Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Die Höflichkeit gebietet eine kurze Vorstellung neuer Forenuser.
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Carmino
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Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Beitrag von Carmino »

Tach zusammen!

Ich bin Carmino, bzw. Julian. Ich bin Level 35 und lebe mit meiner Frau und unserer Hündin in Montabaur im Westerwald.
Ich Danke für die Aufnahme als Mitglied in diesen Kreis und freue mich darauf hier so einige interessante Menschen kennen zu lernen.

Seit einigen Jahren, etwa 12 Jahre sollten es nun sein, geht mein Glaube nach und nach neue Wege. Ursprünglich getaufter und konfirmirter Protestant entschied ich mich schon mit Anfang 20 aus der Kirche auszutreten, da ich mich mit diesem Glauben schlicht nicht identifizieren konnte und einige recht unglückliche Erfahrungen mit so manchem weltlichen Vertreter der Priesterschaft hatte (nein, nicht was ihr jetzt denkt...)

Zum Asatrú oder dem was ich als solches für mich zusammenwurschtele, kam ich letztlich durch meinen verstorbenen Großvater väterlicherseits.
Dieser war seinerzeit aus Island ausgewandert um in Deutschland in der Schwerindustrie Arbeit zu finden. Dass er gläubiger Asatrú war, blieb offensichtlich ein gehütetes Geheimnis bis nach seinem Tod. Ich schätze die Heirat einer gläubigen Katholikin mit ebenso streng gläubigen Eltern ließ damals nichts anderes zu. Ich selbst fand es erst nach dem Tod der Großmutter heraus, als ich half den Haushalt als solches aufzulösen und in dem Kleiderschrank meines Großvaters einen kleinen selbstgeschnitzten Altar mit einer Statuette von Odin fand.

Dieser Fund machte mich schwer betroffen, da mir die Vorstellung, das er den Großteil seines Lebens seinen Glauben nicht ausleben konnte und diesen (glaubte) geheim halten zu müssen, wirklich Bauchschmerzen und schlechte Träume bescherte.
Das war für mich der Startschuss mich ein bisschen näher mit diesem Glauben auseinander zu setzen... und fühlte mich plötzlich sehr wohl damit.

Dies hat sich nun, Jahre später, nicht geändert. Nach so einigen Jahren des stümperhaften Eigenbrötlertums entstand nun der Wunsch mich dem Eldaring anzuschließen, vor allem aus dem Wunsch heraus, die kommende Hochzeit mit meiner Frau zur Wintersonnenwende 2024, u.a. auch mit einem Asatrú-Ritual zu begehen und vor den Göttern getraut zu werden. Entsprechend kam ich auf den Eldaring auch durch den Wunsch, hierfür einen geeigneten Blótleiter zu finden der uns auf diesem Weg begleiten und führen möge.


Grüße,

Julian
Rudi
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Re: Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Beitrag von Rudi »

Wow, so Leid mir die Umstände mit deinem Großvater auch tun - sowas erlebt nicht jeder...
Herzlich willkommen im Forum, Julian!
Das was du in der Anfangszeit erlebt hast (Stichwort: zusammenwurschteln) ist durchaus gängige Praxis. So habe ich auch angefangen - und je mehr ich gelernt
habe, desto mehr habe ich gesehen daß man schon arge Fehler machen muß auf das die Götter nach dem Ritual wirklich "not amused" sind.
Fazit: wenn man im Geiste bei den Göttern ist kann man nicht viel falsch machen!
Auf einen regen Austausch hier im Forum.
Viele Grüße aus dem östlichen Revier,
Rudi

P.S.: hast ne PN
Freya und Sahsnot, helft uns den alten Glauben zu bewahren
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Re: Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Beitrag von [+] »

Der Glaube an die alten Götter hatte schon immer eine familiäre Komponente.

Rein interessehalber: warum hast du die Konfirmation über dich ergehen lassen, wenn es doch nicht dein Glaube ist?
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
Carmino
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Re: Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Beitrag von Carmino »

[+] hat geschrieben: 03.06.2023, 15:46 Rein interessehalber: warum hast du die Konfirmation über dich ergehen lassen, wenn es doch nicht dein Glaube ist?

Nun, ich schätze der Klassiker: Meine Mutter und Großeltern haben entschieden dass ich zur Konfirmation gehe. Da hatte ich ungefähr so viel Mitspracherecht wie bei der Frage ob ich zur Schule gehe.

Dass dies vor allem aus der eigenen Überzeugung kommen soll, habe ich erst einige Jahre später erfahren...
Der Konfirmanden-Unterricht war auch einfach ein Witz.

Davon ab war in diesem Alter... ich muss so um die 13/14 gewesen sein, meine Persönlichkeit noch nicht soweit entwickelt, ernsthaft eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten...
Die Kehrtwende diesbezüglich kam erst ein paar Jahre später...
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Re: Grüße aus dem Westerwald von einem Revier-Exilanten

Beitrag von [+] »

Verstehe! Das wiederum kenne ich. Zur Erstkommunion gab es Geld…
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
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