Ich hab gerade im Netz schwarze Kerzen gefunden. Mich würde nun interessieren was diese für eine Bedeutung haben und inwieweit diese auch im Heidnischen verwendet werden.
Danke schonmal für die Info‘s
Schwarze Kerzen
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- Markus Nicklas
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Hei der Blitz!
[quote='Ewald','index.php?page=Thread&postID=146444#post146444']„Gewitterkerzen“ genannt wurden um bei Gewitter das Böse abzuhalten. Schwarz muss nicht zwangsläufig immer das Böse verkörpern, wie es die Kirche offeriert[/quote]
Schönen Dank Ewald für diesen Fund. Ja, was ist das "Böse"? Ich persönlich halte Wetterzauber für mich als Zeitvergeudung. Statt dessen lege ich Wert darauf, zu gucken, dass alle Gewächshäuser sturmsicher sind, und ich helfe beim Aufräumen nach dem Ereignis. Präventiv sehe ich meinen Verzicht so gut es geht beim Autoverkehr.
Allerdings verweist diese Spur einer magischen Auffasssung auf ein Verständnis, eine Verantwortung, die nicht mit einem "machet Euch die Erde untertan" konform geht. Wer also das Gespräch mit mir ablehnt, weil ich eine magische Handlung zelebriere, der spart mir Zeit, doch in der allgemeinen Öffentlichkeit macht dies Handeln für mich eh keinen Sinn.
Die Frage also gräbt für mich nach einer tieferen Kulturschicht und auch auf die Gefahr hin, mich völlig unverständlich zu machen, zitiere ich jetzt Carlo Ginzburg, dessen Buch Hexensabbat ich als Beschreibung der historischen Geschehenisse von magischer Verantwortung über Zauber, Denunziation, Hexenverfolgung bis hin zur psychologischen Normierung heutzutage, sehr hilfreich finde, wenngleich er sich völlig auf die Entstehung des Begriffs "Hexensabbat" konzentriert.
"Man hat die Maskenumzüge, in denen die Seelen der Toten symbolisch vergegenwärtigt werden, die rituellen Kämpfe und die Vertreibung der Dämonen mit anderen verhaltensweisen (Initiationen, Sexualorgien) in Verbindung gebracht, die in den traditionellen Gesellschaften den Begin des Sonnen- und Mondjahres begleiteten. Vom nahen Osten bis nach Japan sollen diese, nach metahistorischen modellierten Riten durch die Umkehrung der gewohnten Ordnung angeblich den periodischen Einbruch eines uranfänglichen Chaos symbolisieren, auf den eine zeitliche Regenerierung oder kosmische Neugründung folgte."
C. Ginzburg, Hexensabbat, S.197
Bitte nicht durch die geographischen Angaben irritieren lassen. Es geht darum, eine Handlung an sich auf den kulturellen Gehalt hin zu prüfen, den sie hat, nicht sie grundsätzlich in Frage zu stellen, gar sie zu hintertreiben, verteufeln etc.pp.
Schönen Dank Ewald für diesen Fund. Ja, was ist das "Böse"? Ich persönlich halte Wetterzauber für mich als Zeitvergeudung. Statt dessen lege ich Wert darauf, zu gucken, dass alle Gewächshäuser sturmsicher sind, und ich helfe beim Aufräumen nach dem Ereignis. Präventiv sehe ich meinen Verzicht so gut es geht beim Autoverkehr.
Allerdings verweist diese Spur einer magischen Auffasssung auf ein Verständnis, eine Verantwortung, die nicht mit einem "machet Euch die Erde untertan" konform geht. Wer also das Gespräch mit mir ablehnt, weil ich eine magische Handlung zelebriere, der spart mir Zeit, doch in der allgemeinen Öffentlichkeit macht dies Handeln für mich eh keinen Sinn.
Die Frage also gräbt für mich nach einer tieferen Kulturschicht und auch auf die Gefahr hin, mich völlig unverständlich zu machen, zitiere ich jetzt Carlo Ginzburg, dessen Buch Hexensabbat ich als Beschreibung der historischen Geschehenisse von magischer Verantwortung über Zauber, Denunziation, Hexenverfolgung bis hin zur psychologischen Normierung heutzutage, sehr hilfreich finde, wenngleich er sich völlig auf die Entstehung des Begriffs "Hexensabbat" konzentriert.
"Man hat die Maskenumzüge, in denen die Seelen der Toten symbolisch vergegenwärtigt werden, die rituellen Kämpfe und die Vertreibung der Dämonen mit anderen verhaltensweisen (Initiationen, Sexualorgien) in Verbindung gebracht, die in den traditionellen Gesellschaften den Begin des Sonnen- und Mondjahres begleiteten. Vom nahen Osten bis nach Japan sollen diese, nach metahistorischen modellierten Riten durch die Umkehrung der gewohnten Ordnung angeblich den periodischen Einbruch eines uranfänglichen Chaos symbolisieren, auf den eine zeitliche Regenerierung oder kosmische Neugründung folgte."
C. Ginzburg, Hexensabbat, S.197
Bitte nicht durch die geographischen Angaben irritieren lassen. Es geht darum, eine Handlung an sich auf den kulturellen Gehalt hin zu prüfen, den sie hat, nicht sie grundsätzlich in Frage zu stellen, gar sie zu hintertreiben, verteufeln etc.pp.
"Ironie ist systembestätigend."
Christoph Schlingensief
Christoph Schlingensief
Re:
Genau das habe ich auch bei einem Besuch in Altötting (meine Freundin hat sich in einen dortigen Landwirt verliebt und hat den Hof gleich mitgeheiratet) erfahren. Mir wurde auf dem Wallfahrtsplatz dann von einer Devotionalienverkäuferin/Ladeninhaberin augenzwinkernd mitgeteilt, die Wetterkerzen helfen auch bei Ehegewitter.Hrafn Bróðir hat geschrieben: ↑14.02.2018, 15:33 Ich hab inzwischen gelesen, das schwarze Kerzen auch „Gewitterkerzen“ genannt wurden um bei Gewitter das Böse abzuhalten. Schwarz muss nicht zwangsläufig immer das Böse verkörpern, wie es die Kirche offeriert. Es könnte auch das Gegenteil bewirken.
Und so sehe ich auch schwarze Kerzen. Für einen Bannzauber funktionieren sie sehr gut. Aber dann mache ich sie selbst und kaufe sie nicht.