[quote='Boduos','index.php?page=Thread&postID=146186#post146186']Wie und nach welchen Grundsätzen wir unsere Kinder begleiten.[/quote]
das finde ich auch, und deswegen schätze ich Karl Seigfrieds Aufschlag zu einer heidnischen Theologie, denn das meint für mich persönlich, dass Meinen, Denken und Erfahrung ins Verhältnis gesetzte sind.
Wenn ich als Erwachsener mir darüber Gedanken mache, dann bin ich im Stande, meine Erfahrung an jüngere Menschen zu vermitteln, ohne das ungefragt oder von oben herab zu tun. Ich finde es sehr gut, wenn mit speziellen Gottheiten besondere Attribute verbunden sind, die jedoch in ständiger Befragung dazu sind, was für mich eine gewisse Flexibilität erfordert.
Heute morgen kam Levi, 2 Jahre, der Sohn meiner Nachbarin Anka, die eine Tür weiter wohnt zu mir. Es klappt schon ganz gut, dass wir einander an die Tür klopfen und die Form des Eintritts oder nicht wahren. Levi will meistens auf meinem Bett hüfen, weil das eine dicke Matraze und doppelten Lattenrost hat. Ankas Bett ist nicht so stabil. Das hat er schon kaputt gehüpft. Zu meiner dicken, weichen Matraze habe ich auch zwei Dosen, die ihn sehr heraus fordern. In der Einen ist meine Beißspange. Die hat Deckel und Boden, die man beide zum Öffnen von einanader weg drücken muss. Das lernt er gerade motorisch, und die andere Dose enthält den Satz Runen in meiner Obhut, eine Perlenschnur, Edelsteine und eine kleine Holzschlange als Reminiszenz an meine Naga-Obsession. Diese Dose aus einem Stück Holunderstamm ist mit Zapfen gefügt, so dass ich schon Kraft brauch, um sie zu öffnen. Da braucht Levi meine Hilfe und das fordert ihn jeden Tag aufs Neue heraus. Herein. Kiste vors Bett, damit er hoch kommt. Von da aus zum Schreibtisch und ran an die Dosen. So geht das schon 2, 3 Wochen. Levi, mein Lehrer für Geduld, Aufmerksamkeit und schrittweises Lernen.
Welche Rhythmen bestimmen mein Ritual, und welchen Inhalt verbinde ich mit dem Begriff? Welche Qualitäten wohnen der Kultur inne?