Heidentum für und mit Kindern

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Tjoralf Andreason
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Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Tjoralf Andreason »

Hallo,

es gab schon einen ähnlichen Post, der bezog sich jedoch auf einen eher spezielleren Punkt, ich möchte das ganze gerne allgemeiner halten. :)

Ich bin sowohl Vater wie auch Sozialpädagoge (ich mag den Begriff "Erzieher " nicht) in einer Kita.
Im Privaten habe ich mich natürlich früh mit Angeboten für Kinder zum Thema Heidentum beschäftigt. Und ich bin sogar auf einige, meiner Meinung nach, kindertauglichen Medien für Kinder gestoßen.

Wir haben uns dazu diese Bücher besorgt:

"Sagen für Kinder"; Lina Laukars; edition nove

"Thors Hammer: Ein Kinderbuch"; Jan Krauß, Luci van Org; Edition Roter Drache

" Yggdrasil - Der Weltenbaum und seine Tiere"; Mars Jacobson; Saga Berlin

"Frag doch mal...die Maus - Wikinger"; Hauke Kock; cbj

Hörbücher:

"Nordische Sagen"; Autorin: Katharina Neuschaefer; Sprecher: Peter Kaempfe; empfohlen ab 6 Jahre; Igel genius

Als Film sehr zu empfehlen (eigene Kindheit):

"Walhalla"; Regie: Peter Madsen; FSK 6; WME Kids

Und für ältere Kinder oder junggebliebene Erwachsene mit guten Englischkenntnissen:

"Heroine's Quest: The Herald of Ragnarok"; Entwickler: Christal Shard; Genre: Action-RPG; Plattform: Windows & Linux

Abseits von Unterhaltung in den eigenen 4 Wänden gehen wir als Familie sehr gern auf Mittelaltermärkte, auf denen heidnische Symbolik und Themen öfter Vertreten sind.

Als meine Jüngste geboren wurde zelebrierten meine Frau und ich eine Namensweihe als Aufnahmeritus unseres neuesten Zuwachses in unsere kleine Familie mit Anrufung an Frigg und Forseti. Unsere Große fungierte dabei als Zeugin. Das Ritual hab ich aus Gardenstones "Germanischer Götterglaube" übernommen
Zudem pflanzten wir in unserem Garten einen Birnenbaum als der Boden wieder aufgetaut war. Dazu haben wir die Plazenta mit ins Loch, dankten Frigg für die stabile Schwangerschaft und die reibungslose Geburt und gaben noch weitere kleine Opfergaben zur Erde, bevor der Baum darüber gesetzt wurde.

Dieses Jahr holte ich vor dem Winternacht-Fest alle Elfen- und Zwergenfiguren aus dem Garten, damit unser Große diese mit Acrylfarben farblich wieder auffrischt.

Generell sind unsere Kinder immer mit im Garten beim Säen, Stecken und anschließendem Ernten beteiligt. Oft bitten wir die Ludki (So unsere ortstypische Titulierung für das kleine Volk), gut auf den Garten zu achten und danken nach der Ernte für ihre Mühe.

Zu Midsommer gingen meine Große und ich auf eine Wiese und sammelten Johanniskraut und Schafgarbe um daraus Kränze zu flechten, doch leider waren sehr viele Zecken an den Pflanzen, sodass wir davon abstand nehmen. Hat da jemand einen Tipp, wie man diese unerwünschten Passagiere vorher sicher entfernen kann?

Und zu guter letzt, zur Osterzeit loderte bei uns ein Feuer in der Feuertonne und ich erzählte den Kindern, was es damit auf sich hat, spirituell wie praktisch.

Hat noch jemand Ergänzungen, Erweiterungen oder eigene Erfahrungen? Wie begleitet ihr die Entwicklung eurer Kinder und wie lebt ihr euren Glauben Ihnen vor? Ich bin sehr gespannt :-)
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Heidan Frihals
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Heidan Frihals »

Hallo Tjoralf!

Ein schöner Thread, dessen Thema mir auch sehr am Herzen liegt. Mittlerweile sind meine Jungs aber schon bald aus dem Vorlesealter raus. Dennoch habe ich immer versucht, Bücher, Geschichten und Praxis anzubieten. Rituale/Blóts haben ihnen bisher immer sehr gefallen. Gerne auch spontan, z.B. beim Wandern im Wald. Sie haben dann auch von selbst gefragt, ob wir nicht ein Ritual machen können. Zuhause leuchten jetzt die Vänt-Kerzen und wir stimmen uns langsam auf die Julzeit und die Wintersonnenwende ein. Ich will sie nicht überfrachten, sondern Angebote machen. Annehmen müssen sie es selbst, dann hat es eine Chance, in ihrem weiteren Leben eine Rolle zu spielen.

Bei Büchern für oder mit Kinderbezug fallen mir noch folgende Ausgaben an:

Die Geschichten von Yggdrasil: Das kleine Familienbuch der Nordischen Sagen
(Luci van Org, 2017, ISBN 978-3-946425-18-2)

Die wilden Götter: Sagenhaftes aus dem hohen Norden
(Tor Age Bringsvaerd, 2018, ISBN 978-3492550338)

Wilde Stämme: Kinder spielen Kelten und Germanen (Kinder spielen Geschichte)
(Sybille Günther, 2005, ISBN 978-3936286762)

Letzteres beinhaltet auch viele lehrreiche Spiele (steht ja auch da).

Bei Filmen gibt es natürlich noch

Mara und die Feuerbringer
(Fantasy, D 2015)

Thor - Ein hammermäßiges Abenteuer
(Fantasy/Zeichentrick, IRL/IS/D 2012)

und

Ein Schotte macht noch keinen Sommer
(Drama/Komödie, GB 2014)

Wobei Letzterer zwar kindertauglich aber vielleicht doch eher ein Erwachsenenfilm ist. Ich liebe ihn.
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Heidan Frihals
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Heidan Frihals »

Da ich meinen Beitrag nicht mehr editieren kann, hier noch der Hinweis auf ein sehr schönes point-and-click Adventure-Game (FSK 6).

The Frostrune
http://www.thefrostrune.com/

Enträtsle ein Geheimnis, das von den Mythen und Legenden der Wikinger inspiriert wurde: „The Frostrune“ ist ein Point-&-Click-Adventure, das auf der uralten Kultur und der wilden Natur Skandinaviens beruht.

Nach einem Sommersturm bist du auf einer Insel gestrandet. Bald stößt du auf eine Siedlung, doch deren Bewohner scheinen vor Kurzem übereilt geflüchtet zu sein. Das Dorf ist umgeben von einem dichten Wald voller uralter Runensteine und Grabhügel. In ihnen sind Relikte und andere wohlbehütete Geheimnisse verborgen, die dich der Lösung des Mysteriums der Insel einen Schritt näher bringen.

„The Frostrune“ ist das Werk von Entwicklern mit einer echten Leidenschaft für die nordische Kultur und Geschichte. Wir haben uns allergrößte Mühe gegeben, um „The Frostrune“ so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu machen.
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Tjoralf Andreason
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Tjoralf Andreason »

Ich habe mir, dank der Liste, das Buch: " Wilde Stämme - Kinder spielen Kelten und Germanen." besorgt.

Wow, ein tolles Buch, auch für meine professionelle Arbeit im Hort einsetzbar, sofern das Thema mal darauf fällt, bzw. eine Gruppe von Kindern mal sich dafür interessieren. Aber als längeres Projekt, verknüpft vielleicht mit einer Fahrt zur Slawenburg in Raddusch, bei uns in der Nähe, eine schöne runde Sache.
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Cugernia
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Cugernia »

Für die älteren Kinder gäbe es dann neben "Mara und der Feuerbringer" auch noch die Magnus Chase-Reihe und andere schöne Götterwelten (Percy Jackson, Helden des Olymp) von Rick Riordan und die Viking Warriors-Reihe von Richard Dübell (nicht so martialisch, wie es sich anhört).

Nicht direkt heidnisch, aber wer gerne spielt:
So spielten die Alten Römer - Römische Spiele aus dem Archäologischen Park Xanten vom LVR

Fast schon ein Klassiker: Die Bücher von Diana Monson und Maren Briswalter
-Winterlicht
-Frühlingsreigen
- Erntesommer
Inzwischen als Gesamtausgabe erhältlich. Etwas Wicca-angelehnt feiert hier eine Familie mit Freunden und Nachbarn den heidnischen Jahreskreis. Enthält aber auch Lieder und Infos zu Brauchtum.
Cugernia
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Cugernia »

Ich habe noch eins, das ich ganz toll gemacht finde. Auch nicht direkt heidnisch, aber das Thema Klimawandel kindgerecht aufgearbeitet:
Klimahelden
Von Goldsammlern und Meeresputzern
von Hanna Schott, neufeld-verlag

Darin wird in mehreren Kapiteln jeweils die Geschichte von einem Kind erzählt, das einen besonderen Beitrag zum Umweltschutz geleistet hat (z.B. Isabel und Melati auf Bali, die eine Aktion ins Leben gerufen haben, durch die auf Bali keine Plastiktüten mehr im Handel verwendet werden). Zusätzlich gibt es gut gemacht Grafiken und kindgerecht aufbereitete Informationen zum Thema und Anregungen, was man auch als Kind in diesem Bereich tun kann.

Ich habe es mir aus der Bücherei ausgeliehen und bin sehr angetan.
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volker
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von volker »

Ich empfehle auch Kinder mit zu den Blots zu nehmen wenn sie es möchten. Meine Tochter fand das immer interessant und kam von sich aus gerne mit (denn ich hätte sie natürlich nicht gezwungen mitzukommen, die hätte genau so gut Zuhause bleiben können, oder in die Kirche gedurft, wenn sie das gewollt hätte). Kinder sind oft neugierig und möchten teilhaben und so ganz nebenbei ab einem bestimmten Alter vielleicht auch mal am Methorn nippen dürfen. Natürlich haben wir auch immer zusätzlich ein Horn mit Saft kreisen für alle die keinen Alkohol trinken möchten, oder für Kinder.
Inzwischen ist das Töchterlein fast Erwachsen und holt uns für unsere Eldaring-Laufgruppe als Leistungssportlerin, freundlicher Weise, hin und wieder mal eine gute Platzierung bei den Wettkämpfen. Dadurch dass sie immer die Möglichkeit hatte völlig ungezwungen mitmachen zu dürfen, ist sie auch bis jetzt immer noch dabei.
Ich denke also wichtig ist immer Freiwilligkeit und Ungezwungenheit, ja sogar das Aufzeigen, dass es sicher auch andere Möglichkeiten gäbe.
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AshIsDead
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von AshIsDead »

Kinder und Heidentum, das ist etwas, was mich auch stark beschäftigt: vor allen Dingen die Frage, wie soll ich etwas vermitteln, von dem ich bisher selbst kaum etwas weiß? Und das in einem stark katholischen Umfeld...
Die Bücher habe ich jetzt erstmal gerne bestellt. Aber angesichts des zarten Alters des Nachwuchses (der ältere wird erst zwei im Februar) ist vielleicht auch keine Eile geboten...
Wir haben seit Sommer letzten Jahres zwei Freilandschweine, zu deren Fütterung und Versorgung ich den älteren gerne mitnehme. Er kommt auch gerne mit, hat seinen eigenen Eimer für die Nüsse, sein eigenes Schäufelchen etc. Eingebunden in die Versorgung der Tiere morgens und abends habe ich für mich ein kleines Ritual: zwischen innerer und äusserer Umzäunung steht die Buche, die wir auf der Plazenta des älteren gepflanzt haben. Auf einem großen Stein davor opfere ich dann immer und halte (kurz oder länger) Zwiesprache. Das tun wir dann auch quasi gemeinsam, wenn er mitkommt. Es ist mir wichtig, dass er mir einen Teil der Gaben reicht (meist Nüsse und Eicheln) und auch Kontakt mit seinem Baum hat. Mittlerweile macht er das alles selbständig und ich muss mir fast keine Gedanken mehr machen, dass sämtliche Gaben bei den Schweinen landen...
Wie das alles dann so in vier Wochen ausschaut, wenn Sir Haxenberry Finn und Madame Bratreine sich in Kühltruhe und Räucherschrank befinden, wird sich noch zeigen müssen. Aber wenigstens drohen keine Beichte, Sühne und ewige Verdammnis, falls die Einbindung unserer Götter und Ahnen eine zeitlang holprig ausfällt im Alltag...
Jetzt bin ich etwas ausgeschweift... ich bin gespannt und freue mich auf die Bücher (und Klopapierrollen), ich glaube allerdings, dass die Jungs noch etwas älter werden müssen. Das Grimfrost Wikingerbuch wurde jedenfalls noch nicht weiter beachtet ;-)
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Aethelstan1984
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Aethelstan1984 »

Religiöse Sozialisation verläuft bei Kindern zu Beginn ja ohnehin vor allem durch Nachahmung. Erst in einem zweiten Stadium, wenn die Kinder dazu in der Lage sind Fragen zu stellen, kann es auch etwas tiefer gehen. Vermutlich muss man sich aber auch im Heidentum darauf gefasst machen, dass spätestens in der Pubertät Emanzipationsbestrebungen in Erscheinung treten, die das gesamte Weltbild infrage stellen.
Nachahmung, Verstehen lernen und infrage stellen sind dann diese typischen Phasen.
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AshIsDead
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von AshIsDead »

Bitte nicht falsch verstehen - ich will sie weder in igendeine Richtung drängen noch gar zu igendwas zwingen. Ich hoffe, dass sie mal große Infragesteller werden, aber auch irgendwann das Rüstzeug haben, ihre Wurzeln zu finden und zu schlagen, wie und wo auch immer.
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Blumenfee
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Blumenfee »

Religiöse Erziehung von Kindern …

Das ist ein schwieriges Kapitel. Es wurde ja hier schon thematisiert, dass es in der Heidenszene viele gibt, die streng christlich erzogen sind. Ich dagegen wurde nur so erzogen, dass man die Rituale (Taufe, Konfirmation) mitmachen muss, weil man sich sonst auf dem Dorf unmöglich macht. Mein Vater war eher ein zynischer Agnostiker, aber er gab als Lehrer Religionsunterricht; als ich ihn darauf ansprach, warum er das unterrichtet, wo er doch nichts glaubt, war seine Antwort: "Na und? Kinder brauchen Märchen, und da kann ich ihnen doch genausogut die aus der Bibel erzählen!". Er war als Dorfschullehrer natürlich im Kirchenvorstand, genauso wie im Gemeinderat.

Trotzdem bin ich seit meinem 13. Lebensjahr Christin mit persönlicher Bindung an meinen Gott in Richtung Mystik. Mit meinen Eltern habe ich ausgehandelt, dass ich jeden zweiten Sonntag zum Gottestdienst gehen durfte, damit ich an den anderen Sonntagen im Haushalt helfen konnte.

Wenn ich mir nun hier so die Ansätze zur heidnischen Erziehung ansehe, beschleicht mich manchmal der Gedanke, dass ihr euch nicht zu viel erwarten dürft - möglicherweise schlägt eure gute Absicht ins Gegenteil um, und dafür solltet ihr offen sein, um eure Kinder nicht zu "verlieren".

Gruß
Blumenfee
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Heidan Frihals
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Heidan Frihals »

Also mich würde schon das Wort "Erziehung" stören. Ich lebe mein Heidentum und lasse die Kinder daran teilhaben, wenn sie das möchten. Es ist ein Angebot. Wenn die Kinder sagen, dass sie keine Lust auf etwas haben (ein Ritual oder so), dann ist das für mich völlig ok. Es kommt bislang sehr selten vor.
Ich hätte wirklich keine Freude daran, wenn ich wüsste, dass die Kinder eigentlich gar keine Lust haben aber mir zuliebe halt mitmachen. Genauso sehe ich das auch mit der Zukunft. Ich erwarte gar nichts, denn es geht hier um sehr persönliches und im Endeffekt darum, dass mensch glücklich ist/wird. Und nichts anderes wünsche ich mir für meine Kinder.
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Aethelstan1984
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Aethelstan1984 »

Das Wort "Erziehung" ist ja auch nicht mit "Zwang" gleichzusetzen. Aber zwangsläufig hast du durch deine Religiosität eine gewisse Vorbildfunktion für deine Kinder, wenn du ihre Bezugsperson bist. Das kann man gar nicht verhindern und sollte man auch nicht. Du lebst vor, dass ein Glaube akzeptabel ist und in bestimmten Formen auch ausgelebt werden kann. Auch das ist Erziehung, insbesondere dann, wenn du ihn deinen Kindern nicht vorenthältst.
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Tjoralf Andreason
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Tjoralf Andreason »

Da möcht ich kurz mal fachlich einhaken.
Erziehung wird als zielgerichtetes Handeln an Mitmenschen definiert, um ein oder mehrere Resultate zu erzielen.
Die ungerichtet Form ist die Sozialisation, auch hierbei werden Resultate von Individuen erzielt, jedoch eben ohne willentliche Steuerung eines anderen Individuums.

Inwieweit nun das offene Anbieten von religiösen Praxen von Erziehungsberechtigten an Schutzbefohlene schon Erziehung ist oder doch eher als Sozialisation gilt lege ich dabei an individuelle Einschätzungen.
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Heidan Frihals
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Re: Heidentum für und mit Kindern

Beitrag von Heidan Frihals »

Würde mich da "gefühlt" Tjoralf anschließen. Bei Erziehung habe ich auch zielgerichtetes Handeln mit Absichten im Kopf. Ich bin aber nicht vom Fach. Das Wort Sozialisation gefällt mir gemäß obiger Definition allerdings besser und für uns auch zutreffender. Dass ich aber Bezugsperson/Vorbild bin, ob ich das will oder nicht, ist mir natürlich klar. Ich möchte auch gar nicht unsichtbar sein. Natürlich schauen die Kleinen auf mich und da schwingt die Verantwortung mit, das möglichst positiv (aus meiner Sicht) zu füllen. Für mich sind das Toleranz, Offenheit, Selbstkritik und Fairness. So gut das halt geht.
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