Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Diskussionen rund um heidnische Kultpraxis und Heidentum im Alltag
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Dani
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Dani »

Ich lebe meinen Glauben meistens für mich oder in einem ganz kleinen Kreis.
Hin und wieder besuche ich mal unsere Blotgruppe in Berlin-Buch vom ER.
Das reicht mir völlig.
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Heidan Frihals
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Heidan Frihals »

Für mich ist das in erster Linie eine private Sache, die ich niemandem direkt auf die Nase binde. Das heißt nicht, dass ich nicht dazu stehe. Im Gegenteil. Meinen Mjölnir, der mich nach langer Zeit fand, trage ich jeden Tag. Aber ich trage ihn unter Shirts und Pullis, damit er mir nah ist und nicht, weil ich ihn nicht zeigen möchte (manchmal rutscht er ja auch hervor). Wenn Menschen ernsthaftes Interesse haben, steige ich gerne ein und erzähle, falls gewünscht. Für oberflächliches Gehabe ist mir meine Beziehung zu Göttern, Wesen und Ahnen allerdings zu kostbar. Negativ angesprochen wurde ich auf meinen Mjölnir bisher nicht. Auch die Region hier ist sehr katholisch.
Naht in Ehrfurcht, naht in Andacht,
Und was unhold, bleibe ferne;
Unsre Zeugen sind die Götter,
Stummer Wald und stille Sterne.
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von [+] »

Außerhalb des politischen Kontexts (Religion hat in der Politik nichts verloren und andersrum gilt das Gleiche) habe ich des Öfteren einen sichtbaren Mjölnir bei mir, in letzter Zeit etwas häufiger. (Ich nehme ihn halt nie ab, aber manchmal reißen Ketten - ich bin nicht immer sehr geschickt.) Anfeindungen erlebe ich dazu bisher nie, höre nur des Öfteren "was soll DAS denn?".

Es gibt Tage, an denen ich auf gepflegte Religionsdiskussionen keine Lust habe. Da genügt dann meist die Gegenfrage (jaja, Gegenfragen sollte man nie stellen, aber): "Fragst du das auch Menschen mit einem Fisch am Auto (oder, je nach Gegenüber: Frauen mit Kopftuch)?".
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
Thorben1980
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Thorben1980 »

Moin. Sehr offen. Ich zeige und spreche wie ich fühle. Und ich fühle mich wie ein Germane.
Mein Vater und mein Onkel haben viel in meine Erziehung einfließen lassen.
Bei allem was ich tue bin ich bei Wodan oder Eir.
Besser kann ich es hier nicht beschreiben :wink:
Erinn Gray
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Erinn Gray »

Für mich ist Religion und Glaube erstmal Privatsache. Daneben bin ich froh in einem Land zu leben das Religionsfreiheit garantiert. Darunter verstehe ich allerdings nicht nur seine Religion frei prakitizieren zu können sondern das Religion immer auch die Freiheit der Anderen zu tolerieren hat.
Offen leben heißt für mich einen Stammtisch zu besuchen und gemeinsam zu bloten und einem "heidnischen" Verein anzugehören. Das genügt mir auch.
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Markus Nicklas
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Markus Nicklas »

naja, so offen ich kann und du mich läßt :)

Tipp:

Spiritualität begreifen - eine Suchbewegung
"Alternative Spiritualität": Der esoterische Diskurs und das weite Feld neuer Praktiken

Online-Vortrag mit Diskussion 19:00 - 20:30 Uhr
Religion & Kirche

Was gibt es eigentlich zurzeit so alles im weiten Feld der sogenannten alternativen Spiritualität? Sind Esoterik und New Age überhaupt noch aktuell? Haben sich ihre Formen gewandelt? Was ist dazugekommen? Im Vortrag geht es um zeitgenössische Praktiken aus Sicht der Religionswissenschaft. Mit Prof. Dr. Anne Koch.

das ist eine Veranstaltung der Domberg-Akademie

https://domberg-akademie.de/veranstaltungen
Svafarr781
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Svafarr781 »

Hallo zusammen!

Ich selber lebe den Glauben des "Alten Weges" auch eher für mich! Ich bin öfters hier im Forum unterwegs, man schreibt hier und dort mit anderen Menschen und tauscht such aus, aber dies reicht mir auch. Meistens trage ich entweder meinen Mjölnir oder einen runden Anhänger mit Runenalphabet um den Hals, mehr oder weniger erkennbar. Negativ angesprochen wurde ich bislang jedoch auch noch nicht, lediglich meine Freundin weiss das ich Heide bin und ein starkes Interesse an dieser Thematik habe, spirituell als auch historisch. Und selbst wenn mich jemand negativ drauf ansprechen würde: Mir ist es Jacke wie Hose :P
Meike
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Meike »

Ich trage das nicht offen vor mir her, wenn ich gefragt werde erkläre ich es einfach.
Eberhard
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Eberhard »

Hallo zusammen,
ich trage Anhänger, oft Freyrs Eber und einen kleinen Weltenbaum. Ich wurde immer wieder danach gefragt, habs dann erklärt, und im allgemeinen positive Reaktionen erhalten, z.B bei Freunden, im Gesangsverein, auf Arbeit.
Ich hab die Erfahrung hemacht, dass die Leute positiv reagieren, wenn man selbst positiv damit ankommt "das ist so interessant ! ..., keine Dogmen - toleranter, passt zu uns, ...".
Negative Reaktionen habe ich selten, fast immer von Menschen, von denen man es schon kennt, das sie gegen alles sind.
Nur Mut und viele Grüße !
Peter
Widulf
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Widulf »

Heil euch!
Da ich als Skinhead mit heidnischen Motiven und Tätowierungen (z.B. Mjöllnir um den Hals, Triskele und Runen, gut sichtbar auf der Hand), ohnehin ständig, als "Fascho" angeprangert werde, trage ich auch öffters mal ein T-Shirt mit Aufschriften, wie "Heiden gegen Nazis" und Motiven, wie der Mjöllnir, das Hakenkreuz zerschlägt.
Deswegen bin ich auch schon öffters angefeindet worden- allerdings von heidnischer Seite!!!
Diesen Leuten, kann ich nur eines raten: Sollen sie mal eine Zeitlang, mit kurzen Haaren, Bomberjacke, Thorshammer und Stahlkappenboots, durch berliner "Problemviertel" mit hohem Anteil an Migranten oder auch Antifas laufen! Mal schauen, wie oft sie sich da, auf die Fresse hauen lassen, bis sie auf die Idee kommen, das so ein T-Shirt, vielleicht nicht die schlechteste Idee ist.
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von [+] »

Schwieriger Beitrag. Ich halte es mal kurz: Anderen Menschen Leid zu wünschen ist jetzt nicht unbedingt eine herausragende Idee und als Heide wünsche ich mir aus deiner „Haltung gegen Nazis“ herausgehalten zu werden.
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
Widulf
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Widulf »

Wer so gar keine Farbe bekennt, braucht sich meiner Meinung nach, auch nicht zu beschweren, wenn sich braunes Gesockse, im Heidentum breit macht und den Ruf, einer ganzen Religion schädigt!
Den selben Fehler, haben wir damals auch gemacht: "Skinhead ist unpolitisch" haben wir gesagt und der "unpolitischen" Rechten, damit Tür und Tor geöffnet! Ohnehin bringen die meisten Leute, damit leider etwas ganz anderes in Zusammenhang- spätestens seit den sogenannten
Baseballschlägerjahren!
Beim Thema Runen, Keltenkreuz oder Mjöllnir, sieht das leider auch nicht anders aus!
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von [+] »

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 13:57 Wer so gar keine Farbe bekennt, braucht sich meiner Meinung nach, auch nicht zu beschweren, wenn sich braunes Gesockse, im Heidentum breit macht und den Ruf, einer ganzen Religion schädigt!

Ich bin ein großer Freund der Trennung von Politik und Religion. Das gilt nicht nur für die kirchlichen Privilegien, sondern auch für das Heidentum. Religion ist das falsche Vehikel für politisches Engagement. Ich kann schon verstehen, dass man dir angesichts deines flammenden Engagements für Außerreligiöses nicht nur mit Freundlichkeit begegnet.

Es mag sein, dass die Götter dir dazu geraten haben, dich in ihrem Namen politisch zu engagieren. (Welchen Göttern empfindest du dich als besonders nahe?) Ob es unbedingt mit den Grundsätzen des Heidentums vereinbar ist, aus den Göttern Geborene als Gesockse zu beschimpfen, bloß weil sie bei einer allzu irdischen Veranstaltung wie einer Wahl (wie langweilig!) etwas anderes ankreuzen als du, möchte ich aber schon in Zweifel ziehen.

Um etwas direkter zu werden: Bitte missbrauche weder mich noch andere Heiden als vermeintlich Verbündete für deinen heilig gemeinten Krieg. Ganz unabhängig von der Frage, wo ich oder andere politisch zu verorten sind, verbitte ich mir diese Vereinnahmung unserer Götter und auch meiner selbst.

(Dass der Eldaring e.V. sich gern mal politisch äußert, steht meinem Einwand hier übrigens nicht im Wege. Ich bin vor allem deswegen ja bei der Konkurrenz.)
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
Widulf
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von Widulf »

Gegen Nazis zu sein, ist nicht politisch, sondern anti- politisch! Immerhin spreche ich mich hier, GEGEN eine bestimmte Form, politischer Ansichten aus:
Nämlich gegen die Diktatur, eines Nationalsozialismus'!
Was mich auch zu meinem zweiten und dritten Punkt bringt:
Die Germanen waren durch und durch Demokraten!
Und in der Edda, vermischen sich die drei Götterrassen ständig, ohne das jemand Anstoß daran nehmen würde. Sogar Allvater selbst, ist nicht reinrassig. Er ist zur Hälfte Jötner!
Wie kann ich da, als Heide, also nicht anti-faschistisch und
anti- rassistisch denken?
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Re: Wie offen lebt ihr euren Glauben?

Beitrag von [+] »

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 14:43 Gegen Nazis zu sein, ist nicht politisch, sondern anti- politisch!

Unsinn.

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 14:43 Immerhin spreche ich mich hier, GEGEN eine bestimmte Form, politischer Ansichten aus:
Nämlich gegen die Diktatur, eines Nationalsozialismus'!

Kannste ja machen, ist aber kein religiöses Thema.
(Ist es nicht einer der charmanten Eigenschaften des Heidentums, dass es FÜR etwas steht und nicht bloß GEGEN etwas agitiert?)

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 14:43 Was mich auch zu meinem zweiten und dritten Punkt bringt:
Die Germanen waren durch und durch Demokraten!

Stimmt, du bist aber kein Germane und ich würde sogar behaupten, die meisten Heiden sind keine. Um bei deinem Duktus zu bleiben: Demokratisch sind Germanen in der Minderheit. :mrgreen:
Du musst dich schon entscheiden: Willst du ein globales Heidentum ohne Unterschiede zwischen den Völkern oder willst du das Germanentum?

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 14:43
Und in der Edda, vermischen sich die drei Götterrassen ständig, ohne das jemand Anstoß daran nehmen würde. Sogar Allvater selbst, ist nicht reinrassig. Er ist zur Hälfte Jötner!

Stimmt. Und wo genau in der Edda finde ich die Notwendigkeit, die Götter für politischen Schabernack zu missbrauchen? Wo steht, wen Loki oder Heimdall gewählt hätte?

Die Edda (welche?) ist kein politisches Buch.

Widulf hat geschrieben: 28.10.2024, 14:43
Wie kann ich da, als Heide, also nicht anti-faschistisch und
anti- rassistisch denken?

Kannste ja machen, ist aber kein religiöses Thema.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich kann dich nicht zwingen, meine Religion nicht für deine Agitation zu missbrauchen. Ich kann dich nur darum bitten, es tunlichst zu unterlassen.
Nur ein Narr betet erst den Leichnam an.
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