Die Darstellung von Seiðr

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Markus Nicklas
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Die Darstellung von Seiðr

Beitrag von Markus Nicklas »

Die Darstellung von Seiðr in altisländischer Literatur: Einheitlichkeit oder Mannigfaltigkeit?

Von Lyonel Perabo

Supervision: Terry Gunnell


Einführung

Keine andere nordische magische Praxis war so sehr Gegenstand von Forschung und Kontroversen wie das rätselhafte Seidr. Bereits von Snorri selbst (Ynglinga Saga 4, 7) (Heinskringla (1935), Hrsg. Guðni Jónsson, 13 - 19) besonders beachtet, wurde Seiðr 1877 zum Gegenstand der modernen wissenschaftlichen Forschung, indem sie einen nicht zu vernachlässigenden Teil von Johan Frizners „Lapernes Hedenskab og Trolddomskunst sammenholdt med andre Folks, især Nordmændenes, Tro og Overtro“ vereinnahmt hat. Seitdem hat Seiðr immer mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die beeindruckende Monographie (Sejd), die Dag Strömbäck diesem Phänomen gewidmet hat, hat dazu beigetragen, eine neue Welle im Studium der Magie im Bereich der altnordischen Studien einzuleiten.
Von einigen als eine Art schamanische Tradition (Buchnolz 1968) betrachtet, während andere sie mit den Wanen (Brøgger 1951) verbinden, ist Seidr seit Anfang des letzten Jahrhunderts Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Debatten und wird heutzutage mehr denn je von Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Folkloristik, (Dubois 1999) Philologie (Tolley 2009) oder Archäologie (Price 2002) erforscht. In der vorliegenden Studie wird, während Autoren, die solche Methoden verfolgt haben, von ganzem Herzen anerkannt werden, sie jedoch das Phänomen Seiðr aus einer engeren und fokussierteren Perspektive betrachten. Nach der Methode des französischen Gelehrten Francois-Xavier Dillman versuchen wir, unser Forschungsgebiet und unsere wichtigsten Quellen klar zu begrenzen und werden uns daher auf ausgewählte Werke der mittelalterlichen isländischen Literatur konzentrieren, um Seiðr abzugrenzen und zu definieren.
Während einige Forscher (Schøjdt 2001) zu Recht die riesige zeitliche Lücke zwischen der Redaktion der isländischen Sagen mit den Ereignissen, die sie beschreiben sollen, unterstrichen haben und damit ihren Status als vertrauenswürdige Quellen in Bezug auf vorchristliches Skandinavien ablehnen, möchten wir eine solche Debatte insgesamt vermeiden, um uns auf die eigentlichen Informationen in den Sagen zu konzentrieren. Für die vorliegende Studie ist es unerheblich, ob die in solchen Texten gefundenen Berichte von Seidr rein literarisches Motiv sind oder ob sie eine tatsächlich vorchristliche magische Praxis richtig darstellen. Wir sind in der Tat mehr darum bemüht, diese Berichte auf die klarste und umfassendste Weise darzustellen, um die folgende Frage zu beantworten: Erlauben uns die in der mittelalterlichen isländischen Literatur gefundenen Berichte, über eine konsistente magische Praxis oder ein Phänomen namens Seidr während der Wikingerzeit zu sprechen?

Text folgt als pdf

Danke sehr an Lyonel Perabo! :)
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Markus Nicklas
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Re: Die Darstellung von Seiðr

Beitrag von Markus Nicklas »

Gruß, Markus
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Markus Nicklas
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Re: Die Darstellung von Seiðr

Beitrag von Markus Nicklas »

hier auch noch der Originaltext fürs problemlose Erreichen der Quellen
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The_Image_of_Seidr_in_Old_Icelandic_Lite.pdf
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