Selbstverständnis des Eldaring e.V.

Unsere Satzung, unser Selbstverständnis, unser Vorstand und Organisation

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Eldaring
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Selbstverständnis des Eldaring e.V.

Beitrag von Eldaring »

[h2]I. Einleitung[/h2]
  1. Dieser Text will das Selbstverständnis des Eldarings ausdrücken.
  2. Er dient vor allem der Orientierung für Neu- und Nichtmitglieder und soll die Grundlagen des Eldarings erläutern.
  3. Dieser Text soll fortlaufend überarbeitet werden, um der Entwicklung des Eldarings angepasst zu werden.
[h2]II. Grundsätzliches[/h2]
  1. Der Eldaring versteht sich als dogmenfreie Gemeinschaft, die sich zu den heidnischen Traditionen der germanischen Völker bekennt (siehe Punkt III.)
  2. Der Eldaring verhält sich politisch neutral – duldet allerdings keine Einstellungen, die extremistisch, rassistisch oder sexistisch sind (siehe Absatz V „Abgrenzung“).
  3. Der Eldaring ist ein deutschsprachiger Verein. Die Mitgliedschaft ist an keine Nationalität oder ethnische Herkunft gebunden.
[h2]III. Religiöse Grundlagen[/h2]
  1. Der Eldaring hat sich bewusst für die Tradition des germanischen Heidentums entschieden.
  2. Dies beinhaltet nicht, andere religiöse Traditionen geringer zu schätzen, sondern religiöse Handlungen und Symbole ganz auf die Gottheiten des germanischen Heidentums auszurichten.
  3. Das germanische Heidentum bezieht seine Grundlagen aus den verschiedenen ethnischen Traditionen aller germanischen Völker.
  4. Um die Vergangenheit zu verstehen und von Projektionen fernzuhalten, ist eine kritische Rezeption der Quellen im Kontext der wissenschaftlichen Forschung unverzichtbar. Naturgemäß ist die Quellenlage sehr "nordlastig", weil hier (im nördlichen Europa der späten Wikingerzeit) das Heidentum am längsten überlebte und somit überhaupt erst in die schriftliche Überlieferung Eingang fand. Mit den nordeuropäischen Traditionen ist das moderne Heidentum daher am Besten vertraut, und die Selbstbezeichnung der modernen skandinavischen Heiden, „Asatru“ (wörtlich „Asenglaube“, sinngemäß „Vertrauen in die Götter“), ist ein Synonym für modernes Heidentum in ganz Europa geworden und auch im Eldaring gebräuchlich.
  5. Für den deutschsprachigen Raum sind darüber hinaus auch Traditionen fassbar, die sehr viel älter sind und in sehr verschiedenen Regionen (von der Nordsee bis zu den Alpen) wurzeln. Sie sind ebenso Teil des kulturellen Erbes und finden daher ein natürliches Interesse im Eldaring.
  6. Heidentum war und ist diesseitsbezogen, tolerant und polytheistisch und unterscheidet sich insofern grundsätzlich von dogmatischen, monotheistischen Religionen.
  7. Nach unserer religiösen Überzeugung sind alle Wesen und Dinge sowohl entwicklungsgeschichtlich als auch im währenden Kreislauf der Natur miteinander verbunden.
[h3]1. Polytheismus germanischer Prägung[/h3]
  1. Das Heidentum kennt viele Göttinnen und Götter.
  2. Eine Rangfolge der Götter ist nicht begründbar und daher für Anhänger des germanischen Heidentums eine Frage ohne Belang.
  3. Obwohl nicht alle bekannten Gottheiten ehedem in einem gemeinsamen kultischen Zusammenhang standen, bilden sie für das heutige germanische Heidentum einen Kreis, der insgesamt verehrungswürdig ist.
[h3]2. Ahnenverehrung[/h3]
  1. Aus dem Bewusstsein heraus, dass das eigene Leben mit allem Leben, sowohl vergangenem als auch zukünftigem, in Beziehung steht, werden die Ahnen geachtet.
  2. Dabei sind für viele die Ahnen nicht alleine auf den Kreis eigener Vorfahren beschränkt.
  3. Unsere Verbindung zu den Ahnen, als denen, die vor uns kamen, hat ihre Entsprechung in der Verantwortung gegenüber denen, die nach uns kommen.
[h3]3. Magisches Weltbild[/h3]
  1. Die germanische Mythologie kennt neun Welten, in denen Götter, Menschen und alle Wesen leben und auch miteinander interagieren.
  2. Die Verbindung aller Wesen durch Raum und Zeit wird vorgestellt als Netz (Wyrd), in dem die Handlungen aller miteinander verwoben sind und in der Summe das Schicksal gestalten.
  3. Von jeher gab es das Bedürfnis, auf dieses Wyrd einzuwirken, auch durch magische Praktiken. Verwurzelt in unserer Tradition kennt man diese Praktiken als Seidhr, Spá, Galdr. Magische Praktiken sollen Heil bewirken oder Unheil abwehren. Schadenszauber galten und gelten als unethisch.
    Ob man Magie einsetzen will, ist eine individuelle Entscheidung – und keine irreversible.
  4. Nach Ansicht des Eldarings schließen sich das wissenschaftliche und das magische Weltbild dabei nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen einander. Beide bereichern das Wirklichkeitsverständnis.
[h3]4. Heidnische Feste[/h3]
  1. Heidnische Feste begleiten immer die Einschnitte im Leben, seien sie individuell oder gemeinschaftlich bedeutsam. Anders gesagt: Sie markieren das Ende einer alten und den Beginn einer neuen Periode. Unausweichlich sind die regelmäßigen Veränderungen, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten einhergehen.
  2. Die Natur selbst bedingt die Sitte, in den Übergangszeiten die Üppigkeit des Lebens zu feiern und der kommenden Periode satt und zufrieden entgegen zu sehen. Im festlichen Mittelpunkt stehen die höheren Mächte, die für gutes Jahr und Frieden angerufen werden. Opfer an die Götter sind kein Akt des Verzichts, den wir leiden, sondern ein Akt des Teilens und der Dankbarkeit für unser Wohlergehen. Geben und Nehmen erhält die Freundschaft und die Zuversicht, dass auch die nächste Zeit gut und friedlich wird.
  3. Heidnische Feste sind also sehr an einer (heilen) Diesseitigkeit interessiert. Im heidnischen Ritual (bei uns mit dem altnord. Wort „blót“ bezeichnet – von „blóta“: „die Gottheit durch Opfer verehren“) bezeugt die feiernde Gemeinschaft, dass sie sich als Teil einer größeren Gemeinschaft sieht, in der die Ahnen, die Götter und Geister der Natur genauso ihren Platz haben wie die Menschen. Das Ritual bestätigt die Erfahrung, dass die Koexistenz aller Lebensformen die notwendige Basis für ein heilvolles Leben ist.
  4. Unsere Rituale stehen ihrem Sinn nach in dieser Tradition, sind in ihrer Form aber offen für kreative Impulse, um Tradition und Moderne zu verbinden.
  5. Im Eldaring gibt es für jedes Blót Ritualleiterinnen bzw. Ritualleiter, die nicht Kraft eines Amtes, sondern Kraft ihrer Erfahrung und Initiative diese temporäre Aufgabe übernehmen.
  6. Für das Blót hat sich im Eldaring folgende Form bewährt:
1. Eröffnung der Blots
  1. Der Thingfrieden wird ausgerufen: Alle Zwistigkeiten haben zu ruhen.
  2. Es werden Götter und andere Wesenheiten angerufen und eingeladen, am Fest teilzuhaben.
  3. Je nach Anlass des Festes kann eine phantasievolle Ausgestaltung vorgenommen werden.
2. Opferung
  1. Den zentralen zeremoniellen Akt bildet die Opferung an die Götter, Ahnen und Naturgeister.
  2. Das Opfer ist Gabe an die Götter, es kann als Trank- oder Speisegabe erfolgen, aber auch andere Opfergaben sind möglich.
  3. Die Blótgemeinschaft trinkt auf die Götter (Sumbel); Segen für gemeinschaftliche oder persönliche Belange wird erbeten.
3. Aufhebung des Blots
  1. Das Ausgießen des Trankopfers mit der begleitenden Formel „Von den Göttern zur Erde zu uns, von uns zur Erde zu den Göttern“ hat sich in Blóts des Eldarings als ein würdiger Abschluss etabliert.
  2. Es gibt viele würdige Anlässe, ein Blót zu feiern – in der Regel wird aber ein Blót bei den wichtigsten heidnischen Festen, den Jahreskreisfesten, gefeiert. Auch die Übergänge im Leben bieten Anlass, ein Blót zu feiern, z.B. Namensweihe, Eheschließung.
[h2]IV. Strukturen[/h2]
  1. Die Umsetzung der Vereinsziele in die Praxis obliegt der Verantwortung aller Mitglieder.
  2. Sie soll durch die Strukturen gefördert und nicht beschränkt werden.
  3. Der Eldaring begrenzt seine Strukturen auf ein Mindestmaß und ermutigt seine Mitglieder zum Aufbau eigener Gruppen.
  4. Als notwendig und ausreichend haben sich folgende Strukturen bewährt:
[h3]1. Mitgliederversammlung[/h3]
  1. Die Mitgliederversammlung bestimmt in letzter Instanz über alle Vereinsangelegenheiten.
[h3]2. Vorstand[/h3]
  1. Der von der Mitgliederversammlung gewählte Vorstand (1. und 2. Vorsitzende, Kassenwart, Schriftführer, Beisitzer, sowie Bewahrer) führt die Geschäfte des Vereins und unterstützt und koordiniert die Aktivitäten der Mitglieder. Im Einzelnen regelt dies die Satzung.
  2. Eine besondere Stellung hat der Bewahrer, dem eine herausragende Vertrauensposition im Verein zukommt. Das Amt des Bewahrers ist, darüber zu wachen, dass Verlautbarungen des Vereins nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Er nimmt jedem neu gewählten Vorstand einen Amtseid ab.
[h3]3. Herdwarte[/h3]
  1. Die Herdwarte sind von der Gemeinschaft der Herdwarte gewählte und vom Vorstand bestätigte Kontaktpersonen des Eldaring e.V., die sowohl interessierten Außenstehenden als auch Mitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
  2. Das Amt des Herdwartes ist ausschließlich als ehrenamtliche Aufgabe zu verstehen.
  3. Es beinhaltet keinerlei Weisungs– oder Entscheidungsbefugnisse innerhalb des Eldaring e.V. oder einer regionalen Gruppe.
[h3]4. Stammtische[/h3]
  1. Stammtische sind regelmäßig abgehaltene gesellige Treffen für Mitglieder und Interessierte, meist von einem Herdwart organisiert.
  2. Zweck ist neben dem Austausch die Beantwortung von Fragen Interessierter und die Neumitgliederintegration.
  3. Darüber hinaus sollte Ziel sein, eine Blótgruppe zu etablieren.
[h3]5. Blótgruppen[/h3]
  1. Eine Blótgruppe ist ein meist aus Stammtischen erwachsener, lockerer und sich selbst organisierender Verbund.
  2. Sie vollführt in eigener Verantwortung und Ausprägung heidnische Feste.
[h3]6. Vereinszeitschrift[/h3]
  1. Der Eldaring veröffentlicht die Zeitschrift Herdfeuer, die bis zu viermal jährlich erscheint und auch von Nicht-Mitgliedern bezogen werden kann.
[h3]7. Arbeitsgruppen[/h3]
  1. Zu besonderen, für das germanische Heidentum relevanten Themen schließen sich Mitglieder zu Arbeitsgruppen zusammen.
[h2]V. Abgrenzung[/h2]
  1. Innerhalb des Eldarings nicht geduldet werden Praktiken und Weltanschauungen, welche der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zuwiderlaufen.
  2. Darunter fallen der politische Rechts– und Linksextremismus, rassistische Einstellungen, Sexismus sowie die okkulten Weltanschauungen der Theosophie bzw. der Ariosophie.
  3. Der Eldaring nimmt keine Mitglieder auf oder arbeitet in irgendeiner Weise mit natürlichen oder juristischen Personen zusammen, die oben Genanntes vertreten oder mit Organisationen zusammenarbeiten, die dieses tun.
  4. Sollte ein Mitglied nach Beitritt als Anhänger/in einer der oben genannten politischen, religiösen oder weltanschaulichen Gruppierungen identifiziert werden, wird es vorläufig durch Vorstandsbeschluss und endgültig durch die Mitgliederversammlung aus dem Verein ausgeschlossen.
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Mists.of.Nehalennia
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Re: Selbstverständnis des Eldaring e.V.

Beitrag von Mists.of.Nehalennia »

Anbei findet ihr die aktuellste Version unseres Selbstverständnis, geändert auf der JHV 2020:

I. Einleitung
(1) Dieser Text will das Selbstverständnis des Eldarings auszudrücken.

(2) Er dient vor allem der Orientierung für Neu–und Nichtmitglieder und soll die Grundlagen des Eldarings erläutern.

(3) Dieser Text soll fortlaufend überarbeitet werden, um der Entwicklung des Eldarings angepasst zu werden.

II. Grundsätzliches
(1) Der Eldaring versteht sich als dogmenfreie, heidnische Gemeinschaft, die sich zu den religiösen Traditionen der germanischen Völker bekennt (siehe Punkt III. „Religiöse Grundlagen“).

(2) Der Eldaring verhält sich politisch neutral –duldet allerdings keine Einstellungen, die rechts-und linksextremistisch, rassistisch, homophob oder sexistisch sind (siehe Punkt V.„Abgrenzung“).

(3) Der Eldaring ist ein deutschsprachiger Verein. Die Mitgliedschaft ist an keine Nationalität oder ethnische Herkunft gebunden.

III. Religiöse Grundlagen
(1) Der Eldaring hat sich bewusst für die Tradition des germanischen Heidentums entschieden.

(2) Dies beinhaltet nicht, andere religiöse Traditionen geringer zu schätzen, sondern religiöse Handlungen und Symbole ganz auf die Götter und Göttinnen des germanischen Heidentums auszurichten.

(3) Das germanische Heidentum bezieht seine geschichtlichen Grundlagen aus den verschiedenen ethnischen Traditionen aller germanischen Völker.

(4) Um die Vergangenheit zu verstehen und von Projektionen fernzuhalten, ist eine kritische Rezeption der Quellen im Kontext der wissenschaftlichen Forschung unverzichtbar. Naturgemäß ist die Quellenlage sehr „nordlastig“, weil hier (im nördlichen Europa der späten Wikingerzeit) das Heidentum am längsten überlebte und somit überhaupt erst in die schriftliche Überlieferung Eingang fand. Mit den nordeuropäischen Traditionen ist das moderne Heidentum daher am besten vertraut, und die Selbstbezeichnung der skandinavischen modernen Heiden, „Asatru“ (= „Asentreu“), ist ein Synonym für modernes Heidentum in ganz Europa geworden und auch im Eldaring gebräuchlich.

(5) Für den deutschsprachigen Raum sind darüber hinaus auch Traditionen fassbar, die sehr viel älter sind und in sehr verschiedenen Regionen (von der Nordsee bis zu den Alpen) wurzeln. Sie sind ebenso Teil des kulturellen Erbes und finden daher ein natürliches Interesse im Eldaring.

(6) Heidentum war und ist diesseitsbezogen, tolerant und polytheistisch und unterscheidet sich insofern grundsätzlich von dogmatischen, monotheistischen Religionen.

(7) Nach unserer religiösen Überzeugung sind alle Wesen und Dinge sowohl entwicklungsgeschichtlich als auch im währenden Kreislauf der Natur miteinander verbunden.

1. Polytheismus germanischer Prägung
(1) Das Heidentum kennt viele Götter und Göttinnen.

(2) Eine Rangfolge der Gottheiten ist nicht begründbar und daher für Anhänger des germanischen Heidentums eine Frage ohne Belang.

(3) Obwohl nicht alle bekannten Gottheiten ehedem in einem gemeinsamen kultischen Zusammenhang standen, bilden sie für das heutige germanische Heidentum einen Kreis, der insgesamt verehrungswürdig ist.

2. Ahnenverehrung
(1) Aus dem Bewusstsein heraus, dass das eigene Leben mit allem Leben, sowohl vergangenem als auch zukünftigem, in Beziehung steht, werden die Ahnen geachtet.

(2) Dabei sind für viele die Ahnen nicht alleine auf den Kreis persönlicher Vorfahren beschränkt.

(3) Unsere Verbindung zu den Ahnen hat ihre Entsprechung in der Verantwortung gegenüber denen, die nach uns kommen.

3. Magisches Weltbild
(1) Die germanische Mythologie kennt neun Welten, in denen Gottheiten, Menschen und alle Wesen leben und auch miteinander interagieren.

(2) Die Verbindung aller Wesen durch Raum und Zeit wird vorgestellt als Netz („Wyrd“),in dem die Handlungen aller miteinander verwoben sind und in der Summe das Schicksal gestalten.

(3) Von jeher gab es das Bedürfnis, auf dieses Wyrd einzuwirken, auch durch magische Praktiken. Verwurzelt in unserer Tradition kennt man diese Praktiken als Seidhr, Spá, Galdr. Magische Praktiken sollen Heil bewirken oder Unheil abwehren. Schadenszauber galten und gelten als unethisch. Ob man Magie einsetzen will, ist eine individuelle Entscheidung –und keine irreversible.

(4) Nach Ansicht des Eldarings schließen sich das naturwissenschaftliche und das magische Weltbild dabei nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen einander. Beide bereichern das Wirklichkeitsverständnis.

4. Heidnische Feste
(1) Heidnische Feste begleiten immer die Einschnitte im Leben, seien sie individuell oder gemeinschaftlich bedeutsam. Anders gesagt: sie markieren das Ende einer alten und den Beginn einer neuen Periode. Unausweichlich sind die regelmäßigen Veränderungen, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten einhergehen.

(2) Die Natur selbst bedingt die Sitte, in den Übergangszeiten die Üppigkeit des Lebens zu feiern und der kommenden Periode satt und zufrieden entgegen zu sehen. Im festlichen Mittelpunkt stehen die höheren Mächte, die für gutes Jahr und Frieden angerufen werden. Opfer an die Götter sind kein Akt des Verzichts, den wir leiden, sondern ein Akt des Teilens und der Dankbarkeit für unser Wohlergehen. Geben und Nehmen erhält die Freundschaft, und die Zuversicht, dass auch die nächste Zeit gut und friedlich wird.

(3) Heidnische Feste sind also sehr an einer (heilen) Diesseitigkeit interessiert. Im heidnischen Ritual (bei uns mit dem altnordischen Wort „blót“ bezeichnet –von blóta: die Gottheit durch Opfer verehren) bezeugt die feiernde Gemeinschaft, dass sie sich als Teil einer größeren Gemeinschaft sieht, in der die Ahnen, die Gottheiten und Geister der Natur genauso ihren Platz haben wie die Menschen. Das Ritual bestätigt die Erfahrung, dass die Koexistenz aller Lebensformen die notwendige Basis für ein heilvolles Leben ist.

(4) Unsere Rituale stehen ihrem Sinn nach in dieser Tradition, sie sind in ihrer Form aber offen für kreative Impulse, um Tradition und Moderne zu verbinden.
Sie sind in ihrer Ausgestaltung aber offen für neue Formen um mit Kreativität und Improvisation Tradition und Moderne zu verbinden.

(5) Im Eldaring gibt es keine religiösen Ämter und keine vom Eldaring eingesetzten Ritualleiter. Jede Blótgruppe entscheidet selbst, welche Mitglieder ein Blót gestalten, oder einzelne Teilbereiche eines Blóts zur Gestaltung übernehmen.

(6) Für das Blót hat sich im Eldaring folgende Form eingebürgert:

Eröffnung des Blóts
(7) Der Thingfrieden wird ausgerufen: Alle Zwistigkeiten haben zu ruhen.

(8) Es werden Götter und andere Wesenheiten angerufen und eingeladen, am Fest teilzuhaben.

(9) Je nach Anlass des Festes kann eine phantasievolle Ausgestaltung vorgenommen werden.

Opferung
(10) Den zentralen zeremoniellen Akt bildet die Opferung an die Gottheiten, Ahnen und Naturgeister.

(11) Das Opfer ist Gabe an die Götter, es kann als Trank– oder Speisegabe erfolgen, aber auch andere Opfergaben sind möglich.

(12) Die Blótgemeinschaft trinkt auf die Gottheiten („Sumbel“); Segen für gemeinschaftliche oder persönliche Belange wird erbeten.

Aufhebung des Blóts
(13) Das Ausgießen des Trankopfers mit der begleitenden Formel „Von den Göttern zur Erde zu uns, von uns zur Erde zu den Göttern“ hat sich in Eldablóts als ein würdiger Abschluss etabliert.

(14) Es gibt viele würdige Anlässe, ein Blót zu feiern – in der Regel wird aber ein Blót bei den wichtigsten heidnischen Festen, den Jahreskreisfesten, gefeiert. Auch die Übergänge im Leben bieten Anlass, ein Blót zu feiern, z.B. Namensweihe, Eheschließung.

IV. Strukturen
(1) Die Umsetzung der Vereinsziele in die Praxis obliegt der Verantwortung aller Mitglieder.

(2) Sie soll durch die Strukturen gefördert und nicht beschränkt werden.

(3) Der Eldaring begrenzt seine Strukturen auf ein Mindestmaß und ermutigt seine Mitglieder zum Aufbau eigener Gruppen.

(4) Als notwendig und ausreichend haben sich folgende Strukturen bewährt:

Mitgliederversammlung
(5) Die Mitgliederversammlung bestimmt in letzter Instanz über alle Vereinsangelegenheiten.

Vorstand
(6) Der von der Mitgliederversammlung gewählte Vorstand (1. und 2. Vorsitzende, Kassenwart, Schriftführer, Beisitzer, sowie Bewahrer) führt die Geschäfte des Vereins und unterstützt und koordiniert die Aktivitäten der Mitglieder. Im Einzelnen regelt dies die Satzung.

(7) Eine besondere Stellung hat der Bewahrer, dem eine herausragende Vertrauensposition im Verein zukommt. Das Amt des Bewahrers ist, darüber zu wachen, dass Verlautbarungen des Vereins nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Er nimmt jedem neu gewählten Vorstand einen Amtseid ab.

Herdwarte
(8) Die Herdwarte sind von der Gemeinschaft der Herdwarte gewählte und vom Vorstand bestätigte Kontaktpersonen des Eldaring e.V., die sowohl interessierten Außenstehenden als auch Mitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

(9) Das Amt des Herdwartes ist ausschließlich als ehrenamtliche Aufgabe zu verstehen.

(10) Es beinhaltet keinerlei Weisungs- oder Entscheidungsbefugnisse innerhalb des Eldaring e.V. oder einer regionalen Gruppe.

Stammtische
(11) Stammtische sind regelmäßig abgehaltene gesellige Treffen für Mitglieder und Interessierte, meist von einem Herdwart organisiert.

(12) Zweck ist neben dem Austausch die Beantwortung von Fragen Interessierter und die Neumitgliederintegration.

(13) Darüber hinaus sollte Ziel sein, eine Blótgruppe zu etablieren.

Blótgruppen
(14) Eine Blótgruppe ist ein meist aus Stammtischen erwachsener, lockerer und sich selbst organisierender Verbund.

(15) Sie vollführt in eigener Verantwortung und Ausprägung heidnische Feste.

Vereinszeitschrift
(16) Der Eldaring veröffentlicht die Zeitschrift „Herdfeuer“, die bis zu viermal jährlich erscheint und auch von Nicht-Mitgliedern bezogen werden kann.

Arbeitsgruppen
(17) Zu besonderen, für das germanische Heidentum relevanten Themen schließen sich Mitglieder zu Arbeitsgruppen zusammen.

V. Abgrenzung
(1) Innerhalb des Eldarings nicht geduldet werden Praktiken und Weltanschauungen, welche der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zuwiderlaufen.

(2) Darunter fallen der politische Rechts- und Linksextremismus, homophobe und rassistische Einstellungen, Sexismus, der Aufruf zur Gewalt sowie die okkulten Weltanschauungen der Theosophie bzw. der Ariosophie.

(3) Der Eldaring nimmt keine Mitglieder auf oder arbeitet in irgendeiner Weise mit natürlichen oder juristischen Personen zusammen, die oben Genanntes vertreten oder mit Organisationen zusammenarbeiten, die dieses tun.

(4) Sollte ein Mitglied nach Beitritt als Anhänger/in einer der oben genannten politischen, religiösen oder weltanschaulichen Gruppierungen identifiziert werden, wird es vorläufig durch Vorstandsbeschluss und endgültig durch die Mitgliederversammlung aus dem Verein ausgeschlossen.
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Re: Selbstverständnis des Eldaring e.V.

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Ich würde mir wünschen, bei künftigen Änderungen wäre der geänderte Text deutlich gekennzeichnet. Das ist immer so ein Suchspiel... :)
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
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Mists.of.Nehalennia
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Re: Selbstverständnis des Eldaring e.V.

Beitrag von Mists.of.Nehalennia »

Die letzte Version war von 2012, die zuletzt gepostete ist von 2020. Tut mir Leid, aber alle Änderungen aus den letzten 8 Jahren in jeweils einer anderen Farbe herauszuheben, war leider nicht drin. Kann ich aber gerne einmal für die Zukunft im Hinterkopf behalten. ;)
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