Neues Eldaring Mitglied aus Berlin

[ArtusOdinson]

Hallo zusammen,
natürlich möchte ich mich als neues Eldaring Mitglied auch hier vorstellen. Da ich in meinem Leben bisher meistens gut damit gefahren bin ziemlich offen zu sein, möchte ich dies auch hier so handhaben. Könnte deswegen vielleicht eine etwas längere Vorstellung werden.

Aber nun zur Vorstellung:
Mein Name ist Joachim und bin jetzt schon 57 Winter alt bzw. jung, gebürtig komme ich aus Essen und dem schönen Ruhrgebiet. Mit meinem Lebenspartner hat es mich aber vor über 10 Jahren aus beruflichen Gründen nach Berlin verschlagen, wo ich mich sehr wohl fühle. Nach meinem Abitur habe ich 2 Jahre im UK gelebt und war dort für eine mehr oder weniger christliche Kirche tätig. Nach meiner Rückkehr habe ich damals zunächst eine Ausbildung zum Buchhändler gemacht, ein schöner Beruf aber wie so viele Berufe nicht gerade gut bezahlt. Nach verschiedenen Positionen im Buchhandel konnte ich dann 1997 in die Software / IT Branche wechseln und habe 15 Jahre für ein Softwareunternehmen im Bereich Produktmanagement, Business Development in Bochum gearbeitet. Von dort ging es dann kurz in eine Selbständigkeit und durch diese lernte ich meinen neuen Arbeitgeber in Berlin kennen, zu dem ich dann gewechselt bin und seit 2015 bin ich nun Geschäftsführer dieses Software Unternehmens mit dem Schwerpunkt im Bereich Verschlüsselung, Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre.

Nun der für Euch vielleicht spannendere Teil, nenne ich mal meine "religiöse" oder "spirituelle" Reise:
Geboren wurde ich in eine evangelische Familie, habe zwei deutlich ältere Brüder und meine Eltern (die beide nicht mehr leben) waren zum Teil recht konservativ, preussisch protestantistisch geprägt. Als Kind und Jugendlicher war ich durchaus aktiv in der evangelischen Kirche, auch wenn mir vieles dort nicht richtig gefiel. Als ich als Jugendlicher merkte das ich schwul bin, gab es ziemliche Dramen mit meinem Vater und dieser beriet sich mit einem meiner Brüder der Mormone ist und da ich als Jugendlicher nicht ein stark ausgeprägtes Selbstvertrauen hatte, ließ ich mich bequatschen das für mich ja vielleicht "Heilung" bei den Mormonen zu finden ist und war dann bis zu meinem 23/24 Lebensjahr Mitglied dieser fundamentalistischen Kirche für die ich dann auch nach meinem Abitur 2 Jahre im UK tätig war. Nach meiner Rückkehr war ich dann noch eine Weile für diese Kirche aktiv, habe eine Gemeinde mitgeleitet aber auch durch meine Zeit im UK so viel Selbstbewusstsein erlangt das ich entscheiden konnte einen Weg raus aus diesem Umfeld zu suchen, baute zunächst einen Bekannten- und Freundeskreis außerhalb auf und als ich dieses Umfeld hatte was mich auffangen konnte, habe ich mich geoutet und es kam zur Exkommunikation. Mein Vater warf mich aus dem Elternhaus, mit so einem wolle er nicht unter einem Dach leben und Hitler hätte schon das richtige mit Leuten wie mir gemacht. Das waren als junger Mensch sehr schwere Jahre und ich brauchte einige Jahre um dann auf eigenen Füssen meinen Weg zu finden. Über eine recht lange Zeit wollte ich mit "Religion" nicht viel zu tun haben und es kam auch hinzu das mein erster Lebenspartner nicht viel mit Spiritualität und Glauben anfangen konnte. So das dieses Thema eine ganze Weile keine Bedeutung für mich hatte oder ich es vielleicht auch nur unterdrückte und zurück stellte.

Da ich trotzdem irgendwie eine Heimat suchte und aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen genug vom christlichen Gott hatte bin ich dann beim Buddhismus gelandet, wo mich vieles sehr ansprach und war dort viele Jahre sehr aktiv, konnte sehr viel lernen. Mein Hauptlehrer, ein hoher Rinpoche aus dem tibetischen Buddhismus der in Nepal lebt aber oft nach Deutschland für Retreats kam, mit dem ich u.a. das tibetische Totenbuch sehr intensiv studierte und von dem ich einige sehr kraftvolle Meditations- und Yoga Techniken lernen konnte, riet mir nach dem Abschluss des Studiums zum tibetischen Totenbuch das germanische Totenbuch zu studieren. Wer weiß vielleicht erkannte er irgendwie in mir das mein Weg ein anderer werden würde.

Mit dem Studium des germanischen Totenbuches kamen eine Menge Erinnerungen oder vielleicht auch Verbindungen zurück, so z.B. das mich schon als Jugendlicher Runen sehr stark angezogen und fasziniert haben genauso wie die alten Götter. Aber auch eine Menge Erlebnisse aus meiner Zeit im UK, da ich während der zwei Jahre dort in der Nähe von verschiedenen Kraftorten gelebt habe wie Stonehenge, Glastonbury, Westbury und anderen. Die mich immer wieder magisch anzogen. Übrigens hat ein kürzlicher Gentest ergeben das nahezu 50% der Gene meiner Ahnen aus dem UK stammen und von dort meine Vorfahren gekommen sind, neben einem anderen Anteil aus Deutschland und der Ukraine. Vielleicht erklärt das auch ein bisschen warum ich mich damals im UK so extrem zuhause gefühlt habe.

Die Aufforderung meines buddhistischen Lehrers, mit dem ich immer noch freundschaftlich verbunden bin, das germanische Totenbuch zu studieren führte dann letztendlich dazu mich intensiv mit der Edda, den Göttern meiner Ahnen und auch mit Runen zu beschäftigen. Übrigens auch dazu die eine oder andere spannende Parallele zum Buddhismus zu entdecken. Mit Dankbarkeit konnte ich dann das Kapitel Buddhismus für mich abschließen und vieles was ich dort gelernt habe bereichert mich noch heute. So ist Meditation noch immer ein Bestandteil meines Alltags, aber mit dem Fokus aus Runen und die alten Götter. Und so führte mich die Reise dann hier hin, zum Eldaring. Ich bin gespannt auf neue Begegnungen, mehr zu lernen und zu vertiefen und gemeinsam die Götter unserer Ahnen zu ehren.

Was mir übrigens den Eintritt in den Eldaring erleichterte ist die klare Ablehnung von politischen Extremismus (sei es von rechts oder links) sowie das klare Statement gegen Homophobie.

Ich bin gespannt auf Euch, den Austausch und das Kennenlernen. Da mein Beruf sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und vor dem Beruf auch mein Partner eine hohe Priorität in meinem Leben hat, wird es nicht immer klappen alles unter einen Hut zu bekommen, aber da wo es mir möglich ist werde ich dann gerne auch an Veranstaltungen des Eldaring teilnehmen.

So das war jetzt eine lange Vorstellung aber wie gesagt ich mag die Offenheit und bedanke mich für Eure Geduld beim lesen und das ihr es bis hierhin durch die Unmenge von Informationen geschafft habt.

Euch allen einen guten Start in die neue Woche
Joachim

[Rudi]

Hallo Joachim,
na, wenn das mal keine ausführliche Vorstellung ist...
Willkommen im Forum UND im ER!
Schade daß du noch nicht in deiner Bochumer Zeit bei Heidens unterwegs warst - dann hätte man sich mal beim Bochumer Stammtisch gesehen.
Aber Berlin ist auch nicht schlecht. Ich denke, der Berlin-Brandenburger Herdwart wird sich nochmal zu Wort melden.
Soweit für jetzt.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
und auf einen weiteren Austausch,
Rudi

[ArtusOdinson]

Hallo Rudi,
vielen Dank für die freundliche Aufnahme.
Tatsächlich war ich gegen Ende meiner Zeit in Bochum doch schon bei den Heiden unterwegs, nur eben im Buddhismus
Liebe Grüße in die alte Heimat und sollte ich mal wieder in Bochum sein, melde ich mich gerne.
Joachim

Schade daß du noch nicht in deiner Bochumer Zeit bei Heidens unterwegs warst - dann hätte man sich mal beim Bochumer Stammtisch gesehen.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
und auf einen weiteren Austausch,
Rudi

[skantroll]

Hallo Joachim,
herzlich willkommen hier!

Schöne Grüße!
Ralph

[ArtusOdinson]

Vielen Dank Ralph und Liebe Grüße nach Usedom
Joachim

[volker]

Herzlich willkommen, Joachim,
in Berlin gibt es sogar 2 Eldaring-Herde, du hast also gleich doppelt so viele Chancen auf gleichgesinnte Heiden zu treffen. Falls ich dir irgendwie helfen kann, darfst du dich gerne melden und das Gleiche gilt ganz sicher auch für den anderen Berliner ER-Herd.
Erreichbarkeiten:
hier über PN
oder
berlin-nord-ost@eldaring.de
oder
berlin-sued-west@eldaring.de

[ArtusOdinson]

Hallo Volker,
vielen Dank, bin gerade noch etwas am reinfinden, werde mich aber definitiv melden.
Liebe Grüße
Joachim