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Lieder, in den Wind gepupst

Verfasst: 27.01.2017, 13:41
von Ruebenharald
Lieder, in den Wind gepupst

Sing‘ ich dem Winde meine Lieder,
geb‘ ich sie dem Säuseln hin.
Und die Brise bringt sie wieder,
weht ganz sanft, mein Lied im Sinn!

Bring ich den Wellen meine Klänge
dar, an eines Meeres Strand.
Hör‘ ich im Rauschen, so als sänge
das Lied zurück mir an das Land.

Geb‘ ich den Flammen meine Reime,
knistern Silben in der Loh.
Glüh’n in der Asche noch die Keime
neuer Zeilen, hell und froh.

Tanz ich der Erde meine Zeilen,
dröhnt der Boden meinen Takt.
Endlos könnt‘ ich so verweilen,
wenn die Schwinge Schwingung packt.

Doch schenke ich den Menschen Singen,
schweigt sie schnell, die stille Schar.
Mir stattdessen Labsal bringen
alle Elemente dar.

Stumm sind so, die Stimmen bringen,
wortreich die, die wortlos sind.
Doch die Elemente singen,
wenn die Menschen sangesblind.

Verfasst: 28.01.2017, 09:16
von Eira
*gg* Du meinst, Ragin kann die Stimmung in deinen Texten gut musikalisch wiedergeben? Dafür kannst du hellsehen und meine Stimmung in diesen Text fassen. Dank dir dafür. :)

Verfasst: 28.01.2017, 09:55
von Ragin
"gepupst"... :D

Also Hermann! Aber trotz der Überschrift gut gelungen. ;-)

R.

Verfasst: 28.01.2017, 10:25
von Eira
Das Wort triffts haargenau.

Beim Zittern meiner ...

Verfasst: 28.01.2017, 19:57
von Markus Nicklas
[quote='Ruebenharald','index.php?page=Thread&postID=144335#post144335']Lieder, in den Wind gepupst[/quote]


Königshämorrhoide!

:)

Verfasst: 28.01.2017, 23:51
von Ylva
Ein wirklich guter Text.

Fallen dir nicht auch ein paar schöne Zeilen für die handvoll der Unermüdlichen ein, die sich für die schweigende Mehrheit die Beine ausreißen?
In jedem Verein.

Liebe Grüße,
Ylva

Verfasst: 29.01.2017, 15:24
von Ruebenharald
Schon ein paar Jahre alt, aber meiner Ansicht nach passend:

Noch lebt sie stark, die alte Zeit,
starr hemmt sie die Magie.
Die Seele in Atlantis weilt,
nur in Salzgitter nie.
Das Mittelalter hält noch Hof
in Buch und Ritual;
weit in der Zukunft liegt sie noch,
tot im Landwehrkanal.

Mit Stab und Dolch und Silberkelch,
in Roben, nachts im Hain.
Worte der Macht und Glyphenbann
– wollen, wünschen, sein.
Engelswort und Chakrenspiel,
Energie strömt ein,
Uhrzeigersinn und Außenring,
Brot und roter Wein.

Die Sonne sinkt nie über’m Land.
Vivat Victoria!
England, Irland, Schottland, Wales,
die Lex Brittanica.
Anglikaner, Rosenkreutzer,
Freimaurer, OTO,
großes Tier und großer Teich,
Englisch zaubern – sowieso.

Die alte Zeit, sie ist passe,
auch wenn du’s nicht verstehst.
Du weißt nicht, dass du rückwärts gehst,
wenn du denn einmal gehst.
Das unentdeckte Land ist doch
der Morgen, schön und klar.
Egal, was du mir nun erzählst,
nicht immer ist „war“ „wahr“.

Ich lebe in der neuen Zeit,
die Gegenwart ist mein.
Mächtig sei der Lebensweg
und flammend sei das Sein.
Magie gebiert sich täglich neu,
der Phönix neu entbrennt,
Salamander hell erglüht,
die Schlüssel jeder kennt.

Der Weg, er formt sich täglich neu,
er windet sich im Kreis.
Doch auch der Kreisweg führt ans Ziel,
wenn man ums Zentrum weiß.
Schritt für Schritt und Gang für Gang,
voran nur, stets voran.
So kommt der Mensch der neuen Zeit
auf allen Wegen an.

Verfasst: 30.01.2017, 13:39
von Annette
Echt super der Text :D.

In diesem Sinne
Viele Grüße
Annette