Tyr, (auch: Tiu, Ziu), der altgermanische Gott

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Arktis
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Tyr, (auch: Tiu, Ziu), der altgermanische Gott

Beitrag von Arktis »

Das Reallexikon der indogermanischen Altertumskunde, 1923, Bd. I, S. 405 sagt: „...Sanskrit 'deva, Lateinisch 'deus', Altnordisch 'tivar. Das sich so ergebende indogermanische 'deivo' ist von der indogerm. Bezeichnung des Himmels 'djeus' abgeleitet und bezeichnete, zunächst wohl rein lokal, solche Mächte wie Sonne, Mond, Morgenröte, Donner, Winde usw., die räumlich irgendwie in Zusammenhang mit dem Himmel standen. Da auch diese Naturgewalten, die 'himmlischen', doppelseitig waren und sowohl nützlich wie schädlich für den Menschen werden konnten, so hat es nichts Auffallendes, daß wenigstens auf einem Sprachgebiet, nämlich auf dem iranischen (vgl. Awestisch 'daeva', Neupersisch 'dev' = Teufel), die letztere Seite zur ausschließlichen Herrschaft gelangt ist, falls man diesen Bedeutungswechsel nicht ausschließlich dem Einfluß der Religion Zoroasters oder seiner Feindschaft den Indern gegenüber zuschreiben will“.

Außerdem muß in Erinnerung gehalten werden, daß der germanische ‚Tiu‘, (‚Ziu‘ bzw. 'Tyr') der himmlische Gott ist, der in enger Verwandtschaft mit dem griechischen 'Zeus' und dem arisch-indischen 'Dyaus pitar' und dem lateinischen 'Jup-piter' steht. Bei den Ariern gibt es auch eine Entwicklung des Dyaus-Begriffes, wie P. V. Bradke (in: 'Dyaus Asura, Ahura Mazda und die Asuras', Halle, Max Niemeyer, 1885, S. 113/114) feststellt: „Der Dyaus Pitar ('Vater Dyaus' = der alte höchste Gott der Indogermanen, von dem die Devas, die hellscheinenden himmlischen Söhne des Dyaus, abstammen - S. 50 -) erhält das Epitheton 'asura' = Herr. Aber bald beginnen die Devas über ihren alten himmlischen Vater emporzuwuchern. Eine Inschrift von Salzbach bei Ettlingen ist dem 'Dis Pater' gewidmet (CIL XIII, 6322).

Mit verschiedenen kollektiven Begriffen wurden die Gottheiten von den Indo-Iranern bezeichnet. Vedisch wurden sie 'deva' , Avestisch wurden sie 'daeva' genannt. Die generische Bedeutung von 'deva' zeigt sich in dem negativen 'adeva', das in Opposition zu 'deva' steht und in Verbindung mit dem Dämon 'Vrtra' gebraucht wird (Rigveda VI, 22.11). Der Begriff 'deva' wird im Vedischen nicht als 'dämonisch' angesehen. Die wohl gebräuchlichste Übersetzung dieser Bezeichnung 'deva' wäre: 'strahlen', 'hell sein'. Die 'Strahlenden' wurden auch 'die Unsterblichen' genannt (Vedisch 'amrta', Avestisch 'amesa'). 'Dyaus Pitar' (= Vater Himmel) war von den 'devas' ursprünglich die mächtigste Gottheit.
Die 'devas' haben eine gewisse Beziehung zum 'Licht'. Einige Autoren verweisen darauf, daß der Begriff 'deva' von der Wurzel 'div'- herkommt, was soviel wie himmlisches Licht bezeichnet (siehe auch die Begrüßungsformel der Sinti: 'Latscho dives' - Guten Tag). Rigveda 1,19,5 bezeichnet einige der 'devas' als Geister des Lichts (siehe auch 1,35,8; 6,64,5; 7,75,1; 10,88,7). Der Himmel ist ihr Wohnort (3,6,8; 1,19,6).
Bevor Zoroaster (auch Zarathustra genannt) seine religiöse Reform im Iran durchführte, waren die Hymnen des Awesta im Iran bekannt. In denselben werden die alten Götter 'daeva' genannt. Zoroaster war Priester, lebte irgendwann zwischen 1000 und 600 v.Chr. im Iran (Datum nicht gesichert). Zoroaster verdammte diese 'daevas' als falsche Götter, die nicht anzubeten seien, denn in seinen Augen standen sie für Macht anstelle von Recht und führten ihre Anbeter in zerstörerische Kämpfe.
Der Begriff 'dev-' erscheint dann im römischen Weltreich im 1./2.Jahrh. n.Chr.

Teiwas oder Tiwas ist der höchste germanische Himmelsgott des Friedens und der Fruchtbarkeit. Er wurde von versch. germanischen Stämmen verehrt und man brachte ihm, wie dem entsprechenden keltischen Gott 'Taranis' Pferdeopfer dar. Der Helm des Fundes von Negau (ein Ort) trägt in Runen die Inschrift 'Harigastiteiva'. Nordgermanische Stämme nannten Teiwas auch 'Tiu' oder 'Ziu' oder 'Tyr'. Sein Symbol war das Schwert, mit dem er sich selbst in das Schlachtengetümmel stürzte. (Lexikon Abendländischer Mythologie v. Otto Holzapfel, Freiburg: Herder, 1993, S. 451).Es findet sich übrigens auch eine feminine Form 'teivi' in dem niederrheinischen Wort 'Alateivia'. Auf einem Xantener Stein (CIL XIII, 8606) steht die Inschrift 'Alateiviae ex iussu Diuos medicus'. Der so gewidmete Stein wurde ihr von einem Arzt gesetzt. Altnordische Worte Skandinaviens wie 'sigtivar' (Sieggötter), 'valtivar' (Kriegsgötter), 'sigtyr', 'hangatyr' sind Wortzusammensetzungen. In dem Skaldengedicht Haustlong (Skjaldedigtning. Ausg. F. Jonsson, Kopenhagen 1912-1915) erscheint der Ausdruck 'med frodgum tivi'.

The New Encyclopaedia Britannica (Vol. X, 1943-1973, Chicago: Univ. of Chicago, S. 221) führt zum Namen 'Tyr' das Folgende aus: Old Norse 'Tyr', Old English 'Tiw'. Das Deutsche Wörterbuch von J. u. W. Grimm fährt fort mit: Gallisch 'Devo', Litauisch 'Dievas', Lettisch 'Dièvs', Altpreußisch 'Deiwas', Lateinisch 'Deus', Althochdeutsch 'Ziu', Gotisch 'Tyz' (Deutsches Wörterbuch von Jacob u. Wilhelm Grimm, Bd. 2, S. 1119, Leipzig: S. Hirzel) . Noch unter einem anderen Namen scheint 'Tiwas' bekannt gewesen zu sein und zwar als Irmin. Das Wort ist wohl von 'ermina-', 'ermana-' abgeleitet, das man in mehreren germanischen Personennamen findet und zwar bei verschiedenen Stämmen: Bei den Ostgoten Ermannaricus, den Westgoten Ermenegildus, den Sueben Heremegarius, den Warnen Hermegiselus, den Thüringern Herminafridus. Im Hildebrandslied (Z.30) erscheint 'wettu irmingot'. Der Heliand-Dichter verwendet die Ausdrücke 'irminman und 'irminthiod'. Das Altnordische spricht von der Midgardschlange als von' irmingandr'. Manche indogermanische Völker (z.B. die Kelten) dachten sich den Himmel auf einer Säule gestützt. Auch von dem indischen Gott Indra ist die Rede, daß er Erde und Himmel auseinander gestützt hat wie mit einer Wagenachse (Rig-Veda X, 89,4). Das älteste Zeugnis für den Himmelspfahl bei den Germanen ist uns aus dem sächsischen Gebiet überliefert. Als Karl der Große in Sachsen die Eresburg im Jahre 772 eroberte, hat er das 'fanum et lucum eorum famosum Irminsul' zerstört (Chronicon Laurissense). In Einhards Annales Fuldenses heißt es 'idolum, quod vocabatur Irminsul'. In der Vita Walarici wird berichtet, wie der heilige Mann Walarici beim Ufer des Flusses Auva (die heutige am Städtchen Eu im Départment Sein-Inférieure vorbeiströmende Bresle) einen großen, mit Bildern geschmückten Pfahl auf wunderbare Weise zerstört haben soll.

Manche Ortsnamen weisen auf einen Tyrkult hin. Auf einen Kult in Wäldern weisen Namen wie Tislund (zwei in Südjütland, Nrangstrup herred und Hanved sogn; einer in Njütland, Brorups s; einer bei Ringsted, Seeland), Tiset (aus Tysvithr; nl. Grams s. in Südjütland) und auch Tibirke hin. Daneben finden wir eine Verehrung auf Bergen durch Namen wie Tisbjerg (Hoven s. bei Varde und Solbjaerg s. auf Mors, beide in Nordjütland, weiter noch Egen s. auf Als). Auch am Wasser haben seine Kultstätten gelegen, wie aus Namen wie Tisvilde (Nordseeland), Tisso (Westseeland) hervorgehen könnte. In Schweden tauchen Namen auf wie Tisjön (Malma s. Västmanland und Lima s. Dalarne) und Tyrskälla in Östgötland. Der schwedische Skilfingenkönig Egill wird als 'Tys ottungr' im Ynglingatal (Skjaldedigtning I,10, Str.17) mit dieser Bezeichnung (Geschlecht von Tyr) umschrieben. Es gibt eine schwedisches Wort 'tived' für die Pflanze mit Namens 'Daphne mezereum', die ebenfalls mit Tyr in Verbindung gebracht wird. Tysnes erscheint an der Westküste von Norwegen. Der Name Tislauan (in Melhus, Gauldal) geht auf eine ältere Form Tyslog zurück und bedeutet also einen dem Tyr geweihten Distrikt (siehe hierzu: Jan de Vries, Altgermanische Religionsgeschichte, Berlin: Walter de Gruyter, 1957, Bd. 2, S. 10-26).

Paul Herrmann („Nordische Mythologie“, Berlin: Aubau Taschenbuch Verlag, 2. Aufl. 1993, S. 153) führt aus: „In urgermanischer und vorgermanischer Zeit war Tius Spender des Lichtes und der Wärme, Hüter des Rechtes und Schirmer des Eides, Gebieter über Krieg und Sieg, Befehlshaber des im Thing und Heer versammelten Volkes. Der jütische Gauname Tysthing oder Tyrsting und der dänische Ortsname Tyrsting bestätigen für den Norden die Beziehung des Ty zur Volksversammlung, zum Gerichte, Gerichtsbezirk und zu der Gerichtsstätte, mit einem Worte: zu dem Thing. Das versammelte Volk in Krieg und Frieden, in Heer und Thing, glaubte unter seinem Schutz und Befehle zu stehen, glaubte in seiner unsichtbaren Gegenwart zu kämpfen und zu beraten. In seinem Namen geboten die Priester Stillschweigen, in seinem Namen straften sie.“ Auf S. 154 fährt er fort: „Wer Sieg zu erringen wünschte, sollte Siegesrunen auf das Heft, in die Blutrinne und die blanke Spitze des Schwertes ritzen und dabei zweimal den Namen Tys anrufen. Schon bei den ältesten Skalden des 9. Jahrh. heißen Fürsten Tys Geschlecht.“

In seinem Charakter lag es, die Einhaltung von Verträgen zu garantieren, die Einhaltung von Eiden zu überwachen. Deutlich geht auf Tys alte Herrlichkeit als Herrscher des Lichtes seine Gegnerschaft zu Fenri, dem Dämon der Finsternis zurück. Der Mythos über ihn berichtet, wie die Götter durch Orakel erfuhren, dass ihnen durch Lokis Sippe großes Unheil bevorstünde, und dass darunter der Wolf Fenri das gefährlichste Scheusal wäre. Töten wollten sie ihn nicht; denn sie achteten ihre Heiligtümer und Friedensstätten so hoch, dass sie diese nicht mit dem Blute des Wolfes beflecken sollten. Sie zogen ihn daher bei sich auf, aber nur Tyr hatte soviel Mut, ihm sein Fressen zu bringen. Als er zum ausgewachsenen Wolf herangereift war, beschlossen sie, ihn in eine unzerreißbare Fessel zu legen und so unschädlich zu machen. Sie brachten den Wolf auf eine Insel. Der Wolf witterte eine List. Um aber nicht für feige gehalten zu werden, erklärte er sich bereit, sich das 'Seidenband' umlegen zu lassen, wenn einer von den Göttern seine Hand in sein Maul legte, zum Pfande, dass keine Hinterlist dabei im Spiel sei. Nur Tyr war von den Asen bereit, seine Hand in den Wolfsrachen zu legen. Sie legten die von den Zwergen geschmiedete Fessel dem Wolf an, indem sie ihm erklärten, es sei nur ein Seidenband. Als dieser bemerkt hatte, dass ihn die Götter gefangen hatten, biss er die rechte Hand von Tyr ab. Die Götter steckten dem Wolf darauf ein Schwert in das Maul, das wie eine Gaumensperre wirkte. Von da an sprach man von Tyr, dem ein-händigen Gott. Fortan musste er sein Schwert mit der linken Hand führen.

Der Verlust der Schwurhand als Strafe für einen falschen Eid ist bei Völkern wie den Osseten, die Nachkommen der Skythen sind, sehr bekannt. Das Merkwürdige in dem Mythos des Gottes Tyr ist nun, daß diese Strafe eben den Gott trifft, der selbst der Wahrer des Rechts ist. Die Bedeutung des Mythos von Tyr könnte zeigen, wie ein Gott zur Sicherung der kosmischen Ordnung eine notwendige Lüge mit dem Verlust seiner Hand bezahlt. In der Endzeit brachte er den Höllenhund 'Garm' um, kam dabei aber selbst zu Tode. Die Germanen ehrten ihn wegen seines ungewöhnlichen Mutes bei ihren Kriegsfesten mit Schwerttänzen, von denen Tacitus berichtet.

„Auf der Westseite des Gosforth-Kreuzes in Cumberland, das aus dem 7., spätestens aus dem 9. Jahrhundert stammt, ist ein Doppelungeheuer abgebildet, zwei Schlagenleiber mit je einem Wolfskopfe. Davor steht ein Mann, der in der einen Hand ein Horn hält, mit der andern einen Speer oder Stab, der er in die Wolfsrachen stößt, so daß diese wie durch den Stab auseinander gehalten erscheinen. Das ist sicherlich die Fesselung des Fenriwolfes und sein Gaumensperre. Das Horn aber ist das Heimdalls, womit er über alle Welten ruft und die Helden zum Streite weckt“ (P. Herrmann, Nordische Mythologie, S. 158).

Im Altgermanischen wird ihm ein besonderer Wochentag zuteil: der 'tivesdag', Isländisch: 'tyrsdagr'. Die Form 'Dienstag' herrscht seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland. Im Altbayrischen, wo gerade 'tivesdag' nicht vorkommt, zeigt sich von dem 13. Jahrh. der Wochentagname 'ertag' (Mittelhochdeutsch 'eretag'). Dies ist eine Entlehnung aus dem Gotischen 'arjausdag' oder 'areinsdag' und ist verbunden mit dem Griechischen 'areos hemera'. In Beziehung auf den 'ertag' wird in der „Deutschen Mythologie“ S. 182 u. 183 eine zweite Benennung des Gottes 'Eor', 'Ear', 'Er' nachgewiesen und zwar durch die Rune 'R' die 'Ziu', 'Ear' oder 'Eo' heißt (Deutsches Wörterbuch von Jacob u. Wilhelm Grimm, Bd. 2, S. 1119, Leipzig: S. Hirzel).
„Verwandte Beziehungen“ zwischen den Wortwurzeln
dev- // tives- // tyr- // div- // und Dienstag:

engl. "Tiu" (Ziu), der germanische Kriegsgott
engl. "Tuesday", altengl. "Tiw" (genitive "Twes"), dem Gott des Krieges und des Himmels
engl. "Tyr", altnord. "Tyr" = "Himmelsgott", von germ. "*Tiwaz-"
dt. "Deismus", frz. "déisme", engl. "deism" = "Gottesglaube" (aus Vernunftgründen)
dt. "Juli", engl. July, benannt zu Ehren von "Julius Cäsar", sprachlich lat. "Ilius" = "Nachkomme Jupiters" (= Name eines römischen Geschlechts)
dt. "Tag", frz. "Di-" (Bsp. "Dimanche", einer Verkürzung von "die dominica" = "Tag des Herrn"), "-di" (Beisp. "Lundi", von lat. "lunae dies" = "Mond-Tag"), engl. "day", geht zurück auf eine Bedeutung "brennen" in Bezug auf die leuchtende Sonne, "Tageszeit", "Sonnenscheinzeit"
dt. "Zeus", der "strahlende", "göttliche" "Blitzeschleuderer", der Gott des Tages(-lichts)
dt. "zirkadian", engl. "circadian" = "etwa 24 Stunden", von lat. "circa" = "etwa" und lat. "dies" = "Tag"
dt., span., engl. "jovial" = "leutselig", "gönnerhaft", "heiter", "strahlend" ("göttlich")
dt., span., ital., engl. "diva" = "Star", von ital. "Göttliche"
engl. "adjourn" = "verschieben", "vertagen", von mengl. "ajournen", frz. "ajourner" von "á jour" = "am Tag", "auf einen anderen Tag verlegen"
engl. "Asmodeus", von awestisch = altiranisch "daeva-" = "Geist", "Dämon" von lat. "daemon", griech. "daímon" = "göttliches Wesen", "Schicksal", "Verhängnis", einem Geist der jüdischen Mythologie, von lat. "Asmodaeus", hebr. "asmeday", von Avestan "Aesma-daeva-" = "Geist des Ärgers, Zorns", von "ama-" = "Ärger", "Zorn", "Wut" und "dava-" = "Geist", "Dämon"
engl. "day" = "Tag", wörtlich etwa "die vor Sonnenlicht glänzende Zeit"
engl. "deific" = dt. "gottähnlich", "göttlich"
engl. "deity" = "Gottheit"
engl. "deodar", Bezeichnung für eine große "Zeder" ("Cedrus deodara"), die im Himalaya heimisch ist, von Hindi "deodr", sanskr. "devadru", "deva-", "divine" und "daru" = "Holz", "Baum"
engl. "Devanagari", einer wichtigen Schrift mit klassischen Sanskrittexten, Hinditexten und Marathitexten, setzt sich zusammen aus sanskr. "deva-" = "göttlich", "königlich" und sanskr. "nagari", fem. von "nagara-" = "Stadt-", "städtisch" von sanskr. "nagaram" = "Stadt"
engl. "Devi", eine im Hinduismus verehrte Gottesmutter, von sanskr. "dev", fem. von "deva" = "Gott"
engl. "dial" = "Wählscheibe", "Skala", wörtlich etwa "Leuchtscheibe", "Anzeigescheibe"
engl. "dianthus", von lat. "Dianthus", von griech. "diosanthos", von "Dios" = "des Zeus", und "anthos" = "Blume", also "Blume des Zeus" (dt. "Nelke" = wörtlich "Nägelchen")
engl. "diary" = "Tagebuch"
engl. "diet" = etwa "tägliche Versammlungsrunde"
engl. "Dione", Gemahlin des Zeus
engl. "Dioscuri" = griech. "Dióskouro" = "Söhne des Zeus", von "Dios" = "des Zeus", und "kouroi" = "Junge"
engl. "dismal" = "düster", "bedrückend", "trostlos", von lat. "dies mal" = "schlechte Tage"
engl. "diurnal" = "täglich", von lat. "diurnalis", "diurnus", "dis"
engl. "divine" = "göttlich", "heilig"
lat. "divinus" = "göttlich", "übermenschlich"
engl. "joss" = "A Chinese image in a shrine", ein javanischer Pidgin-English-Ausdruck, der von javanesisch "deyos" über port. "deos" auf lat. "deus" = "Gott" zurück geht
engl. "journal" = "Tagebuch", "Zeitschrift", von lat. "diurnalis" = "täglich"
engl. "journey" = "Reise", ursprünglich "Tagesreise", von mengl. "journei" = "Tag", "Tagesreise", altfrz. "jornee", lat. "*diurnta", lat. "diurnum" = "Tag"
engl. "Jove" = "Gott des strahlenden Himmels" ("Jove" itself is from Latin "Iov–", the stem form of "Ipiter", an older version of which in Latin was "Diov–", showing that the word once had a "d" as in Greek "Diw–")
engl. "woolly adelgid", Name einer Insektenart, dt. "Wollene Tannenlaus (?)", von griech. "adelos" = "versteckt", Verneinung zu "*deyalos" = "klar", "sichtbar"
frz. "adieu", altfrz. "á dieu" = "mit Gott"
frz. "ajournement" = "Verschiebung", "Vertagung", von altfrz. "ajourner" von "á jour" = "am Tag"
frz. "devin" = "Hellseher"
frz. "deviner" = "raten", "erraten"
frz. "divination" = "Weissagung", "Wahrsagung"
frz. "divinité" = "Gottheit"
frz. "déesse" = "Göttin"
frz. "jour" = "Tag"
frz. "quotidien", engl. "quotidian" = "täglich" von lat. "quotidianus", von "quotidie" = "jeder Tag", "quot" = "so viel wie" und "di", "dis" = "day"
frz. "séjour" = "Aufenthalt", frz. "salle de séjour" = "Wohnzimmer", engl. "sojourn" = "sich (vorübergehend) aufhalten", von altfrz. "sojorner", lat. "*subdiurnre", setzt sich zusammen aus lat. "sub-" = "unter" und "diurnum" = "Tag", "tägliche Einheit"
frz. "à dieu vat", "à-Dieu-va(t)" = "komme, was wolle", "ganz gleich, was geschieht", wörtlich "gehe mit Gott" (ancien souhait de bonne navigation)
lat. "Deus" = "Gott", "Gottheit"
lat. "deus" = "Gott"
lat. "Diana" = "Mondgöttin"
lat. "Dis" = "Gott der Unterwelt", zu lat. "dives" = "reich", "prächtig", "göttlich"
lat. "dis" = "Tag"
lat. "divus" = "der Göttliche"
Mustela
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Registriert: 08.04.2022, 07:55

Re: Tyr, (auch: Tiu, Ziu), der altgermanische Gott

Beitrag von Mustela »

Wow, das ist ausführlich!
Ganz herzlichen Dank!
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