Veranstaltungstipp Berlin: Königsgrab von Seddin

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urd
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Veranstaltungstipp Berlin: Königsgrab von Seddin

Beitrag von urd »

Ich werds selbst wohl wegen der Uhrzeit (und meinen Kindern) nicht hinschaffen,
aber vielleicht hat ja hier der ein oder andere Interesse daran.
Auch wenn man nur noch sehr wenig über die Glaubensvorstellungen vor 3000 Jahren weiß, vermutlich war Odin da noch ein junger Bursche, der wissensdurstig durch die Welt zog und Tyr hatte das sagen; ..heidnisch war es damals so oder so ;)
1899 stießen Arbeiter bei Chaussee-Bauarbeiten in der Prignitz auf ein prähistorisches Herrschergrab, das sogenannte Königsgrab von Seddin. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand zunächst die Grabkammer mit dem “Königsschatz“: Urnen und Schmuck, die zum Teil heute noch im Märkischen Museum zu sehen sind. Den Grabhügel hielt man für einen aufgeschütteten Erdhügel. Nach jüngsten archäologischen Forschungen muss er jedoch als eine Art frühes Monumental-Bauwerk beurteilt werden, das auf komplexe Weise aus Steinen und Sand aufgeschichtet ist. In einem Forschungsprojekt des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi wird seit einigen Jahren nicht nur die Bauweise des Grabmals erforscht, sondern auch die Rituallandschaft, in welcher es vor fast 3000 Jahren entstanden ist. Das Projekt ist zudem eingebunden in eine größere Arbeitsgruppe zu Großbauten in der Antike im Exzellenzcluster; so erschließen sich weitere Bezüge etwa zur Kurganen, den größeren Grabhügeln in der eurasischen Steppe
http://www.topoi.org/news/neue-forschun ... on-seddin/

  • Dienstag, 5. April 2016, 18 Uhr
  • Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin
  • Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter public.relations@topoi.org wird gebeten.
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Ragin
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Beitrag von Ragin »

Klingt interessant, ist für mich aber zu weit und in der Woche sowieso nicht zu bewerkstelligen.

Aber warum Odin zu der Zeit ein junger Bursche gewesen sein sollte, erschließt sich mir nicht ganz :-/

Ich hätte zu dem Grab aber noch ein paar Bilder und eine kurze Beschreibung.

R.
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Markus Nicklas
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wenn es irgend geht,

Beitrag von Markus Nicklas »

will ich da hin! Danke, Urd!

Hier ein link auf die Seite von

http://www.topoi.org/

... auf den ersten Blick ist die Seite nur in Englisch zu finden. Leider.

Ich sende mein Wunschgebet an die ... google?! ... oder den Kosmos, dass es Budgets gibt,
die solche Erkenntnisse frei verfügbar und zum unmittelbaren Allgemeingut machen.
So möge es sein. :thumbup:
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
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Ragin
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Beitrag von Ragin »

[quote='Adolfo','index.php?page=Thread&postID=141193#post141193']Hier ein link auf die Seite von

http://www.topoi.org/[/quote]

Hmm?? Den Link zu dem Artikel hat Urd doch gepoestet. Nu dass er nicht verlinkt ist ?(

http://www.topoi.org/news/neue-forschungsergebnisse-zum-konigsgrab-von-seddin/

R.
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Bodo
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Beitrag von Bodo »

Hallo Urd und Ragin,
danke an Urd für den Tip und Ragin für die Bilder.
Leider lese ich erst jetzt davon, der 5. ist bei mir bereits verplant. So ein Mist!

Viele Grüße
Thomas
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Markus Nicklas
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„Riese ihrer Träume und Zwerg ihrer Ängste“

Beitrag von Markus Nicklas »

Danke sehr an Urd für den Hinweis auf den Vortrag.

Und wie wichtig die Erforschung und Öffentlichkeitsarbeit darüber ist, kann ich nur betonen - ich wage den Hinweis jede/r Leser/in möge sich im Rahmen ihrer/seiner Möglichkeiten mit einem solchen Thema befassen. Das bewirkt bei und in mir zum Beispiel, dass ich desillusioniert bin. In einiger Hinsicht.

Zum Beispiel über den erschreckenden Umgang in der hiesigen Vergangenheit mit Artefakten. Über die Instrumentalisierung von Funden als Mittel der Politik. Und, was mich zutiefst erschreckt, den ruchlosen Umgang mit den Relikten der Ahnen. Das schreibe ich jetzt und von hier aus. Deswegen: Milde und Nachsicht mit mir und anderen, bitte.

"Königsgrab" ist bereits eine Bezeichnung, die kaum haltbar mir scheint.
Eins drauf kommt noch, wenn der Mensch als "germanischer König" bezeichnet wird.
Jens May dazu: "Germanen sind eine Erfindung Cäsars."

Eine der Fragen zum Schluss hat sich auf eventuelle "schamanistische Bezüge" dieses besonderen Hügels innerhalb der (Ritual-)Landschaft bezogen. Leider ist mir der Fragesteller sehr weitschweifig und verwirrt vorgekommen. Nichts desto trotz meine ich, dass seine Frage hinweisende Qualität hat. Archäologen und Naturwissenschaftler haben die Pflicht sich solcher Themen gegenüber in der Öffentlichkeit zu enthalten. Sie stellen Fakten zur Verfügung.

Doch wo bleibt die Würdigung der Stelle, die ich mit dem Begriff "Begeisterung" bezeichnen möchte? Diese Stelle scheint nicht zu belegen.

Ich weiß, dass ich mit meiner Würdigung dieser Stelle für mich fortfahre. Ich tue das für mich privat in mir und in der freien Natur. Dazu möchte ich ermutigen, denn ein schadloser Umgang sowohl im Inneren als auch im Äußeren inspiriert andere und trägt dazu bei, das zu kultivieren, was über lange, lange Zeit achtlos behandelt worden ist.

Danke. :)
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Sinmara_Mayfair
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Beitrag von Sinmara_Mayfair »

Lieber Adolfo - deine Einwände sind mir aus dem Herzen gesprochen.

Es ist wichtig, dass Öffentlichkeitsarbeit (von uns heutigen Heiden) und wissenschaftlich korrekte Arbeit Hand in Hand gehen.
Pagan Federation International Deutschland e.V ., Vorstand
Events & Veranstaltungen der PFI e.V. www.pfi-events.de
Berliner Stammtische, Heidnische Veranstaltungen: www.paganes-leben-berlin.de
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Bodo
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Beitrag von Bodo »

Hallo,
also von anwesenden Heiden habe ich beim Vortrag nichts feststellen können. Die Schamanismusfrage an den vortragenden Archäologen fand ich nicht sehr glücklich und leider auch unverständlich formuliert.

Interessant fand ich jedoch, dass die Anlage als seltenen Monumentalbau bezeichnet wurde.
Spannend war auch die Darstellung einer exponierten Stellung zu den in der Gegend befindlichen vielen weiteren Hügelgräbern, das Ende einer Opferperiode mit Errichtung des Hügelgrabes und die für mich überraschende Darstellung, dass die Brandgruben in der näheren Umgebung vermutlich keine Opferplätze waren. Das die Grabbeigaben aus Sicht des Archäologen spezielle Miniaturanfertigungen waren war auch ein für mich neuer Gedankengang.
Der Besuch war auf jeden Fall lohnend.
Grüzi
Thomas
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Markus Nicklas
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ich auch nicht.

Beitrag von Markus Nicklas »

warum auch? Mir kommt in Erinnerung, dass Herr May sagte, dass sie, die aktuellen Forscher auch deswegen so behutsam in der Landschaft sind, weil sie für nachfolgende Generationen Raum lassen wollen, nichts zerstören möchten. Mal gucken, ob ich es schaffe mich über folgende Topoi-Veranstaltungen up to date zu halten.[quote='Bodo','index.php?page=Thread&postID=141389#post141389']von anwesenden Heiden habe ich beim Vortrag nichts feststellen können[/quote] :)
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Christoph Schlingensief
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Markus Nicklas
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unerwarteter Fund

Beitrag von Markus Nicklas »

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Bodo
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Beitrag von Bodo »

Hi,
danke für den Hinweis.
Zitat aus dem Artikel:
Er betrachtete immer und immer wieder eine große, verzierte und mit kleinen Aufhänge-Löchern versehene Tonscherbe, offensichtlich Teil eines großen Gefäßes, einer so genannten bronzezeitlichen Hausurne. Frisch gefunden von Studenten der Freien Universität Berlin, die derzeit an diesem archäologischen Hotspot tätig sind – Quelle: https://www.svz.de/17476621 ©2018
Gruß Bodo
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