Aus dem Sagenschatz Chemnitz und Umgebung

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WidarC
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Aus dem Sagenschatz Chemnitz und Umgebung

Beitrag von WidarC »

Ich ertrag die Trostlosigkeit im Sachsen-Unterforum nicht, deswegen bekämpfe ich sie jetzt :)
<BR>
<BR>Ich möchte euch auf eine Heftreihe aufmerksam machen, die ich sehr gelungen finde. Ich bin zwar nur zugezogen, aber es ist schön wie diese alten Geschichten meiner alltäglichen Umgebung Magie verleihen.
<BR>Sie trägt den Titel \"Aus dem Sagenschatz Chemnitz und Umgebung\", und besteht aus 3 Heften mit einer jeweiligen Stärke von etwa 30 Seiten.
<BR>Pro Band müssen 3€ gelöhnt werden.
<BR>
<BR>Jetzt gibts erstmal eine kleine Kostprobe:
<BR>
<BR>HARRAS, DER KÜHNE SPRINGER
<BR>
<BR>Zwischen Frankenberg und Lichtenwalde ragt auf dem rechten
<BR>Ufer der Zschopau ein hoher Fels auf, der Harrasfels genannt wird.
<BR>An ihn knüpft sich folgende Sage:
<BR>Einst war der Ritter Harras, der Besitzer von Lichtenwalde,
<BR>mit seinem Nachbarn auf dem Schellenberge in eine Fehde
<BR>verwickelt. Als sich nun Harras eines Tages mit seinem Gefolge auf
<BR>der Jagd rechts der Zschopau befand, wurde er von seinen Feinden überrascht.
<BR>Diese waren in großer Überzahl. Es entspann sich ein furchtbarer
<BR>Kampf, bei dem zuletzt Harras als einziger am Leben blieb.
<BR>In wilder Flucht enteilte er, die Verfolger dicht hinter sich.
<BR>Plötzlich wurde es licht vor ihm. Er ritt auf eine Anhöhe,
<BR>von der er vor sich in der Tiefe die Zschopau rauschen hörte.
<BR>Drüben lag sein Schloss Lichtenwalde. Es gab keine Rettung mehr.
<BR>Sollte er in die Hand seiner Feinde fallen und im Turm des Schellenbergers elend umkommen? Nimmermehr!
<BR>Lieber wollte er einen ehrenvollen Tod in den Wellen der Zschopau suchen. Entschlossen stiess er seinem braven Ross, das sich wild aufbäumte, die Sporen in die Seiten. Mit Todesverachtung setzte der
<BR>kühne Ritter zum Sprung in die unheildrohende Tiefe an.
<BR>Schaudernd standen seine Feinde auf dem Felsen. Aber -
<BR>was sie nicht für möglich hielten, das geschah.
<BR>Harras wurde zwar anfangs von den wild aufspritzenden Wellen
<BR>der Zschopau verschlungen, dann aber tauchten Ross und Reiter auf
<BR>und gelangten wohlbehalten an das jenseitige Ufer.
<BR>Von hier ritt Harras ungehindert seinem Schloss Lichtenwalde zu.
<BR>Bald darauf unternahm er eine Wallfahrt zum Marienbildnis in Ebersdorf, um für seine wunderbare Rettung zu danken. Er stiftete ein silbernes Hufeisen, das später durch ein eisernes ersetzt wurde.
<BR>Dem hohen Felsen gegenüber wurde unter einer mächtigen Eiche
<BR>ein Denkstein mit der Inschrift }}Dem tapferen Springer Ritter von Harras{{ errichtet.
<BR>Noch heute steht ein kunstvolles Grabmahl in der Kirche zu Ebersdorf,
<BR>das Dittrich von Harras darstellt.
<BR>Er soll der kühne Springer gewesen sein.
<BR>
<BR>
<BR>Band I - ISBN 3-937654-11-9
<BR>Band II - ISBN 3-937654-02-X
<BR>Band III - ISBN 3-937654-07-0
<BR>
<BR>MIRONDE VERLAG
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Markus Nicklas
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Dank an Ines

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Jarl Thurisaz','index.php?page=Thread&postID=146367#post146367']Sagen aus Sachsen[/quote]


ja, es gibt sie, diese kulturellen Schichten, und sie weiter zu erforschen lohnt ganz sicher. Deswegen wage ich an dieser Stelle, auch wenn das für mich ein weit über meine Grenzen herausforderndes Buch ist, den Tipp von Carlo Ginzburgs

"Hexensabbat"

https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Ginzburg

aktuell liest die Frau Vizevorsitzende das Buch, und ich halte es für möglich, dass sie eines Tages eine Einführung in das Thema geben kann. Wer weiß! Möge es so kommen ohne jedweden Schaden.

:)


Das Wappen der Grafen von Lynar oder die Sage vom Schlangenkönig im Schlosse zu Lübbenau

"Das Wappen der Grafen zu Lynar führt noch bis auf diese Stunde eine gekrönte Schlange oder einen Schlangenkönig im Schilde nebst einer Mauer, und soll dieses Bild eben bedeuten, entweder daß ihnen derselbe mit seinem Volke hold und gewärtig sei, oder das sie von jenen klugen Manne, der dem Schlangenkönig seine Krone entführte, abstammen."

und hier der passende link

https://de.wikipedia.org/wiki/Lynar


:)
Zuletzt geändert von Markus Nicklas am 23.01.2018, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
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