Schamanenbestattungen

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Markus Nicklas
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Schamanenbestattungen

Beitrag von Markus Nicklas »

von Nataliia Mykhailova, Kyiv, Ukraine

Okay, die Datei ist zu groß. Deswegen möge wer will sie auf academia finden oder sich gedulden bis die Übersetzung vorliegt, wenn Frau Mykhailova der Veröffentlichung zustimmt: ‘Shaman’ burials in prehistoric Europe. Gendered images?

Frau Mykhailova ist noch nicht angefragt. In Anbetracht der genannten Adresse werde ich das erst tun, wenn der Artikel fertig ist. Ich hoffe, sie in möglichst guter Verfassung zu erreichen.



Diesem Artikel lasse ich
"What is gender transformation, where does it take place, and why? Reflections from archaeology" von Marie Louise Stig Sørensen folgen. Auch diese Datei wird zur groß sein, um sie hier einzustellen, das sie aus dem selben Band wie erstere stammt.
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Markus Nicklas
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Re: Schamanenbestattungen

Beitrag von Markus Nicklas »

Mittendrin frage ich mich, warum ich mich überhaupt mit Schamanismus befasse. In meinem persönlichem Umfeld habe ich unangenehme Erfarungen mit Menschen gemacht, die schamanistisch Praktizierende konsultieren. Zuletzt eine Nachbarin, die mit einer schweren Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium nach Südamerika reiste. An dieser Reise und wegen ihrer Nichtteilnahme an dem Drogenritual ist sie nicht gestorben. Sie ist an Krebs gestorben. Was also fasziniert ich selbst an dem Begriff?
Ein Teil ist Eskapismus, die Feigheit mich dem Unvermeidlichen zu stellen, dass mich bitte jemand heile machen möge, und ich der Wissenschaft ein Schnippchen schlage. Mir selbst zu sagen, dass das nicht klappt, nun ja ... wie verläßlich gestalte ich meine Einsicht angesichts der Tatsache, dass nur der Tod gewiss ist?
Schamanismus als animistisch basierte Institution einer Fortdauer von Familie, Sippe, Stamm gab und gibt es dort, wo eben diese Kontinuität besteht. Das gibt es hier in meinem persönlichen näheren Umfeld nicht. Ich nehme die Abwesenheit zur Kenntnis. Ich hampele herum, um so etwas wie Respekt gegenüber körperlich existierenden Wesen hin zu bekommen und darüber hinaus zur Kenntnis zu nehmen, dass der Respekt für geisterhafte Wesenheiten schon lange futsch ist. Naturromantik ... nun, allein der Begriff ... bedeutet für mich die Verklärung dessen, womit ich lediglich respektvoll zusammenleben kann, jedoch nicht erwarten darf, dass ich Schonung erfahre, weil ich "das angemessene Opfer bringe", "das richtige Ritual zelebriere" usw.usf..
Ja, ich denke schon, dass es den Schamanen weiterhin gibt, und dass es Leute gibt, die dadurch Fähigkeiten angenommen haben, die sie auszeichnen, doch der Preis dafür, wer will den schon entrichten? Das geht weit über mal eine Nacht im Wald frieren hinaus.

Empfehlung:
"Auf einer Forschungsreise wird Nastassja Martin von einem Bären gebissen und schwer verletzt. In aufwühlenden Worten erzählt sie von der Geschichte dieses Kampfes und von ihrer Genesung.

Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser packenden autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und ihrer Heilung. Auf einer ihrer oft monatelangen Forschungsreisen auf die von Vulkanstümpfen durchzogene russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche und Kosmologien der Ewenen studiert, taucht sie tief in deren Kultur ein und beginnt intensiv zu träumen. Nach einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, er beißt sie ins Gesicht und die 29-Jährige gerät in einen Zustand versehrter Identität. Was sie zuvor als Wissenschaftlerin beschrieben hat – die animistische Durchmischung von allem – erfährt sie nun am eigenen Leib. Die Grenzen zwischen dem Bären und ihrer selbst, oder dem, was früher sie selbst war, verschwimmen. Träume und Erinnerungen lassen Nastassja Martin umfassende Heilung in sich selbst und der Wildnis finden, in die sie nach einer qualvollen Genesungsgeschichte in russischen und französischen Krankenhäusern zurückkehrt."

https://www.matthes-seitz-berlin.de/buc ... auben.html
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Markus Nicklas
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Übersetzung Schamanenbestattungen

Beitrag von Markus Nicklas »

Frau Mykhailova hat sich leider noch nicht gemeldet. Möge es ihr wohl ergehen. Ich wage, den Text vorab zu veröffentlichen.


Schamanenbestattung.pdf
(125.2 KiB) 62-mal heruntergeladen

"Unter indigenen Völkern war es üblich, die Leichen von Zauberern und anderen gefährlichen Kranken zu exhumieren und an einem anderen Ort zu begraben oder in Wasser zu ertränken (Varavina 2008)." S. 8

das erinnert an Kirsi Kanerva.
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Markus Nicklas
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Re: Schamanenbestattungen

Beitrag von Markus Nicklas »

"Lieber Markus Nicklas,
Vielen Dank für den Vorschlag und die Übersetzung meines Artikels.
Natürlich darfst du es teilen. Außerdem schlage ich vor, die Referenz für das Buch und die Bibliographie beizufügen.
Mit den besten Wünschen, Natalia Mykhailova"

Ja, da stimme ich Frau Mykhailova zu, doch, wie schon eingangs erwähnt, sind die ursprünglichen Dateien zu groß. Deswegen bitte ich alle Interessierten, sie sich via academia selbst herunter zu laden.

WIe relevant ist dieser Text? Ich habe mich zwischendurch gefragt, was diese Formen von Bestattung mir bedeuten, und was dieser Bericht hier, wo es um sogen. "germanische" Gottheiten geht, zu suchen hat. Wissenschaft ist meist, oft oder sogar grundsätzlich ein enttäuschendes Unternehmen, und das bezieht sich besonders auf die Forschung an und mit Fundstücken, die mit modernen Methoden untersucht werden und im Anschluss kulturübergreifend interpretiert werden. Da die Einflussfaktoren für örtliche und regionale Bedingungen menschengemacht und mehr-als-menschengemacht sind, halte ich Einsichten für interessant, jedoch nur bedingt haltbar.
Und hier geht es um Zeiträume, die ... :D den gewohnten Rahmen :D "stark erweitern", d.h. den Begriff von Grenze und Erfahrungshorizont in Frage stellen.
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Markus Nicklas
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Was ist Gender-Transformation, wo findet sie statt und warum?

Beitrag von Markus Nicklas »

Übersetzung des Artikels von Marie Louise Stig Sørensen im Anhang. Herzlichen Dank an Marie Louise Stig Sørensen.

gender transformation_nur_dt.pdf
(121.62 KiB) 54-mal heruntergeladen
ein für mich in mancher Sicht herausfordernder Artikel. Deswegen mag die Übersetzung hier und da gehapert haben. Ich empfehle, das Original zur Hand zu haben.
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