<BR>es gibt zunehmenden Fanatismus. Davor habe ich ehrlich gesagt Angst, jedes Geschichtsbuch zeigt deutlich die Gefahren des Fanatismus
<BR>
<BR>Was die engstirnige, fortschrittsfeindliche Institution Kirche angerichtet hat, weit mehr als nur zu Kreuzzügen und Inquisition aufrufend (siehe Lehrverbote für einen Giordano Bruno oder einen galileo Galilei), das ist wohl unter aller Sau
<BR>
<BR>wie viel Leid päpstliche Freidensvermittlung beispielsweise im Mittelalter gemindert hat /(zB im 100jährigen Krieg), was christliche HIlfsorganisationen wie zB Misereor an Leid nehmen und an HIlfe bringen-davor habe ich grössten Respekt
<BR>
<BR>die grausamen Bekehrungen waren etwas, worüber ich nur mitleidig den Kopf schütteln kann. wie dumm können Leute sein, die nicht erkennen, dass es keine universelle, objektive Wahrheit geben kann? vom moralisch-ethischen Standpunkt aus ist das, was damals geschah, unverzeihlich. Historisch oder psychologisch gesehen war es leider zu erwarten.
<BR>
<BR>mit heutigen Christen-ich habe kein Problem mit ihnen, solange sie mich in Ruhe lassen. An dem Stammtisch, den ich wöchentlich besuche, sitzt eine katholische Theologin, mit der ich mich bestens verstehe. Leben und leben lassen.
<BR>
<BR>was ich fürchte sind die Fanatiker, und dagegen sollte man bereit sein, sich zu vereidigen. ICh habe fast Angst, dass es in 20, 30 ahren eine Art heimliche Heidenverfolgung geben wird. So wie vor 10 Jahren Asylantenheime brannten werden dann vllt Leute, die sich nicht offen zum Christentum bekennen, gehetzt und zusammengeschlagen. Das Aggressionspotential scheint ja vorhanden. siehe Jesusskins
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Rocco
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Beitrag von Rocco »

Moin!
<BR>
<BR>Ich nehme \"denen\" diese elende Missioniererei übel - nicht eher zu ruhen, bis der letzte Winkel der Welt verp... ist. Mir kommt das
<BR>wie die Produktion von Menschen vor, die auch schön in Kirchen,
<BR>Schulen, Slums und irgendwann in Altenheime und auf Friedhöfe
<BR>passen.
<BR>
<BR>Ansonsten: leben und leben lassen. Die Moslems sind es eher, über
<BR>die ich mir in der letzten Zeit einige Gedanken gemacht habe. Weil
<BR>einige von ihnen (vor einem angsteinflößenderen Hintergrund) in der Wahnvorstellung leben, alle Welt müßte so so sein wie sie. Nun ja, in diesem Irrglauben leben heute ganze Kontinente.
<BR>
<BR>Hassfreien Gruß,
<BR>
<BR>TL.
ortel
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Beitrag von ortel »

Heilsa,
<BR>
<BR>dass \"jeder glauben soll, was er will\" halte ich für eine Binsenweisheit. Und in \"dass die Christen gut sind, aber die Kirche weniger (oder umgekehrt)\" sehe ich einen prima Notausgang für alles mögliche.
<BR>
<BR>Auch mit \"viele Christen sind nette Menschen\" sagt man doch nichts Neues. Diese Erkenntnis gilt für alle Menschen und Religionen.
<BR>
<BR>In der Bibel gibt es übrigens zwei dogmatische Aussagen, die mir überhaupt nicht gefallen.
<BR>
<BR>Der erste ist der absolute Missionsauftrag \"Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker...). Einen ähnlichen \"göttlichen Auftrag\" dürfte es auch im Koran geben und als Rechtfertigung für seine teilweise extremistischen Exzesse dienen.
<BR>
<BR>Der zweite Satz lautet \"Macht euch die Erde untertan\". Eine entsetzliche Aussage, die für mich zum Schlimmsten gehört. Um verharmlosenden Interpretationen vorzubeugen: gemeint ist nicht nur, du darfst die Wildkreuter in deinem Gemüsegarten jäten. Hier fehlt jegliche Einschränkung, wie der Mensch mit der Natur, dessen Teil er doch ist, umzugehen hat.
<BR>
<BR>Vanaheil Ortel
Rodger
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Beitrag von Rodger »

Heilsa,
<BR>
<BR><!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Quote:</font><HR></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
<BR>Am 2007-07-02 11:32 schrieb ortel:
<BR>Der erste ist der absolute Missionsauftrag \"Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker...). </BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
<BR>Diese Aussage kommt, wenn ich mich noch recht entsinne, lediglich im Matthäus-Evangelium vor, in den 3 anderen fehlt diese Aussage völlig.
<BR>Nun predigen wir einmal nicht mehr hinein als in der Aussage objektiv drinnen steckt.
<BR>....und lehret / predigt ihnen das Evangelium..... ist ja wohl ansich noch nichts verwerfliches, oder?
<BR>
<BR><!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Quote:</font><HR></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
<BR>Der zweite Satz lautet \"Macht euch die Erde untertan\". </BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
<BR>
<BR>Heißt das zerstört die Erde und haut sie zu klump?
<BR>Wird hier nicht schon \"wieder\" mehr hinein interpretiert als wirklich darin steckt?
<BR>Auch für einen Juden, Moslems oder Christen gilt es die Schöpfung Gottes zu achten und zu ehren.
<BR>Sähe die Welt heute etwa anders aus ohne Christentum? <IMG SRC='images/forum/smilies/icon_confused.gif' alt='Confused'>
<BR>Wohl kaum. Frage dich doch einmal selbst, wie die Wälder Germaniens aussähen, wenn unsere alt Vorderen schon über Motorsägen verfügt hätten! <IMG SRC='images/forum/smilies/icon_biggrin.gif' alt='Very Happy'>
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Rocco
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Beitrag von Rocco »

Rodger,
<BR>
<BR>klar, im Nachhinein läßt sich mit diesen Sätzen vieles \"beweisen\".
<BR>Genau aufdröseln was \"deswegen\" passiert oder nicht passiert ist,
<BR>kann wohl niemand.
<BR>
<BR>Allerdings wird mich kaum jemand davon abbringen können, daß
<BR>z. B. die Puritaner damals in NAmerika und die Herren Conquistadores in SAmerika die beiden Aussagen bewußt sehr, sehr gewinnbringend umgesetzt haben. Und daß diese Sache \"da drüben\" u. U. ganz
<BR>anders hätte aussehen können.
<BR>
<BR>Gruß,
<BR>
<BR>TL.
Rodger
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Beitrag von Rodger »

Hi Rocco,
<BR>
<BR>ich denke da muß man nicht nach Beweisen suchen.
<BR>Der Mensch bleibt Mensch, auch ohne irgendeine Religion.
<BR>Weder Juden noch Christen oder Moslems waren die ersten die sich mehr aus der Natur genommen haben als sie brauchten. Da soll es angeblich schon vorher Völker gegeben haben welche die Ressourcen der Natur überansprucht haben bis hin zur Selbstvernichtung. Es scheint also kein religiöses Problem zu sein, sondern eher ein sehr menschliches Verhaltensproblem.
<BR>
<BR>Und was die Herren Conquistadores und Co. angeht, eine Begründung findet sich immer, dazu muss man nicht die Religion bemühen, von daher wäre die Sache ohne Christentum sehr wahrscheinlich auch nicht anders ausgegangen. Dann wären es eben wirtschaftliche Gründe gewesen oder einfach nur das Recht des stärkeren.
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Rocco
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Beitrag von Rocco »

Jup. Zumindest beweist es, daß \"sie\" eben nicht pauschal bessere Menschen sind. Glaubt ja heute eh keiner mehr. Und so gesehen finde ich ihre große Klappe (\"wir sind die Größten, wir sind die Besten, bla-bla-bla\") vor dem Hintergrund der Nächstenliebe usw. mächtig peinlich. Mensch, der Schreiner würde im Grabe rotieren (wenn
<BR>man ihm die verdiente Ruhe dort gelassen hätte).
<BR>
<BR>Gruß,
<BR>
<BR>TL.
feuervogt
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Beitrag von feuervogt »

Mahlzeit,
<BR>
<BR>Christen sind in aller erster Linie Menschen wie Du und ich. Wenn Sie wirklich an das glauben, was sie propagieren, dann ist es völlig in Ordnung. Ich muss anderen Menschen nicht meine Sichtweise aufzwingen, um sie zu mögen. Die Institution Kirche ist mir suspekt, ich kann mit dem weltlichen und geistlichen Machtanspruch, den sie beansprucht nicht viel anfangen. Für den Großteil der Menschen, der sich gerne leiten lässt, ist die christliche Religion aber sicher eine einfache und bequeme Wahl, da der einfache Christ so die Verantwortung für seine Taten abgeben kann.
<BR>Was mir wohl am meisten gegen den Strich geht, ist die Erbsünde und ihre Folgen. Ich bin nicht von Natur aus schlecht und verdorben. Und wenn ich Fehler mache, dann muss ich die Konsequenzen dafür auch selbst tragen, unabhängig davon, ob jemand vor mir symbolisch meine Sünden auf sich genommen hat oder nicht. Was für mich gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Menschen.
<BR>Den Alleinvertretungsanspruch der Kirche(n) kann ich ebenso wenig nachvollziehen.
<BR>Was den Hass angeht: Hass ist ein so endgültiges Wort, dass ich es nicht benutzen will. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die Masse der Kirchen- bzw. Christengegner diese hasst. Es ist in den meisten Fällen wohl eher eine nicht näher spezifizierte Abneigung. Außerdem ist es ja Mode, den Christen (Juden, Moslems, wen auch immer) nicht nur nicht anzugehören, sondern sie gleich „dem Erdboden gleichzumachen“ (oder es zumindest lauthals zu verkünden).
<BR>Wenn jemand tatsächlich an das glaubt, was er glaubt, dann ist dieser Mensch immer noch besser in seiner Glaubensgemeinschaft aufgehoben, als gänzlich alleine leben zu müssen. Labilen Persönlichkeiten kann eine solche Gemeinschaft viel Halt geben.
<BR>Ich finde es schade, dass viele Christen von sich behaupten, solche zu sein ohne auch nur mehr über das Christentum zu wissen, als das, was sie in der Schulde gelernt haben. Solche Menschen kann man aufklären und ihnen vielleicht Sachen zum Nachdenken geben, entscheiden müssen sie sich dann aber schließlich selbst.
<BR>Ich für meinen Teil begegne Menschen und heiligen Orten, gleich welcher Glaubensrichtung sie angehören, mit Respekt und Achtung. Würden die anderen Religionen und deren Anhänger es ebenso machen, wäre das Leben vielerorts sicher einfacher.
<BR>Machthungrige Menschen gibt es immer und überall, egal, ob sie sich nun Past nennen oder Allsherjargode. Diese Menschen sind aber Individuen und nicht zwingend ein Beispiel für das Gros ihrer Glaubensgeschwister.
<BR>
<BR>bis dahin
<BR>
<BR>jens
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