"Vom Zauber der Naturmystik und der Dringlichkeit, dem Leben zu dienen" von Ursula und David Seghezzi

[skeptonautin]

Zu Weihnachten hatte ich mir das Buch "Vom Zauber der Naturmystik und der Dringlichkeit, dem Leben zu dienen" von Ursula und David Seghezzi gewünscht. Die Autoren bieten Naturseminare, Naturcoaching, Ritualgestaltung etc. im Wendland an (an denen ich nie teilgenommen habe und wohl auch nicht teilnehmen werde). Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Die Autoren bezeichnen die Teile selbst als Sachbuch, Roman und Fachbuch.
Im ersten Teil, dem Sachbuch, wird ausgeführt, wie sich der Mensch über die Jahrhunderte von der Natur entfremdet hat. Dies wird insbesondere anhand von philosophischen und theologischen Strömungen aufgezeigt.
Der zweite Teil, der Roman, beschreibt eine Reise einer Protagonistin in den Wald. Dort hat sie verschiedentliche Begegnungen mit Weisen, Naturwesen, Mystikern verschiedener Traditionen und Frau Holle.
Der dritte Teil ist ein Fachbuch, in dem die Coaching-Ansätze der beiden Autoren anhand von vielen Beispielen beleuchtet werden.

Mir hat insbesondere der erste Teil sehr gefallen, weil mich verschiedene philosophische Denkweisen seit jeher faszinieren und ich den Autoren recht gebe, dass wir uns in eine Situation manövriert haben, die leider radikales Umdenken des Individuums und der Gesellschaft erfordert.
Der zweite Teil des Buches, der sogenannte "Roman" war zwar unterhaltsam zu lesen, mir aber teilweise etwas zu "abgehoben". Ich hätte mir eine realitätsnähere Erzählung einer Reise in den Wald gewünscht, Erfahrungen die man wirklich im Wald machen kann. Ich mochte auch die Verallgemeinerung darüber, wie Naturwissenschaftler sind/denken überhaupt nicht, weil dies nicht mit meinen Erfahrungen, die ich mit Naturwissenschaftlern gemacht habe, übereinstimmt. Es wird in dem Teil meiner Meinung nach zu viel auf der Naturwissenschaft herumgehackt. Die Erzählweise hat mich ebenfalls stellenweise genervt, weil jede Begegnung, jeder Mensch, jedes Naturwesen ständig Dinge in verschmitzter Weise tut ("lächelte verschmitzt").
Bei dem dritten Teil, dem Fachbuch, hatte ich mir erhofft, dass ich daraus mehr Inspiration für meine eigene Praxis entnehmen könnte. Das hat sich wenig bewahrheitet. Interessant fand ich die Beschreibungen der "Naturgänge", etwas, dass ich sowieso mache, eine Art meditatives Gehen oder "Herumtreiben" in der Natur. Ansonsten werden viele Beispiele aus den Coachingerfahrungen der beiden angeführt, die ich bei dem Kapitel "Natur- und Jahreszeitenrituale" durchaus interessant fand, bei dem Kapitel über "Spirituelles Naturcoaching" mir jedoch einiges zu konstruiert vorkam. Aber das ist nur meine Meinung.

Fazit: Es ist ein durchaus angenehm zu lesendes Buch, das zum Nachdenken anregt und vielleicht ist es für den ein oder anderen für Euch etwas. Für mich war es nicht 100-prozentig das, was ich gesucht hatte, aber dafür kann das Buch nichts.

Hier ein Link zum Inhaltserzeichnis.