Artikel Erster neuheidnischer (Natur-)Umgangstempel Deutschlands eingeweiht

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volker
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Artikel Erster neuheidnischer (Natur-)Umgangstempel Deutschlands eingeweiht

Beitrag von volker »

Hier unser inzwischen veröffentlichter Artikel aus der Herdfeuerzeitschrift des Eldaring 62/2023 (von Rudi Färber und mir) zur Einweihung des o.g. Umlauftempels (Autorenrechte liegen vor, ebenso Recht zur Bildveröffentlichung):

Erster neuheidnischer (Natur-)Umgangstempel Deutschlands eingeweiht

Eine erfreuliche Nachricht erreichte uns im Mai 2022, die ohne Übertreibung als ein weiterer Meilenstein des organisierten Neuheidentums in Deutschland bezeichnet werden darf.
Der Heidnische Tempelbau e. V. gab bekannt, dass die Arbeiten zur Pflanzung eines natürlichen Umlauftempels, ausschließlich aus später in Form zu schneidenden Heckensträuchern bestehend, bei einem Arbeitseinsatz am 22.05.2022, begleitend zur gleichzeitigen Jahreshauptversammlung des Vereins, nunmehr abgeschlossen sind.
Alle notwendigen Pflanzungen sind jetzt erfolgt, der äußere und der innere Kreis aus Pflanzen steht.

Heidnischer Tempelbau e. V.
Die Gründungsversammlung des Heidnischen Tempelbau e. V. erfolgte am 06.05.2017, der Eintrag ins Vereinsregister folgte am 06.07.2017 und noch im selben Jahr wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt.
Ziel des Vereins ist die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von religiösen Stätten (neu)heidnischer, europäischer Religionsformen. Gemeint sind damit Ritualplätze, Tempel, Schreine und Begräbnisstätten auf gesichertem Gelände für tolerante und weltoffene Anhänger germanischer, keltischer, slawischer, römischer oder sonstiger naturreligiöser heidnischer Glaubensrichtungen.
Der Verein besteht aus Vollmitgliedern und Fördermitgliedern.
Vollmitglied können einzelne Personen, heidnische Vereine oder Körperschaften werden. Unter den heidnischen Vereinen, die institutionelle Vollmitglieder des Heidnischen Tempelbau e. V. sind, wären der Eldaring e.V., der VfGH sowie der Celtoi e. V. zu nennen.
Momentan nimmt der Verein aus organisatorischen Gründen nur Fördermitglieder auf, um die Arbeitsfähigkeit bei den Projekten zu vereinfachen.
Mitglieder können nur Personen und Vereine werden, die tolerant und weltoffen sind und auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland stehen.
Erreichbarkeit: https://heidnischer-tempelbau.org/

Das Projekt
Bereits seit Vereinsgründung wird an einem ersten Projekt mit dem Ziel gearbeitet eine neuheidnische Ritualstelle auf gesichertem Gelände für verschiedene neuheidnische Richtungen in Deutschland zu errichten. Nachdem die Finanzierung, völlig ohne staatliche öffentliche Gelder, gesichert war und ein geeignetes Gelände im Westerwald gefunden war, konnte die zuvor erfolgte Planung in Angriff genommen werden.
Dabei beruht die Anlage auf einer Idee des Gründungsmitglieds des Heidnischen Tempelbau e. V., Christian Brüning, der ebenfalls ein hochgeschätztes Mitglied des Eldaring e. V. bis zu seinem viel zu frühen Tod Ende 2017 war und uns eher unter seinem Spitznamen Krischan bekannt war und bleibt. Leider konnte Krischan die Fertigstellung nicht mehr selbst miterleben, umso tröstlicher ist aber der Umstand, dass seine Grundidee trotzdem erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Diese Idee basiert darauf einen Umgangstempel aus lebendigen Heckenpflanzen zu schaffen, dessen innerer Kreis zu einer grünenden Kuppel gezogen wird. Der äußere Kreis wird dabei durch eine weitere Pflanzenhecke gebildet und dient einer optischen Einfriedung.
Im Kreis befindet sich dann ein kleiner Altar zur jeweiligen rituellen Nutzung.
Die gesamte Ritualfläche befindet sich auf für den Heidnischen Tempelbau e. V. gesichertem, nichtöffentlichen Gelände und steht den einzelnen Vereinsmitgliedern ebenso wie den institutionellen Mitgliedsvereinen des Heidnischen Tempelbau e.V. und deren Gästen zur Nutzung zur Verfügung. Inwieweit auch anderen nicht im Verein involvierten Heiden eine Nutzung ermöglicht werden könnte, ist jeweils mit dem Heidnischen Tempelbau e. V. über dessen Vorstand abzuklären.

Wie geht es weiter?
Nachdem dieser Ritualplatz, mit der bald hoffentlich üppig wachsenden Hecke des grünen Umlauftempels, am 22.05.2022 den verschiedenen heidnischen Richtungen der im Verein organisierten Mitgliedern gewidmet wurde, erfolgte noch am selben Tag auch die Einweihung des Altars. Dieser wurde Thor/Donar geweiht, verbunden mit dem Wunsch um speziellen göttlichen Schutz für das gesamte Gelände.
Vorab wurden bereits, auch schon vor der Fertigstellung der letzten Pflanzungen, Zeremonien, Blots und Feiern auf dem Gelände abgehalten. Sogar eine Ehefeierlichkeit wurde dort bereits durchgeführt.
Aber damit soll es nicht genug sein, der Heidnische Tempelbau e. V. plant nicht nur die Nutzung und den Betrieb dieser einen heidnischen Stätte, sondern möchte weitere Stätten in unterschiedlichen Regionen Deutschlands schaffen und betreiben. Der erste Schritt ist jedenfalls getan, es gibt den ersten, in Betrieb befindlichen, heidnischen (Natur-)Umgangstempel in Deutschland auf gesichertem Gelände. Nun muss dieser nur noch, im wahrsten Sinne des Wortes, weiter gut wachsen.
Bild HTBV Rudi 1.JPG
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