Hallo liebe Menschen,
ich bin eine Suchende, die sich selbst bisher als Atheistin gesehen hat und sich aktuell gerade fragt, in wie weit Glauben erlernbar ist.
Ich bin hier gelandet, nachdem ein ich paar Dinge über germanisches Neuheidentum gelesen habe und mir das Selbstverständnis des Eldaring zusagt (insb. der Punkt "Abgrenzung").
Auch wenn ich bald ein halbes Jahrhundert auf der Suche bin, so habe ich diese bisher selten aktiv betrieben. Ich fand einiges auf den ersten Blick interessant aber es gab schnell genug Gründe, warum dieses oder jenes für mich vermeintlich nicht in Frage kommt und ich mich damit praktisch gar nicht erst beschäftigen brauche.
Haben früher vor allem irrationale Ängste mein "Leben" eingeschränkt, so ist es heute die immer weiter nachlassende Kraft und das Resultat dieses "Lebens".
An etwas glauben zu können, das mir ein Stück weit Halt gibt, wäre hilfreich. Wie naiv oder abwegig sind solche Gedanken als verkopfter Mensch, der seinesgleichen gar nicht mehr gewohnt ist und bisher mehr oder weniger nur an sich selbst geglaubt hat?
Grüße
Syn
Gruß einer Suchenden
- Aethelstan1984
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Re: Gruß einer Suchenden
Erst einmal herzlich Willkommen! Prinzipiell bin ich davon überzeugt, dass man "Glauben" lernen kann, auch und gerade als "verkopfter Mensch". Einen Königsweg dorthin gibt es allerdings nicht und die Zugänge zum Glauben sind ganz verschieden. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du bisher vor allem an Dich selbst geglaubt und bist damit nicht zufrieden. Worin liegt diese Unzufriedenheit denn begründet?
Heil Baldur, Heil Siegvaters Sohn,
der die Schöpfung wird leiten, wenn Wotan fällt
Heil dem Lichtbringer,
der noch rasten muss hinter Hels Pforten.
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Re: Gruß einer Suchenden
Die ganze Kraft zum (Über)leben nur aus sich selbst zu schöpfen finde ich auf Dauer furchtbar anstrengend. Ich bin zwar dankbar, dass mich mein Glaube an mich selbst nun schon fast ein halbes Jahrhundert am Leben erhalten hat aber das kann doch nicht alles sein. Hätte ich ein intaktes soziales Umfeld, würde sich diese Frage in der Intensität wohl gar nicht stellen, da ich den Mangel nicht so deutlich spüren würde oder im Idealfall auch gar nicht hätte. Könnte mir ein Glauben ohne Gemeinschaft überhaupt etwas bringen? Kann ich ohne eine Gemeinschaft überhaupt zum Glauben finden? Ich habe zu viele Fragen, die mich aktuell überfordern auch weil ich krankheitsbedingt nicht sonderlich viel Energie habe. Das ist natürlich auch grundsätzlich hinderlich beim Lernen von etwas Neuem.Aethelstan1984 hat geschrieben: ↑12.07.2021, 08:45 Worin liegt diese Unzufriedenheit denn begründet?
- Aethelstan1984
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Re: Gruß einer Suchenden
Gemeinschaft ist für den Glauben m.E. unbedingt notwendig. Aber wer weiß, vielleicht findest Du eine solche Gemeinschaft ja im Eldaring.
Heil Baldur, Heil Siegvaters Sohn,
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Re: Gruß einer Suchenden
Kann mich meinem Vorredner da nur anschließen - in diesem Sinne: *Klonk*Aethelstan1984 hat geschrieben: ↑13.07.2021, 08:48Gemeinschaft ist für den Glauben m.E. unbedingt notwendig. Aber wer weiß, vielleicht findest Du eine solche Gemeinschaft ja im Eldaring.
Never had the universe felt so vast, and I so small within it. I had, through circumstance, been made aware of something, but of what? Something either too horrible or too beautiful for humans to know.
- Krabat LodenLuemmel
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Re: Gruß einer Suchenden
Herzlich willkommen! Die Suche endet wohl für viele nie, aber durch die dabei erreichten Etappen wird das Leben sicher wertvoller.
Re: Gruß einer Suchenden
Auf's Leben und herzlich willkommen! *Superklonk*!
Heidnische Grüße von Heimdall
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- Verdandi42
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Re: Gruß einer Suchenden
Hallo Syn,
erstmal herzlich willkommen!
Atheismus oder Agnostizismus stehen nicht zwingend im Widerspruch zu einem aufgeklärten Heidentum.
Wesentlicher als ein m.E. überbewerteter "Glaube" ist vielmehr die Teilhabe am gemeinsamen Kult. Rituale und Gemeinschaft ist das, was ein vitales Heidentum ausmacht. Unsere vorchristlichen Vorfahren fragten nicht danach, was jemand glaubt, sondern wem er opfert.
Gruß
Petra
erstmal herzlich willkommen!
Atheismus oder Agnostizismus stehen nicht zwingend im Widerspruch zu einem aufgeklärten Heidentum.
Wesentlicher als ein m.E. überbewerteter "Glaube" ist vielmehr die Teilhabe am gemeinsamen Kult. Rituale und Gemeinschaft ist das, was ein vitales Heidentum ausmacht. Unsere vorchristlichen Vorfahren fragten nicht danach, was jemand glaubt, sondern wem er opfert.
Gruß
Petra
Re: Gruß einer Suchenden
Ein spätes Willkommen! Ich bin selbst als verkopfter Wissenschaftler letztes Jahr zum Heidentum gekommen. Geht schon.
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.