Rabe! Schneller, kluger Bote,
Bringst mir Kunde aus dem Krieg:
Doch… das blutbefleckte Tuch
Trägt des Unheils schwere Note,
Kündet nimmer unsren Sieg!
Rabe, sag mir, hat mein Ritter
Seine höchste Pflicht erfüllt?
Ist er nach dem blut‘gen Kampfe,
Tobend kalt und hoffnunsgbitter,
Schon ins Leichentuch gehüllt?
Rabe, treuer Wegbegleiter,
Putz dein staubiges Gefieder,
Nimm die Trauer fort von mir;
Meine Reise führt mich weiter,
Seine Seele find ich wieder.
Im tiefen dunklen Walddickicht
Liegt einsam, fremd und fern ein Ort,
Entbehrt das Licht,
Die Sonne bricht
An dichtem Blattwerk funkelnd sich
Und dringt doch nicht herab.
Ein alter grauer Baum hält Wacht,
Es schwirrt und summt das kleine Volk
Bei Tag und Nacht,
Das Blätterdach
Hält ab was blind und gierig macht;
Ein Pilzkreis wächst im Schatten.
An jenem Traumlandflecken Erde
Ist alles, was ich fürchte, fern
Und was ich hell entflammt begehre
Erfüllt die wilde, weite Leere
In Nimmerlanden meiner Seele:
Mara hat geschrieben: ↑08.04.2019, 17:19
Der Schutzkreis
Im tiefen dunklen Walddickicht
Liegt einsam, fremd und fern ein Ort,
Entbehrt das Licht,
Die Sonne bricht
An dichtem Blattwerk funkelnd sich
Und dringt doch nicht herab.
Ein alter grauer Baum hält Wacht,
Es schwirrt und summt das kleine Volk
Bei Tag und Nacht,
Das Blätterdach
Hält ab was blind und gierig macht;
Ein Pilzkreis wächst im Schatten.
An jenem Traumlandflecken Erde
Ist alles, was ich fürchte, fern
Und was ich hell entflammt begehre
Erfüllt die wilde, weite Leere
In Nimmerlanden meiner Seele:
Regen reißt die Wolken nieder.
Aus der dunklen Himmelshölle
Dringt der Schlachtruf der Walküren,
Grell und grausam, immer wieder,
Lässt die Heldenseelen schaudern –
Im Gewirr aus schwarz und grau dann
Stößt der Rabenschwarm herab
Und zerfrisst die toten Körper,
Aug' um Auge, Grab um Grab.
Regen wäscht das Schlachtfeld fort,
Reinigt Mutter Erdes Wunde,
Trägt den Tod in Heles Hort.
Regen lässt den Blick uns senken,
Zu den Wurzeln, zum Gedenken.
Lass den sanften Blätterregen
Meinem Herzen Segen,
Meinem Kopf ein weiches Bett
Und meiner Seele Frieden sein.
Lass den Fels von meiner Brust
In den blauen Himmel steigen,
Wo die Wolkenschafe weiden
Unter warmer Sonne Lust.
Lass mich jeden Atem spüren,
Jeden Muskel wenn ich renne,
Jeden Herzschlag, jeden Schritt,
Tausend Blätter fliegen, tanzen
Durch den Herbst -
Ich tanze mit.