Auf verlorenen Spuren...

Die Höflichkeit gebietet eine kurze Vorstellung neuer Forenuser.
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Aaron-Blacky
Beiträge: 2
Registriert: 20.03.2023, 18:53
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Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Aaron-Blacky »

Ich grüße euch alle,
Zu meiner Person, mein Name ist Aaron, 31 Jahre alt und komme aus der Nähe des Neandertals (nähe Mettmann NRW).
Eine kurze Geschichte wenn genehm welche auch beinhaltet weshalb ich mich hier angemeldet habe...

Schon früh lehnte ich den christlichen Glauben ab den man mir durch die Schulen nahe brachte was dann an der weiterführenden Schule in eine Art Revolte gepaart mit der Pubertät mündete. Eine Gothic Aufmachung auf einer erzbischhöflichen katholischen Schule, man kann sich vorstellen das ich nicht beliebt war. Allerdings die Nonne dort die auch eine meiner Lehrkräfte war, sah es entspannt und wir führten der weilen spannende Gespräche über Religion. Denn auch wenn ich das dort vorgelebte ablehnte war ich interessiert an dem Thema. Hin und wieder ging ich zu Mittelaltermärkten und fand wohl dort heraus das es ferner dieser "großen" Religionen noch ältere gab, welche die eine gewisse Faszination in mir erweckten. Leute mit einem Hammer um den Hals? Trommeln und Hörner ... man kann sich denken das ich fasziniert war. Das Leben nahm dann aber eine sagen wir interessante Wendung. Meine Psyche geriet in einen Sog von Zerstörung und ich will euch nicht jedes Detail nennen aber ich bin heute diagnostiziert mit Borderline Persönlichkeitsstörung und Autismus, stark vernarbt und hab mich überlebt.
Jedenfalls bezeichnete ich mich die letzten Jahre wohl eher als Atheist wenngleich ich auch eine Verbindung spüre die ich mir nicht erklären kann. Eine Verbindung zu Natur, eine Verbindung zu meinen Wurzeln und auch wohl zu manchen Gottheiten des Heidentum. Ich kann nicht leugnen das wohl zwei Wölfe mein innerstes regieren im Zwist darüber was sie glauben sollen. Der eine sagt das nicht alles erklärbar ist und meine Gefühle in Situationen wie in der Natur oder der Blick auf die Urne meiner Katze nicht irdisch sind. Der andere sagt das alles erklärbar ist, Wissenschaft und Götter bzw Religion nicht vereinbar ist. Die beiden haben in meinem Herzen viel gelitten mehr noch ich selbst dem es schmerzt ihren Kampf zu sehen. Und ich las just heute einen Artikel im Internet über das germanische Neuheidentum und fühlte mich, sagen wir verstanden dazu. Ich sah das ich vielleicht nicht allein bin, das meine Ansichten Hand und Fuß haben könnten und das ich diese Seite besuchen sollte um mir Einblick zu verschaffen. Ich weiß nicht welchen Wolf im inneren ich damit füttere und erstarke aber ich bin hier für Informationen, zum Austausch und vielleicht kann ich die ein oder andere Frage beantwortet bekommen... darum bin ich hier.

Ich hoffe das war nicht zu lang und ich hoffe ich langweile nicht damit...
Ich werde mich einmal umschauen, lesen und hoffe auf einen netten Austausch.

Ich verbleibe mit den aller freundlichsten Grüßen,
Aaron auch genannt Blacky
Rudi
Moderator
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Rudi »

Hallo Aaron,
schön daß du ins Forum gefunden hast!
Deine Vorstellung ist ja ein ziemlicher Parforceritt durch deine Vita. Danke daß du uns daran hast teilhaben lassen.
Und wieder jemand der übers MA mit dem Heidentum in Berührung gekommen ist.... :D :D
Und nein, damit langweilst du bestimmt nicht!
Auf eine gute Zeit im Forum und guten Austausch!
Rudi
Freya und Sahsnot, helft uns den alten Glauben zu bewahren
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Ragin
Beiträge: 4262
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Ragin »

Moin Moin und herzlich willkommen *KLONK*

R.
Mustela
Beiträge: 88
Registriert: 08.04.2022, 07:55

Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Mustela »

Herzlich willkommen, Aaron,
unter den heidnischen Zweiflern in diesem Forum.
Aaron-Blacky hat geschrieben: 20.03.2023, 19:15 ...
Ich kann nicht leugnen das wohl zwei Wölfe mein innerstes regieren im Zwist darüber was sie glauben sollen. Der eine sagt das nicht alles erklärbar ist und meine Gefühle in Situationen wie in der Natur oder der Blick auf die Urne meiner Katze nicht irdisch sind. Der andere sagt das alles erklärbar ist, Wissenschaft und Götter bzw Religion nicht vereinbar ist. Die beiden haben in meinem Herzen viel gelitten mehr noch ich selbst dem es schmerzt ihren Kampf zu sehen.
...
Ich kenne das gut. Nach zehn Jahren Biologiestudium und mehr als dreißig Jahren gelebtem Agnostizismus habe ich seit zwei Jahren immer mehr Erlebnisse, die mich vor ein Dilemma gestellt haben: Entweder es gibt Magie, Götter und den ganzen Rest tatsächlich - oder ich bin psychisch krank. Da ich mich aber nicht im medizinischen Sinne krank fühle und im Alltagsleben trotz dieser Erlebnisse gut klarkomme, habe ich für mich entschieden, dass ich als naturwissenschaftliche Arbeitshypothese zunächst einmal davon ausgehe, dass es Magie, Götter und den ganzen Rest tatsächlich gibt.
Das ermöglichte mir einen Friedensschluss zwischen diesen beiden Wölfen:
Unsere Naturwissenschaft kann prinzipiell alles erklären, kann aber nicht den Anspruch erheben, bereits alles erklärt zu haben. Dinge können existieren, auch wenn der aktuelle Stand der Naturwissenschaft sie nicht erklären kann. Wenn wir etwas nicht objektiv messen können heißt das nicht, dass es objektiv nicht existiert. Vielleicht haben wir nur noch nicht die passende Methode gefunden, es zu messen. Das gab es in der Geschichte der Wissenschaft schon öfter: Gravitationswellen, Röntgenstrahlen, Mikrowellen - alles Dinge, an deren Existenz heutzutage kein Zweifel mehr besteht, die aber erst seit vergleichsweise kurzer Zeit objektiv messbar sind.
Warum soll das bei Magie und Göttern anders sein? Wenn es außer dem Einfluss von Göttern oder Magie keine andere Erklärung für ein Phänomen gibt, dann übersteht der göttliche oder magische Einfluss sogar Ockhams Rasiermesser und ist im naturwissenschaftlichen Sinn die beste verfügbare Erklärung.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Weg auch für Deine beiden Wölfe gangbar wäre und Dich zu innerem Frieden führen würde.
Mögen die Götter (oder was auch immer Dir Kraft gibt) mit Dir sein!
Gruß
Andreas (alias Mustela)
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von [+] »

Wissenschaft und Götter sind in dem Moment nicht mehr miteinander vereinbar, indem du sie aus christlicher Perspektive verstehst. Die Götter sind aber kein übernatürliches, unsichtbares Wesen wie JHWH - sie sind überall.

Willkommen hier.
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
Svafarr781
Beiträge: 24
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Svafarr781 »

Wilkommen hier in diesem Forum, auf das du eine gute Aufnahme durch die Gemeinschaft findest wie auch Antworten auf deine Fragen erhälst!

Ich kann nicht leugnen das wohl zwei Wölfe mein innerstes regieren im Zwist darüber was sie glauben sollen. Der eine sagt das nicht alles erklärbar ist und meine Gefühle in Situationen wie in der Natur oder der Blick auf die Urne meiner Katze nicht irdisch sind. Der andere sagt das alles erklärbar ist, Wissenschaft und Götter bzw Religion nicht vereinbar ist.
Als bekennender Agnostiker kann ich deine Schwierigkeiten mit diesem inneren "Zwist" gut nachvollziehen, wie andere hier auch denke ich.
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Nebelwolf
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Nebelwolf »

[+] hat geschrieben: 26.03.2023, 21:04 Wissenschaft und Götter sind in dem Moment nicht mehr miteinander vereinbar, indem du sie aus christlicher Perspektive verstehst. Die Götter sind aber kein übernatürliches, unsichtbares Wesen wie JHWH - sie sind überall.
Echt? Hatte damit nie Probleme. Okay, einmal ganz kurz mit 14 oder so. Konnte ich aber klären.

PS: Auch JHWH ist überall :wink:

Hoi, Blacky :!:
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Nebelwolf
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Re: Auf verlorenen Spuren...

Beitrag von Nebelwolf »

Entschuldigung, ich muss meine vorherige Aussage nochmal einschränken. Sie ist in abstrakter Theologie sicherlich richtig, nicht aber in der persönlichen Erfahrung. Die Begegnung mit JHWH (dem Da-Seienen, dem Sein-Werdenden...) ereignet sich immer konkret in Raum und Zeit, in bestimmten Augenblicken, Geisteszuständen, Beziehungsverhältnissen, kurzum: Das Gegenteil von überall.

Bleiben wir besser auf dieser Ebene...
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