Artikel im Atlantic vom 2.11.2017

Literatur, sonstige Medien und quellenbasierte religionswissenschaftlich/historische Diskussionen zum Thema germanisches Heidentum
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Ulrike
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Artikel im Atlantic vom 2.11.2017

Beitrag von Ulrike »

Hallo zusammen,

vor 10 Tagen wurde ich von einer Journalistin des USAmerikanischen Magazins The Atlantic zum Thema Heidentum in Deutschland und Abgrenzung gegen rechtsextreme Heiden und Missbrauch heidnischer Symbole interviewt, Ergebnisse des Interviews flossen in den verlinkten Artikel.
Ich bin nicht unzufrieden mit dem Ergebnis, da endlich einmal in der Mainstream-Presse deutlich gesagt wird, was allen Beteiligten (Diana Paxson, Karl Seigfried und mir) wichtig war - dass rechtsextreme und völkische Heiden ein Rand sind, ein ärgerlicher und lauter Rand, dem wir keinen Raum geben wollen, aber dass Heidentum mehr ist, und dass die meisten Heiden demokratisch und inklusiv sind.
Die faire Darstellung unserer Ansichten im Artikel und die wenig reißerische Schreibe hat mich beruhigt, auch das Interview selbst war interessant und tatsächlich ein Dialog. Geht doch!
https://www.theatlantic.com/internation ... sm/543864/

Liebe Grüße, Ulrike
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Markus Nicklas
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Ausgezeichnet, danke!

Beitrag von Markus Nicklas »

Ich seh mal zu, dass ich den Artikel die Tage übersetzte. Vielleicht zusammen mit Karls theologischen Überlegungen. Bin grad an einem Artikel über Opferungen an Brücken, Furten und Passagen in Bezug auf die Idee der sakralen Landschaft von Julie Lund dran - Erlaubnis zur Veröffentlichung angefragt. Ob ich merke dass ich tot bin? Wohl daran dass mein Computer nicht mehr reagiert, wenn ich die Tasten tipp ... :)
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Ruebenharald
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Beitrag von Ruebenharald »

Mit Paxson habe ich meine Probleme, aber der Rest und das Drumherum sind großartig.

Lob! Lob! Lob!
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dimension. Trans-uranic heavy elements may not be used where there is
life. Medium atomic weights are available - Gold, Lead, Copper, Jet,
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Markus Nicklas
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mir geht das so in Bezug auf Seigfrieds "Theologie"

Beitrag von Markus Nicklas »

[quote='Ruebenharald','index.php?page=Thread&postID=146030#post146030']der Rest und das Drumherum[/quote]

schon der Begriff verursacht mir Bauchweh, doch was soll´s ? Eben mailte ich mit einer schwedischen Wissenschaftlerin, die über Opferungen schreibt. Allein meine Nachfrage, ob sie Spuren darüber kennt, wem denn genau und aus welchen Gründen diese Opferungen gewidmet gewesen sein mögen, hat sie mit einem sehr knappen Nein und dem Verweis aus eine britische Publikation zum Preis von 35 Pfund verwiesen.

In dem Fall bleib ich bei meiner religiösen Praxis, den Nagas zu opfern, weiß, dass es darüber hinaus philosophische Studien aus dem Kulturkreis gibt und fühle mit der Dame, die von einem Laien mit solch einer Frage ... belästigt wurde :)

ja,mich kränkt diese Arroganz - gemerkt, zum Ausdruck gebracht und dies als Anlass genommen dem Karl auf die Pelle zu rücken, meint: Seinen Artikel zu übersetzen

Butter bei die Wissenschaft!!! :D
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Markus Nicklas
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Mein Glaube ist geil und macht mich noch geilererer !!!

Beitrag von Markus Nicklas »

... ist so.

:D

Für mich sind es die forschenden Aspekte, die mich am Menschsein begeistern. Und sich einer Gottheit zu bedienen, um irgendetwas als besser heraus zu stellen, weist sowohl meine Position als auch meine Perspektive als korrekturbedürftig aus. Das sagt noch lange nichts über eine Gottheit aus. Beachtenswert daran finde ich die Haltung, jemand anders dafür benutzen zu wollen, meine haltung dem Alltag zu entziehen. Was hier und jetzt nicht einer Prüfung stand hält, dem hilft auch keine Gottheit. Im Gegenteil meine ich, denn wenn eine Gottheit eine andere, meinetwegen übergeordnete Perspektive hat und sich für eine solche Argumentation verwenden ließe, dann führt sie sich ad absurdum. Ohne einen Menschen keine Gottheit. Welche Farbe oder Geschlecht der Mensch hat ist gleichgültig.

... so mal dahin gesagt ... und hier der Atlantic Artikel übersetzt
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volker
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Beitrag von volker »

Vielen Dank fürs Einstellen und auch für die Übersetzung dieses Artikels.
Die grundsätzlichen Aussagen gefallen mir, einzig dieser Ansatz in Richtung Sammlung und Überarbeitung theologischer Themenaufsätze von Seigfried geht mir entschieden zu weit. Wenn ich allein schon die Bezeichnung "Gode" lese bekomme ich Bauchschmerzen, brauchen wir solche Vorgaben und Überarbeitungen wirklich ? Da ist mir der Ansatz von Hilmarsson viel lieber, obwohl ich auch da schon dieses, für mich verbrauchte, Wort lesen musste.
Zuletzt geändert von volker am 09.11.2017, 12:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Markus Nicklas
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*Riesenseufzer*

Beitrag von Markus Nicklas »

Hallo Volker,

mir geht das genau so wir Dir, und ich brauche Kraft, um mich von den Begriffen und ihren Bedeutungen zu distanzieren.

Wenn ich das geschafft habe, dann kann ich sowohl mit dem Titel als auch mit dem Glaubensbegriff umgehen, denn auf die Inhalte kommt es mir an.

Mei, es gibt halt auf Island, wenn ich mich nicht irre, historisch bedingt Goden, und in anderen Ländern ist das halt aufgenommen worden, weil andere Leute das gerne möchten.
Ich für mich will auf die Inhalte schauen. Karl ist ein Kämpe. Der reitet nicht auf einem Titel herum. Er weiß, meine ich, dass sowohl der Gode als auch der Doktor in manchen Situationen und Momenten hilfreich sind. Davon abgesehen geht es ihm um Inhalte und da steht er genau so in der Kritik wie jeder andere Mensch auch. Ja, er hat politisches Geschick. Also braucht er Dich, Volker, und mich, damit er die Bodenhaftung behält. Ich bin traurig, dass ich nicht nach Potsdam reisen konnte, um ihn zu treffen. Das hatte verschiedene Gründe und einer davon ist die blöde Frechheit eines Menschen im Troth.

Ich fühle mich als Person ausgezeichnet durch Ulrike und den Vorstand des ER vertreten. Ich bin ja nur "dienender Hausgeist" hier, weiß ich doch welche Leistung der Verein als Ganzes vollbringt.

Übersetzung von Karls Thesen ist im Gange, wird allerdings noch eine Weile dauern.

Beste Grüße,

:)
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Markus Nicklas
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neuer thread : Karl Seigfrieds Aufruf

Beitrag von Markus Nicklas »

man lese, so man möchte.

:)
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lynxaett
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Beitrag von lynxaett »

Danke Ulrike, tolle Sache
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