SIMON NYGAARD

Literatur, sonstige Medien und quellenbasierte religionswissenschaftlich/historische Diskussionen zum Thema germanisches Heidentum
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Markus Nicklas
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Restitution

Beitrag von Markus Nicklas »

irgenwo hier hab ich ja schon von "Skrupel" berichtet, doch der Bericht in der SZ zur Rückführung von Gebeinen aus Neuseeland bewegt mich zu dieser Notiz jetzt. Weil es eine Herzensangelegenheit ist, die den Kontakt von Personen zu ihren Vorfahren betrifft, ist die Rückgabe von "Mitgenommenem" aus den sogenannten Kolonien wichtig. Deswegen empfehle ich, sich mit dem Thema zu befassen, denn "unser" Wohlstand ging ung geht nach wie vor auf Kosten von Ländern, die immer noch (auf andere Art) kolonisiert sind.

Und je mehr ich mich mit den Anliegen der Anderen befasse, mich ihren Wünschen respektvoll widme, umso mehr tauchen Hinweise und Bezüge zu meiner Abstammung auf. Demnächst mehr konkrete Infos zu Publikationen, Medien, Protagonisten. :)
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Markus Nicklas
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"Spirits of the Soil, Land, and Locality in Tibet" von Zsóka Gelle

Beitrag von Markus Nicklas »

der Artikel darf nicht hier in Übersetzung veröffentlicht werden. Näheres auf persönliche Nachfrage :D
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Markus Nicklas
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M. Kvilhaug: Àlfablót

Beitrag von Markus Nicklas »

wer mag:

https://bladehoner.wordpress.com/2021/1 ... lves-2021/

ich schaffs grad nicht mal, das zu lesen, doch vielleicht andere. :)
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Markus Nicklas
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Werratal

Beitrag von Markus Nicklas »

... nach Luft schnappen! Hast schon einmal eine Abraumhalde aus der Distanz gesehen? Gigantisch, oder? In welchem Verhältnis steht das zu dem, was an Kali aus der Erde geholt wurde? Ist das dann noch einmal so ein Berg? An der Grenze zu Thüringen befinden sich die Orte Dankmarshausen und Widdershausen, die beide von einer solchen Halde überragt werden. Beide Orte haben eine Wichtelgeschichte. Ob die noch im Ort bekannt ist, habe ich gestern nicht feststellen können. Dazu war es zu spät, fast dunkel und der Eindruck der Halde hat mich in die Flucht geschlagen. In Dankmarshausen befindet sich ein Gedenkstein für die Gefallenen des ersten Weltkriegs an der Kirche. Alle vier Seiten des Steins sind voll beschrieben, geschätzt über vierzig Personen, die nicht wieder kamen.

Mathias Hirsch bezieht sich in seinem Artikel "Über Vampirismus" aus Sandor Ferenci, einen Zeitgenossen Freuds, und ich habe dieser Tage die Neuverfilmung von "Im Westen nichts Neues" gesehen. Der industriell hergestellte Tod - und da gebe ich mir Zeit zum Durchatmen - hat viele Konsequenzen. Auch die, vor lauter Überwältigung ins Schweigen zu versinken.

Vorhin sah ich ein Auto in Hannoversch Münden. Auf der Heckscheibe ein Aufkleber: "Wir sehen uns in Walhalla!" Nein. Danke!
Rudi
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Rudi »

Hallo Markus,
du sprichst da etwas an was ich schon seit geraumer Zeit ventiliere.
Ich glaube an die Götter "auf althergebrachte Art". Sie sind.
Mir ist klar, daß die Edda genau das wiedergibt. Wenn ich das aber glaube ergibt sich für mich als modernen Menschen ein Problem: Zu Tode kommen durch einen Krieg ist zwar durchaus möglich (man schaue sich um...) aber für mich hier in Deutschland erstmal unwahrscheinlich.
Und dann jeden Tag wieder aufs Schlachtfeld - nöö, nicht erstrebenswert.
Da wären Helheim oder erst recht Folkwang die freundlicheren Alternativen!
Auch wenn es logischerweise schon "modernere" Interpretationen zu Walhalla gibt - es bleibt für mich ein "Gschmäckle".
Danke daß du dieses Thema mal aufs Tapet gebracht hast!
LG,
Rudi
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Markus Nicklas
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Markus Nicklas »

Rudi hat geschrieben: 14.11.2022, 11:24 Hallo Markus,
du sprichst da etwas an was ich schon seit geraumer Zeit ventiliere.
Ich glaube an die Götter "auf althergebrachte Art". Sie sind.
Mir ist klar, daß die Edda genau das wiedergibt. Wenn ich das aber glaube ergibt sich für mich als modernen Menschen ein Problem: Zu Tode kommen durch einen Krieg ist zwar durchaus möglich (man schaue sich um...) aber für mich hier in Deutschland erstmal unwahrscheinlich.
Rudi
Ja, das wirft die Frage nach der Lebensführung auf. Und, wie ich gerade beim Übersetzen von Rasmussen in mir feststelle, nach den Momente/Programme/Einstellungen, die mich meine Welt so erleben lassen, wie ich sie zu erleben meine. Allerdings sei hier Vorsicht geboten, denn am "Betriebssystem" zu arbeiten kann den Eindruck erwecken, dass "etwas nicht stimmt". Das finde ich in Ordnung, diesen Eindruck, nur für die Anderen ist das anstrengend. Bitte um Nachsicht.

Die Wichteltour hat mich in sehr entlegene Ortschaften geführt, und mir deutlich gemacht, dass eine Mentalität den letzten Winkel erfüllt und von dort aus wirkt. Eben besonders durch Nationalismus und andere organisierte -ismen. Auf einer Gedenkstätte an einer Kirche steht demnach immer noch "für unsere gefallenen Helden" in Stein gemeißelt und durch eine moderne Plexiglasplakette modern wiederholt.
Es steht mir nicht zu, jemandem diese Ansicht unter die Nase zu reiben, sie in Frage zu stellen, doch wünsche ich mir, dass diese Selbsttäuschung schadlos für irgendwen schnell, gründlich und nachhaltig beseitigt ist.
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Markus Nicklas
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Dr. Jenny Butlers

Beitrag von Markus Nicklas »

Vortrag wird bald als Aufzeichnung zur Verfügung stehen.

http://isfnr.org/online-lectures/?fbcli ... 1Pwy-mK-JI

Abstrakt:

Diese Präsentation nähert sich Märchenerzählungen als indigenes Wissen, als kulturelles Gedächtnis und als sinnvolle Verbindung zum Land und den Orten darauf und darin. In der irischen Landschaft gibt es sogenannte „Fairy Places“, insbesondere „Fairy Trees“ (Hawthorn) und „Fairy Forts“ (Ringforts). Die irische Mythologie zeichnet die aos sí auf, die mythischen „Menschen der Hügel“, die die „hohlen Hügel“ bewohnen und unter der Erde unter ihren menschlichen Nachbarn leben. Der Begriff „Fee“ wurde während der Kolonialisierung Irlands verwendet, als die Bevölkerung gezwungen war, Englisch statt Gälisch zu sprechen, und als die Ortsnamen anglisiert wurden, wodurch die in der Muttersprache gefundene Bedeutung verloren ging. Dies führte neben vielen Veränderungs- und Modernisierungsprozessen zu einer Entkopplung von Mensch und Ort, insbesondere im Hinblick auf das allgemeine Bewusstsein, wie das jenseitige Reich mit dem physischen Terrain im traditionellen Weltbild verflochten ist. Diese Präsentation untersucht den heutigen Status der Märchenkunde und die Verbindung zu diesen Stätten. Basierend auf ethnographischer Forschung in Irland wird auch auf vergleichende Forschungsergebnisse in Island und in Neufundland, Kanada, Bezug genommen.
Rudi
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Rudi »

Dear Mr. Panchenko,
it would be really helpfull to open the mouth during speaking... :twisted: :twisted: :twisted: Not everybody is a native English speaker...
And on 05:50 to 06:00 ist a cute "Fußhupe" in the background...
Spaß beiseite: interessanter Vortrag! Und man muß immer im Hinterkopf haben daß immerhin der oberste Pope sich vor kurzem hinter Adolf Putler gestellt hat!!
Vielen Dank Markus, du hast mal wieder was tolles ausgegraben!
R.
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Markus Nicklas
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Markus Nicklas »

Rudi hat geschrieben: 04.12.2022, 14:59 it would be really helpfull to open the mouth during speaking... :twisted: :twisted: :twisted: Not everybody is a native English
Spaß beiseite: interessanter Vortrag! Und man muß immer im Hinterkopf haben daß immerhin der oberste Pope sich vor kurzem hinter Adolf Putler gestellt hat!!
:D ich hab das leider noch nicht gesehen, muss auf die Aufzeichnung warten. Vielleicht ist das dann eine youTube-Version, die ich untertiteln kann, falls ich :D alles verstehe.

Doch äh, was haben Pope und Putler damit zu tun? Wegen Irland? Klär mich bitte auf, Rudi. :)
Rudi
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Rudi »

Hallo Markus,
ich beziehe mich auf, in allen Medien rauf und runter gesendete Aufnahmen, die zeigten, daß der oberste Pope der russisch-orthodoxen Kirche in aller Öffentlichkeit
den Angriffskrieg des Adolf Putler gutgeheißen hat. Ist zwar schon a wengerl her, aber trotz beginnendem Altersheimers habe ich das noch frisch in Erinnerung.
Schade daß in unserer so schnellebigen Zeit so etwas so schnell "verschwindet".
Zumal ich nix davon gehört habe, daß die in Deutschland vorhandenen russisch-orthodoxen Gemeinden sich davon distanziert hätten....
Grüßle,
R.
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Markus Nicklas
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schweif hier bitte nicht ab,

Beitrag von Markus Nicklas »

Herr Moderator. :) Wohlsein, m
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innere Landkarte

Beitrag von Markus Nicklas »

aktuell arbeite ich am Übersetzen von Rasmussen/Selvik-Gespräch und, wenn ich mich korrekt erinnere, spricht Einar Selvik, "Kopf" von Wardruna, über die Beziehung zur Umgebung, seinen animistischen Bezug zum Gelände.

Achtung: Trigger-Warnung!


Meine Nachbarin hat mir Arno Gruen empfohlen und ich turne meine Gymnastik zu seinem Vortrag, lasse ihn leise laufen, während ich meditiere. Gruen nimmt Bezug auf Psychodynamik, die gesellschaftliche Verhältnisse formt, die Wahrnehmung des Alltags und den Spielraum beschreibt, in dessen Grenzen sich alle bewegen. Das Bekannte wird durch das Fremde bestimmt, und die Reaktionen darauf, da liegt der Hase im Pfeffer.
Wie steht meine innere Landschaft in Bezug zum Umgang mit der Äußeren - ja, zum Beispiel mit Bergwerken, Abbaugeländen, dem Verbrauch von natürlichen Gütern, ihrer Vermarktung, den sichtbaren und unsichtbaren Mitgeschöpfen?
Ver-Brauch ... welchen Ort in mir pflege ich in mir, wie, wodurch und vor allem: Durch welche Konsequenz?
Konsumiere ich meine innere Welt, so wie ich in den Laden gehe und ein Brot, Gemüse, eine Hose oder ein Buch erwerbe?


Rudi
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Rudi »

Hmm, seehr interessanter Artikel.
Bin zu beinahe 100 % einverstanden - aaber: Zitat: "Wir wollen zum Beispiel Menschen von allem heilen, weil Leiden und Schmerz in einem von der
Maschine dominierten Leben inakzeptabel geworden sind. So geben wir uns der Illusion hin, dass der Schmerz abgeschafft werden kann. Wir glauben, ihn beseitigen zu können, und sehen deshalb den Zusammenbruch eines Individuums nicht mehr als einen Kampf, der sich um Bewusstheit dreht, sondern analysieren ihn, als handelte es sich um eine Art Autounfall."
Das mag im psychologischen Bereich seine Berechtigung haben - da ich aus dem medizinischen komme ist seit vielen Jahren state of the art: kein Mensch sollte
Schmerzen haben (dank entsprechender Medikamente muß man auch nicht) da z. B. Schmerzen sich verselbstständigen können und damit sozusagen eine neue
Erkrankung eröffnen können. Zumal ein schmerzfreier Mensch erheblich eher, sowohl körperlich als auch seelisch, gesundet als unter Schmerzen.
Alles andere ist zwar zum Teil diskussionswürdig, würde ich aber erstmal komplett unterschreiben.
Soweit meine Gedanken.
VG,
Rudi

P.S.: auf die Übersetzung Rasmussen/Selvik bin ich schon gespannt wie ein Flitzebogen!
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Re: SIMON NYGAARD

Beitrag von Markus Nicklas »

Rudi hat geschrieben: 29.01.2023, 15:36

P.S.: auf die Übersetzung Rasmussen/Selvik bin ich schon gespannt wie ein Flitzebogen!
das darfste sein! Ich bin gut halb fertig. Dauert allerdings noch a bissl, weil ich mehrere gleichzeitig mache. Sorry, muss sein, weil der Arbeitsfluss mit Skript einfacher ist, und für das interview mit Selvik, muss ich transkribieren, wobei die manchmal einander ins Wort fallen, ei-der-Daus, und ich freue mir nen Ast, dass Selvik scheinbar, in welchem Umfang, welcher Weise auch immer, Lektionen erteilt.
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